Höllenfeuer (German Edition)
schauten sich , ob Johannes seltsame n Verhalten s , e r staunt an. Karla fragte Anna : „Was ist mit Pap a ? Hast d u ihn etwa verärgert?“
„Ich weiß nicht, was er hat. Irgendetwas scheint ihm an Marie zu stören.“
*
Nach dem Frühstück ging Karla in den Stall. Johannes war dabei, den Schweinen Futter zu geben.
„Was ist mit d ir? Habe ich r echt , d u magst die Marie nicht?“ , fragte Karla.
Johannes unterbrach seine Arbeit und ging zu Karla.
„Die Marie ist nicht der richtige Umgang für Anna.“
Johannes Behauptung überraschte Karla, sie fragte e r staunt: „Wie kommst d u da drauf? Ich finde sie ganz symp a thisch.“
„Ich habe die b eiden beobachtet.“
„Wo?“
„Gestern Abend in der Scheune.“
„Und wobei?“
Johannes Blick war starr nach unten gerichtet.
„Ich wollte gerade in den Stall, da hörte ich Geräusche in der Scheune. Ich schlich mich hinein und sah die be i den in der Ecke im Stro h liegen. Sie waren beide halb nackt und schmusten miteinander.“
Karla reagierte schockiert .
„Oh, mein Gott. Haben sie d ich bemerkt? Hast d u was gesagt?“
„Nein, ich habe mich gleich wieder raus geschlichen. Ich wollte erst mit d ir darüber reden. Was sagst d u dazu?“
Karla schwieg einen Moment, überlegte, dann sagte sie: „Ich weiß nicht. Was können wir da tun? Sollen wir so tun, als ob wir nicht s davon mitbekommen haben ? Oder sollen wir sie ans prechen ? Vielleicht sollten wir ihnen ihren Spaß lassen . Ich vermute , das s das nur eine Zeite r scheinung sein wird . Sie wollen ihren Körper kennenlernen . Vermutlich sind sie noch nicht reif genug für einen Freund.“
Johannes war jedoch ganz anderer Meinung.
„Das ist die se Marie. Die ist schon viel reifer als Anna , d ie beeinflusst sie . Wir sollten mal mit Anna reden. Sie sol l te sich lieber wieder mit Sabine vertragen. “
Karla versuchte , zu schlichten.
„Nein, das ist der falsche Weg . Anna muss selbst ihre Erfa h rungen sammeln. Warten wir mal ein paar Wochen ab. Vielleicht lernen sie in der Disco bald einen Freund kennen. Dann hat sich das Problem von allein erledigt.“
„Das Problem löst sich erst, wenn Marie verschwindet.“
„Sei nicht so stur. Mädchen sind eben so.“
„Ach was, Mädchen. Marie sucht nur eine lesbische Freundin. Glaubst d u etwa, Anna ist lesbisch. Da hätten wir sicher vorher schon mal etwas b emerkt. Sie hat doch schon ein paar Freunde gehabt. “
„Wie willst d u denn so etwas merken? Johannes tu mir den Gefallen, lass die Beiden in Ruhe. Die werden sich bald einen Freund suche n und dann ist die Sache verge s sen.“
Johannes schaute immer noch mürrisch und ging wieder an seine Arbeit .
*
Den ganzen Tag schon arbeiteten Johannes und Lukas in praller Sonne auf dem Feld. Am späten Abend kamen sie zum Abendbrot nach Hause. Es war Freitag. Ruben kehrte wie immer an diesem Tag vom Studium zurück.
„Hallo Ruben, lange nicht gesehen. Was macht d ein St u dium? Wann bist d u endlich Professor der Biologie ?“
Ruben schaute Lukas an und wortlos setzte er sich an den Abendbrottisch, an dem nur noch Lukas , Johannes , Ka r la, Alma und Jakob saßen .
„Grüßt euch. – Wo ist Anna?“
„Keine Ahnung! Seit sie 18 geworden ist und eine neue Freundin hat, ist sie kaum noch zu Hause“, antwortete ihm Johannes.
„Hat sie einen Freund?“
Lukas reagierte sofort: „Das glaube ich kaum. Da würde wohl ihre lesbische Freundin, wie heißt sie gleich, diese Marie, e t was dagegen haben.“
Ruben blieb der Bissen im Hals stecken. Er musste hu s ten, dann sprang er auf und packt e Lukas am Hemd .
„Was redest d u da? Wer ist hier lesbisch? Nimm das s o fort zurück! Wie kannst d u so etwas A bsurdes b e haupten?“
Alma unterbrach sofort ihr Abendbrot , stand auf und hantierte auf der Arbeitsplatte der Küche herum. Sie fürc h tete sich vor einer Eskalation des Streites. Jakob bekam von dem Streit nichts mit.
Johannes schaute den beiden zu, ohne sich einz u mischen. Er verzog keine Miene. Schließlich sagte er: „R u ben, lass ihn los. Er hat r echt.“
„Seid i hr denn alle bescheuert ? Was sagt i hr da? Anna ist nicht lesbisch.“
„Doch Ruben ... “, dann schaute Johannes einen Auge n blick Lukas an, „ ... ich habe sie in der Scheune be o bachtet, zusammen mit Marie. Sie haben mich nicht b e merkt und wissen nicht, dass ich es weiß.“
Karla schaut e die ganze Zeit auf ihren Abendbrotteller und aß scheinbar ungestört weiter .
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