Höllenfeuer (German Edition)
man Karla zur ewigen R u he.
Die Trauerzeremonie begann. Der katholische Pfarrer sprach die letzten rührenden Worte am Grab .
„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit e uch allen. Amen. - Liebe Gemeinde, wir sind heute hier zusa m mengekommen. Weil wir Abschied nehmen, wollen von unserer lieben Karla Sandgruber . Wir sind tief in uns e rem Herzen berührt und wir wissen gar nicht, wie wir Trost finden können. Wir wollen nicht glauben, was gesch e hen ist und wir verstehen es auch nicht wir k lich.“
Fas t zehn Minuten dauerten die tröstlichen Worte des Pfarrers, die den Trauergästen die Tränen in die Augen tri e ben. Nach der Rede wurde der Sarg heruntergelassen und jeder warf eine Handvoll Blüten aus einem Korb darauf. Ganz hinten, ihr Gesicht in einen schwarzen Schleier ve r hüllt, stand auch Marie. Sie schaute immer wieder diskret nach den anderen Trauergästen. Doch k einer der G äste e r kannte sie. Noch bevor die Gemeinschaft kondolierte , ve r schwand Marie wiede r in den grauen Nebelschwaden.
*
Als Johannes um die Ecke bog , sah er bereits von We i te n das schummrige Licht in den Fenstern der Villa „Rose“. Die drei doppelten Cognac s , die er zuvor trank , verliehen ihm den nötigen Mut schnurstracks auf den Eingang zuz u gehen und an der Tür zu klingeln. Z unächst schaute nur j e mand durch den Spion. Nach wenigen Augenblicken öf f nete Lola .
„ Johannes , das ist aber eine Überraschung. Entschuldige bitte, wir müssen jetzt etwas vorsichtig sein, wegen de s Hochsitzmörder s . Aber zu uns alten Schabracken kommt der bestimmt nicht. Der ist nur scharf auf Frischfleisch. Ist das nicht furchtbar?“
Johannes schaute verdutzt und antwortete: „Ja, furchtbar. Hoffentlich kriegen die ihn bald, damit der ganze Spuk bald mal ein Ende hat.“
„ Wo warst d u denn die ganze Zeit? Komm rein! “
Nachdem Lola die Tür hinter Johannes verschlossen ha t te , sagte er traurig und blickte dabei auf den verschliss e nen roten Teppichboden: „Habt i hr es denn nicht mitb e kommen? Es ist etwas Furchtbares passiert. M eine Frau ist letzte W o che tödlich verunglückt.“
„ Nein. Oh, wie schrecklich. Verunglückt? Mein herzl i ches Beileid. War das der Unfall hier auf der Lan d straße?“
Johannes nickte.
„Wir wussten nicht, dass es sich bei der Toten um ein e Bewohner in der G emeinde gehandelt hat . Im Grunde g e nommen erfahren wir gar nichts, was hier in Hollerfeld pa s siert. Aber vielleicht ist das ja auch ganz gut so. Und wie geht es nun weiter?“
„Ich weiß noch nicht. Entweder ich bringe mich um oder ich suche mir vorübergehend erst einmal eine Aushilfe für den Hof . “
„ Rede nicht solch einen Schmarrn ! Umbringen. Das L e ben geht weiter. Du bist so ein starker und hübscher Mann. Du findest bestimmt schnell wieder eine Frau. Was sollte sie denn alles können?“
„Für den Haushalt habe ich ja immer noch Christin, sie kümmert sich aber ausschließlich um das Essen und um die Sauberkeit des Hofes. Nebenbei wäscht sie Wäsche und bügelt. Das reicht mir aber nicht. Mir fehlt jemand, der die Kühe melkt, die Ställe ausmistet, die Hühner und Schweine füttert, weißt d u? Die leichteren Arbeiten eines Bauernhofes eben. Lukas und ich, wir schaffen das nicht allein.“
„Da wird sich doch was finden lassen. Vielleicht können wir d ir dabei helfen. Ich frage mal die Mädels.“
„Nein, warte.“
„Warum denn? Meine Mädels haben überall hin Bezi e hungen. – Lisa, Babette, Veronika, Kristin kommt mal ganz schnell!“
Lola klatschte in die Hände. Die Mädels kamen sofort geeilt als hätten sie angenommen , dass etwas passiert sei. Lisa e r kannte Johannes sofort wieder und sah auch , dass mit ihm etwas nicht stimmte .
„Johannes, d u siehst so bedrückt aus. Was ist passiert ? “ , fragte sie.
Lola fiel ihr ins Wort: „Lasst ihn, seine Frau ist tödlich veru n glückt. Er braucht erst einmal eine Abwechslung. Lisa und Babette kümmert e uch um ihn. Er bekommt heute eine Sonderbehandlung. Ach, was ich e uch fragen wollte. Kennt eine von euch ein e zuverlässige Haushaltshilfe, die wir J o hannes vermitteln könnten?“
„ Na, das dürfte überhaupt kein Problem sein. Wir we r den sicher eine attraktive Hilfe für Johannes finden“, sagte B a bette. „Das wird doch zu machen sein.“
„Das denke ich auch“, meinte Lola. „ Gib uns d eine Tel e fonnummer und wir rufen d
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