Höllenfeuer (German Edition)
Sie hielt sich aus dem Dialog heraus.
Ruben setzte sich wieder und sagte leise, mit Tränen in den Augen : „Nein, das kann ich nicht glauben, meine kleine Anna. Warum? Warum?“
„Beruhige d ich Ruben. Vielleicht ist das nur eine Mod e erscheinung. Vielleicht möchte sie Marie nur imp o nieren , sich interessant machen “, beruhigte Johannes ihn.
„ Sie himmelt sie ja an, als sei sie der Herrgott persö n lich“ , sagte Lukas.
„Na und, dann ist sie eben lesbisch. Was ist schon d a bei? Viele Frauen sind lesbisch. Trotzdem bleibt sie meine kleine Anna und trotzdem habe ich sie lieb“, b e merkt e er etwas trotzig.
„Ruben, ich bitte d ich. Sag ihr nicht, dass wir es wissen. Ich weiß nicht, wie sie reagieren würde“, bat ihn Joha n nes.
Ruben stand auf, ohne etwas zu essen, verlie ß er zielg e richtet die Küche.
*
A ls Ruben mit dem Fahrrad von einem Kommilitonen nach Hause zurückkehrte , rauchte Lukas gerade seine al l abendliche Zigarette im Garten . Provokativ begrüßte er R u ben: „Guten Abend Herr Professor ! Na, so spät noch unte r wegs. Du solltest lieber deine lange Nase in die Lehrbücher stecken, anstatt in die Frauen. Warst wohl bei Marie? Bei d ieser Lesbe wirst d u aber keine Chance haben.“
Das war zu viel für Ruben. Er packte Lukas mit der rec h ten Hand am Hemd und schrie ihm ins Gesicht: „Halt d ein dreckiges Maul, sonst kannst d u was erleben? Das geht d ich überhaupt nichts an. Ich habe d ir schon mal gesagt: Lass Marie aus dem Spiel! “
Lukas wehrte Rubens Arm ab und steigerte sich noch weiter hin ein in die Provokationen: „Willst d u mir etwa drohen? Du wüsstest doch gar nicht s mit einer Frau wie M a rie anzufangen. Du kriegst doch keinen hoch, d u We i chei.“
Ruben schlug Lukas mit der linken Faust in die Mage n grube und mit der rechten ins Gesicht. Alles passiert e blit z schnell. Ruben ließ Lukas keine Chance , diesen Angriff abzuwehren . Lukas krümmt e sich vor Schmerz. Ruben fas s te Lukas mit der rechten Hand am Hemdkragen und sagte: „Noch ein Wort und ich sorge dafür, dass d u keinen mehr hochkriegst.“ Dann drehte er sich um und wollte ins Haus gehen.
Lukas, sichtlich gezeichnet von Rubens Faustschlägen , bot seine ganze Kraft auf , richtete sich auf und folgte R u ben. Ruben hörte die Schritte, die immer näher kamen und immer lauter wurden. Z ielgerichtet setzte er seinen Weg fort. Kurz vor der Eingangstür stieß ihm Lukas mit beiden Händen zu Boden.
„Ich bring d ich um, d u Hurensohn“, drohte ihm Lukas mit gequälter Stimme .
Ruben zog ein Messer aus seiner Tasche. Lukas e r schrak, damit hätte er wohl nicht gerechnet. Er hob die Hä n de , wich zurück und sagte provozierend: „Du Schwein, d u. Na los, stich zu ! Dann bist d u mich los u nd kannst d ich ganz alleine an Marie ranmachen . Aber sie wird nichts von d ir wissen wollen, diese kleine Hure. Sie will Anna ve r naschen, nicht d ich, d ieses Miststück. A b blitzen wird sie d ich lassen, wie einen dummen Jungen.“
Ruben schrie Lukas an: „Schluss jetzt, sei endlich still! Geh ins Haus!“
Ruben und Lukas bemerk t en nicht, dass sie von Alma beobachtet w u rden, die oben aus dem Fenster schaut e . Sie mi s cht e sich jedoch nicht ein, weil sie wusste , dass einzig und allein die beiden diesen Konflikt lösen kö n n t en. Sie sagte zu Jakob: „ Das mit Ruben und Lukas wird noch mal ein schli m mes Ende nehmen. Die werden sich eines Tages noch totsc h lagen.“
Jakob verstand Alma nicht richtig und fragte:
„Welches Boot willst d u jagen?“
„Ach schon gut, Jakob. Ich habe gesagt, schöne Luft draußen.“
„Ja, ja. Dann können wir ja ins Bett gehen .“
Lukas nahm seine Hände wieder runter: „Pass nur auf Ruben, Gott sieht alles, er wird d ich bestrafen, Deine ganze schwachsinnige verlogene Familie wird er b e strafen. Es wird sich bald vieles ändern , hier auf dem Hof .“
Ruben steckte das Messer wieder ein und ging ins Haus. Kurze Zeit später folgte ihm Lukas mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen.
*
Der Mond war in seiner ganzen Pracht zu sehen und leuchtete Anna und Maria auf ihrem nächtlichen Hei m weg aus der Disco . Alle auf dem Bauernhof schliefen bereits, nur Alma hatte mal wieder ihre Schlafstörungen und sah hinter der Gardine hervor aus dem Fenster. Anna und Marie b e merkten sie nicht.
Als sie aus Maries hellblauem Ford Fiesta gestiegen w a ren, schlichen sie sich in die Scheune und kletterten die schmale
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