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Höllenfeuer (German Edition)

Höllenfeuer (German Edition)

Titel: Höllenfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Findeisen
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ich an, wenn sich etwas ergeben hat. - So, Johannes braucht jetzt ein wenig Trost von e uch. Macht schon, damit er wieder etwas opt i mistischer drein schaut .“
    Lisa und Babette nahmen Johannes am Arm und führten ihn in ihr Zimmer.
    „ Unser herzliches Beileid, Johannes. Es tut uns sehr leid. Komm, lass d ich heute mal von uns verwöhnen. Zieh d ich aus und leg d ich hier aufs Bett.“
    Lisa und Babette halfen Johannes beim Ablegen der Kleider, dann legte n sie sich neben Johannes ins Bett, eine rechts, die andere links und begannen ihn zu streicheln. Doch n ach wenigen Augenblicken stand er plötzlich auf und zog sich wieder an.
    „Tut mir leid, mir ist heute nicht danach. Vielleicht ein anders Mal wieder.“
    Lisa war etwas traurig, sie sagte: „Schade, dabei hätten wir d ich so gern verwöhnt. Na ja , verschoben ist ja nicht aufgehoben.“ Sie stand auch auf . In dem Moment, als J o hannes die Tür öffnen wollte , sagte Lisa: „Sag mal, Joha n nes, hast d u diese Marie mal wieder getroffen?“
    Johannes wunderte sich über diese Frage, schloss die Tür wieder.
    „Wieso fragst d u? Kennst d u Marie?“
    „Nein, ich kenne sie nicht. War nur mal so eine Frage. Du sagtest doch mal, dass d u Marie seit dem Unfall nicht mehr gesehen hast.“
    „Und da fällt d ir gerade jetzt diese Frage ein?“ , wunderte sich Johannes.
     
    *
     
    „Johannes, wir müssen mal miteinander reden“, sagte Lukas, als er zusammen mit Johannes den Rinderstall au s mistete .
    Johan nes war nicht nach Reden zumute . Sei t Tagen schon dachte er über sein Leben nach, grübelte er fast u n entwegt. Er bereute alles, was er getan hatte, konnte sich einfach nicht erklären, wie es dazu kommen konnte, dass er drei unschuldige junge Frauen auf so entsetzliche Weise töten ko n nte. Immer wieder wünschte er sich, dass es nur ein Traum gewesen sei. Doch dagegen sprachen die Ze i tungsausschnitte, die er ständig im Haus fand. Johannes wimmelte ab: „Ein anderes Mal.“
    „Johannes, wenn wir jetzt nicht miteinander reden, wird es kein anderes Mal geben.“
    Johannes schaute Lukas entsetzt an. Mit dieser Äußerung hätte er wohl nicht gerechnet.
    „Was ist? “ , fragte er kurz angebunden. „ Mir ist heute nicht nach Reden zumute. “
    „Johannes, es geht so nicht weiter mit uns. Seitdem das mit Karla passiert ist, bekommst d u kaum noch was auf die Reihe. Sie fehlt uns, und vor allem, d ir an allen Ecken und Enden. Fast die ganze Arbeit lastet auf mir. Ruben ist nur am Wochenende da. Johannes, ich kann bald nicht mehr. Verstehst d u? Ich kann d ich ja verst e hen, aber wir müssen etwas ändern , und zwar sofort. Entweder wir stellen noch eine Hilfe ein, oder ...“
    „Oder?“ , fragte Johannes mit lauter Stimme , als wollte er L u kas drohen. „Oder was? Willst d u etwa gehen? Dann geh doch. Es hat sowieso keinen Sinn mehr. Je eher, desto be s ser. Bald wird es den Hof nicht mehr geben. Ich ahne es.“
    „Sag nicht so etwas. Den Hof wird es noch hundert Ja h re g e ben. Wenn wir es nur wollen. Johannes, lass uns noch einen Knecht einstellen, bitte ! Dann wird es hier bald wieder be r gauf gehen. “
    Johannes schwieg eine Weile, dann schlug er vor: „Lass uns eine Nacht darüber schlafen. Und jetzt entschuldige mich, ich muss noch etwas erledigen.“
     
    *
     
    Johannes fuhr in die Stadt, direkt zum Polizeirevier. Er ging hinein, sah die vielen Zimmer, las die Namen an den Türen, Winkler Kommissar, Schmidt Leutnant, Schneider Hauptkommissar. Dann setzte er sich auf einen Stuhl in einem Raum, wo noch eine Reihe anderer Personen gedu l dig warteten.
    Er wartete fast eine halbe Stunde lang. Während dieser Z eit liefen d ie letzten Monate seines Lebens wie in einem Film vor ihm ab. Er bereute alles, was er den drei jungen Frauen an getan hatte, doch es war zu spät. Er wusste, dass er ein ganzes Leben lang nicht mehr auf freien Fuß kommen würde, wenn er jetzt ein Geständnis ablegen würde.
    Einerseits war er nun allein, hatte außer Alma und Jakob niemanden mehr, den er auf dem Hof versorgen musste. A ndererseits hatte er Marie, seine Tochter, schöpfte gerade in dieser schwierigen Situation neuen Lebensmut, neue Hoffnung. Er wollte auf keinen Fall ins Gefängnis. Im Gegenteil, er wollte ein neues Leben a n fan gen, noch einmal ganz von vorn beginnen .
    Einige Minuten, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, übe r legte er, grübelte, wägte Für und Wider sorgfältig ab. Dann stand er plötzlich auf und verlies das Polizeir

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