Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellenengel

Hoellenengel

Titel: Hoellenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thráinn Bertelsson
Vom Netzwerk:
Schlüssel zum
Häuschen geliehen hat, der hätte überlegt, es zu
kaufen, aber dann wäre nichts daraus geworden. Die
Unterhaltung hat unheimlich wenig ergeben. Ich musste ihm jedes
Wort aus der Nase ziehen. Vielleicht hatte die Darmspülung
noch nicht gewirkt. Er sagte, er sei seit Jahren nicht in diesem
Sommerhaus gewesen, und betonte ausdrücklich, dass es in
letzter Zeit niemand mit seiner Erlaubnis betreten habe. Und dann
hat er eigentlich den Hörer aufgeknallt.« »Das ist
vielleicht etwas, das wir besser untersuchen sollten«, sagte
Randver.
    »Was denn?«
    »Die Verbindung zwischen Lalli im Leder und Elli vom
Octopussy. Früher sprach jeder davon, dass Lalli den
Rauschgiftschmuggel finanziert. Man hat ihm nie etwas nachweisen
können, und soweit ich weiß, hat er ein
blütenreines Führungszeugnis. Ich halte es für einen
merkwürdigen Zufall, dass Elli vom Octopussy, dem auch
nachgesagt wird, dass er Drogen schmuggelt, in einem Sommerhaus im
Besitz von Lárus ermordet wird.
    Hat Lalli denn etwas davon gesagt, wann Elli das Häuschen
kaufen wollte?«
    »Nein, es war streng genommen keine richtige Unterhaltung.
Der Mann wollte so wenig wie möglich mit mir sprechen«,
sagte Helgi Leifur. »Zuerst war alles in Ordnung mit ihm,
aber nachdem ich ihm sagte, wen wir im Sommerhäuschen gefunden
hatten, war es so, als ob er alles so weit wie möglich von
sich weisen wollte, und er behauptete, nichts zu wissen und sich an
nichts zu erinnern.«
    »Weißt du denn, wann er wieder vom Klo zurück nach
Island kommt?«
    »Nicht vor Dienstag nächster Woche.«
    »Bis dahin haben wir das aufgeklärt«, sagte
Randver, aber er spürte, dass es seiner Stimme absolut an
Überzeugungskraft mangelte. »Dagný und Terje, was
gibt es Neues von euch beiden?«
    »Eher wenig«, sagte Dagný, die sich beeilte, zu
antworten, damit Terje ihr nicht zuvorkam. »Die
Angehörigen von Goldköpfchen und dem Bäcker schienen
von allen am wenigsten zu wissen, wo sie sich aufgehalten haben
könnten und mit was sie sich beschäftigt haben
mögen. Goldköpfchen wohnte in einer Garage an der
Ægissíða, aber wo der Bäcker seine Unterkunft
hatte, konnten wir noch nicht herausfinden. Allerdings sagte uns
der Grönländer im Playboy-Club, dass der Bäcker sich
dort die eine oder andere Nacht aufgehalten habe und anschreiben
ließ, und er vermutete, dass unser Freundchen sich meistens
bei alleinstehenden Müttern einquartiert
hat.«
    »Welcher Grönländer in welchem
Playboy-Club?«, fragte Marinó.
    »Der Playboy-Club heißt Gästehaus Hlynur und ist
an der Hverfisgata. Komisch, dass du ihn nicht kennst.
    Er ist nur etwa zweihundert Meter von der Polizeiwache
entfernt.«   
     
    »Man wird ja wohl fragen dürfen«, maulte
Marinó.
    »Ja, natürlich«, erwiderte Dagný und
beschloss, Marinó nicht überheblich zu begegnen. Er
konnte schließlich nichts dafür, dass er ihr auf die
Nerven ging. »Die Angehörigen von Elías glaubten
anscheinend, er sei auf einer Geschäftsreise im Ausland. Das
sagt seine Lebensgefährtin zumindest. Sie heißt
Bjarnveig Samúelsdóttir und ihr gemeinsamer Sohn
Elías hat das bestätigt.«
    »Wohin sollte seine Geschäftsreise denn gehen?«,
fragte Randver. »Nach Polen?«
    »Nein, nach Kopenhagen, und dann nach Holland und Estland und
vielleicht noch in andere Länder. Er meldete sich wohl
gewöhnlich nur dann, wenn ihm danach war.
    Ansonsten war es sehr schwierig, mit diesen Leuten zu reden. Aus
irgendeinem Grund waren sie in Begleitung der Anwältin
Auður Sörensen, die andauernd darauf herumritt, dass sie
einen großen Schock erlitten hätten und deswegen keinen
brutalen Polizeimaßnahmen ausgesetzt werden dürften
­ sprich, ein paar einfache Fragen zu beantworten. Jetzt sind
gute sieben Tage vergangen, seit Elías sein Zuhause
verlassen hat, oder besser gesagt die Nacht an seinem Arbeitsplatz
verbrachte und von dort aus dann morgens zum Flughafen
wollte.«
    »Ach, gibt es Übernachtungsmöglichkeiten im
Octopussy?«, fragte Jón Esra.
    »Es gibt da jedenfalls genug Betten«, sagte
Dagný. »Sie werden wahrscheinlich beim Revuetanz
eingesetzt. Wir haben den Laden besucht und auch mit einigen der
Mädchen gesprochen, die da arbeiten. Die Anwältin ist
ihnen nicht von der Seite gewichen. Sie wussten von überhaupt
nichts. Sagten, dass sie von den Reisen des Besitzers nichts
wüssten. Sie hätten ihn einfach seit ein paar Tagen nicht
gesehen. Ansonsten hätten sie eigentlich keinen Kontakt zu
ihm. Sie sagten, sie

Weitere Kostenlose Bücher