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Hölle mit Vollpension

Hölle mit Vollpension

Titel: Hölle mit Vollpension Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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auf den Krawattenknoten.
    »Ich freue mich ja so, Towaritsch , daß du’s doch noch geschafft hast«, sagte Boris. »Diese Masche mit der Parapsychologie wird allmählich etwas problematisch .«
    »Und wie, zum Teufel, bist du überhaupt so schnell hierher gekommen ?« erkundigte ich mich.
    »Ich lief einfach geradeaus, und nach etwa fünfzig Metern — da war der Fluß mit allem Drum und Dran«, antwortete er freundlich. »Wir haben am Steuerrad einen Zettel für dich hinterlassen, sind zum Anlegesteg zurückgegangen und haben über den Fluß gerufen, bis sie uns gehört und das Boot geschickt haben. Übrigens, wie kommt’s, daß du so klatschnaß eingetroffen bist ?«
    Sogar Boris würde mich für irre erklären, überlegte ich, wenn ich ihm von dem Leichenfund im Moor und der überdimensionalen Fledermaus erzählte. Außerdem, je mehr ich von dem Wodka-Martini intus bekam, desto überzeugter wurde ich selbst, das alles nur eine Ausgeburt meiner überhitzten Phantasie gewesen war.
    »Ich lief geradewegs ins Moor, und dann fiel ich in den Fluß«, berichtete ich deshalb. »Und da ich nun schon mal naß war, dachte ich mir, konnte ich ebensogut auch zur Insel schwimmen .«
    »Trudi Lambert ist so hinreißend schön wie nur je«, meinte er träumerisch. »Wenn wir sie nur dazu bringen können, den Filmvertrag zu unterschreiben, dann sind wir gemachte Leute .«
    »Wie ist denn die Party so ?«
    »Stinklangweilig!« Vielsagend rollte er die Augen. »Halt ein paar Leute, die herumsitzen und nicht mal anständig trinken .«
    »Wer ist alles da ?«
    »Die Blondine, der du schon begegnet bist, Pamela Truscott ; sie ist der Freitag für Robinson Trudi. Dann gibt es noch eine scheußliche alte Krähe namens Mara Lennay , die offensichtlich mehr von Parapsychologie versteht als ich vom Borschtkochen . Ein viel zu hübscher junger Mann namens Kent Donavan, der Miss Hardy bereits mit Blicken entkleidet, wenn er meint, Trudi Lambert schaue gerade anderswohin .«
    »Bei der beißt er aber auf Granit«, höhnte ich. »Wer sonst noch?«
    »Zwei Männer, Adler und Crespin, die beide ganz menschlich aussehen — aber ich habe noch nicht mit ihnen gesprochen .« Boris machte eine Pause, um sein Glas zu leeren. »Ah, richtig, und eine Mrs. Warren, die sich in einemfort wegen ihres Mannes sorgt, der längst von irgendwo zurücksein müßte .«
    »Schätze, ich sollte hinuntergehen und mich bekanntmachen ?«
    »Brillante Idee, Brüderchen.« Boris sprintete zur Tür. »Mein Glas ist auch schon leer .«
    Trudi Lambert erwartete uns am Fuß der Treppe, und ich stellte fest, daß Boris’ Schilderung ihrer Reize fast noch ein Understatement gewesen war. Sie trug das tizianrote Haar locker von der hohen Stirn weg und zu einem Helm aus Locken und Kringeln hochgebürstet. Weitgesetzte grüne Augen funkelten in einem Gesicht, das nach der Totenmaske einer Aztekenkönigin hätte modelliert sein können. Sie war eine dieser selten anzutreffenden Frauen, denen eine etwas zu füllige Figur prächtig steht. Das bodenlange Kleid war von täuschender Einfachheit und züchtig bis zum Hals geschlossen. Aber beim zweiten Blick merkte man, daß das weiße Material völlig transparent und nur an den entscheidenden Stellen mit üppiger weißer Stickerei garniert war.
    »Mr. Baker, es ist mir eine solche Freude, Sie in meinem Haus begrüßen zu dürfen«, flötete sie mit kehliger Stimme. »Ich bedaure nur die Unbequemlichkeit Ihrer Ankunft .«
    »Seit ich trocken bin, geht’s mir wieder gut«, versicherte ich. »Wenn ich das nächstemal in ein Moor falle, suche ich mir ein kleineres aus .«
    »Sie beide sind meine Ehrengäste .« Damit hakte sie sich bei uns ein und führte uns durch die Halle zu der offenen Doppeltür des Wohnzimmers. »Als Amantha mir Ihren Beruf verriet, konnte ich es gar nicht erwarten, Sie kennenzulernen. Spiritismus hat mich schon immer fasziniert .« Sie drückte mir leicht den Oberarm. »Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn wir uns einfach beim Vornamen nennen, Larry? Boris hat es mir schon zugestanden, und ich weiß, daß wir drei sehr gute Freunde werden !«
    »Aber gewiß, Trudi«, antwortete ich verlegen.
    Im Wohnzimmer saß eine kleine Menschenansammlung verteilt, eifrig mit Nichtstun beschäftigt. Trudi Lambert ließ Boris’ Arm los und zog mich in die Mitte.
    »Mal herhören, ihr alle — das ist Larry Baker«, sagte sie mit autoritativem Ton, der ihr sofort die allgemeine Aufmerksamkeit einbrachte. »Boris Slivka kennt

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