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Hoelle aus Feuer und Eis

Hoelle aus Feuer und Eis

Titel: Hoelle aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Phantasie zu den immer bizarrer werdenden Lauten erschuf. Und das war kein Zufall. Was sie hörten, das waren die Geräusche arbeitender Maschinen - aber es war nicht das geisterhafte Wispern einer elektronischen Supertechnik von den Sternen, sondern etwas, das sich wie die akustische Umsetzung einer jener Zyklopenmaschinen anhörte, wie sie Jules Verne oder Hans Dominik erdacht und beschrieben hatten. Es war verwirrend. Und sehr beängstigend. Als sie sich der Treppe bis auf wenige Schritte genähert hatten, öffnete sich eine der Türen vor ihnen, und eine Maschinenkonstruktion rollte heraus, die so bizarr war, daß Charity ihren Zweck nicht einmal zu erraten vermochte. Faller sog erschrocken die Luft ein und hob seine Waffe, aber Charity drückte rasch den Lauf des Gewehres herunter und schüttelte den Kopf. Die Maschine - ein vielleicht meterhohes, auf unmöglich in Worte zu beschreibende Art geformtes Etwas - rollte auf rasselnden Ketten auf den Gang hinaus, drehte sich wie ein altertümlicher Panzer auf der Stelle und rasselte dann direkt auf sie zu. Auf ihrer Oberseite blinkten eine Anzahl roter und gelber Lichter in undurchschaubarem Rhythmus, und etwas von der Form einer halb durchgebrochenen Parabolantenne drehte sich unentwegt auf ihrem Rücken. Auch Charity richtete ihr Gewehr auf das rostzerfressene Etwas, aber sie hatte das bestimmte Gefühl, daß von dieser Maschine keine Gefahr ausging. Als sie sich ihr bis auf drei Schritte genähert hatte, trat sie ein Stück beiseite, und sie war nicht einmal sonderlich überrascht, als die Maschine einfach an ihr vorüberrasselte, ohne von ihr und den anderen auch nur Notiz zu nehmen. Trotzdem blieb sie stehen und blickte der bizarren Konstruktion aufmerksam nach, bis sie im Halbdunkel des Ganges verschwunden war. »Was war das?« fragte Faller fassungslos. »Das weiß ich ebensowenig wie Sie«, antwortete Charity. Fallers unentwegte Fragerei ging ihr allmählich auf die Nerven; ebenso wie die scheinbare Überzeugung der beiden anderen, daß sie auf jede Frage die passende Antwort parat haben müßte. Sicher - verglichen mit den drei jungen Soldaten, die erst vor wenigen Wochen aus dem Kälteschlaf erwacht waren, waren Skudder und sie so etwas wie Spezialisten, was die Moroni und ganz besonders die Ameisen anging. Trotzdem änderte das nichts daran, daß sie im Grunde wenig mehr als gar nichts über dieses Insektenvolk wußten. Genaugenommen war es auch für Skudder und sie das erste Mal, daß sie die Ameisen in einem Teil ihrer Welt erlebten. Sie hätte nicht zu sagen gewußt, was sie erwartet hatte - aber das nicht. Was sie bisher vom Inneren des Läufers gesehen hatte, erschütterte sie fast mehr, als wären sie durch ein chromblitzendes Labyrinth aus unverständlicher Supertechnologie geirrt. Alles hier war so primitiv und grob, daß es schon wieder fast genial sein mußte, um überhaupt zu funktionieren. Das einzige, was sie an dieser Maschine wirklich beeindruckte, war ihre unvorstellbare Größe.  Sie gingen weiter. Ganz automatisch wollte Skudder wieder die Spitze übernehmen, als sie die Treppe emporzusteigen begannen, aber diesmal vertrat ihm Charity mit einem raschen Schritt den Weg und ging so schnell weiter, daß er gar keine Gelegenheit bekam, sie aufzuhalten. Die Treppe war wie alles hier - alt und von Rost zerfressen und aus fünfzehn Zentimeter dicken Eisenplatten zusammengeschweißt, und so grob, als hätte dies ein Kind getan, oder jemand, der zum ersten Mal im Leben einen Schweißapparat in der Hand hielt und nicht so recht wußte, was er damit anfangen sollte. Und wie die Leiter vorhin, so ermüdete auch diese Treppe ihre Beine schon nach wenigen Schritten, denn sie war für Wesen gebaut, die sich völlig anders bewegten als Menschen. Der Schimmer von Rot in dem grauen Licht nahm allmählich an Intensität zu. Ein warmer Luftzug wehte ihnen in die Gesichter, aber es war eine unangenehme Art von Wärme, das Gefühl, ein Brennen direkt auf der Haut zu verspüren, ohne daß es die grausame Kälte im Inneren des Läufers wirklich vertrieb. Endlich erreichten sie das Ende der Treppe - und Charity blieb so abrupt stehen, daß Skudder mitten im Schritt gegen sie prallte. Unter ihnen erstreckte sich eine gigantische Halle. Sie war von rotem Licht und flackernden blauen Blitzen und gewaltigen Funkenschauern erfüllt, und auf ihrem Boden - aber auch an den Wänden klebend und an gewaltigen stählernen Trägern von der Decke hängend - erhoben

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