Höllenfeuer (German Edition)
„… ich wol l te ihr nur sage n , dass ich nicht mehr komme und mich dafür bedanken, dass sie mir bei der Suche nach einer Hilfe so unterstützt hat. Kennst d u ihre Telefo n nummer?“
„Nein, tut mir leid. Die kenne ich nicht.“
„Nicht?“ Johannes wunderte sich. „Dann kann ich es auch nicht ändern. Schade. Falls d u sie mal wieder siehst, bestelle ihr einen schönen Gruß von mir!“
„Mach ich, Johannes. Bist d u eigentlich mit d einer neuen Hilfe zufrieden?“
Johannes Blick erhellte sich. Er strahlte : „Ja, ich bin sehr z u frieden. Sie ist eine nette hübsche Frau und sehr fleißig.“
„Schön, ich freue mich für d ich.“
*
Lukas erholte sich recht schnell wieder von seinem fi e berhaften Infekt. Bereits vier Tage später ging es ihm schon wieder so gut, dass e r mit Johannes auf den Feldern arbeiten wollte. Johannes gab ihm aber noch einige Tage Schonzeit, damit er sich richtig auskurieren konnte.
Es kling elte an der Tür, Lukas öffnete. Im ersten M o ment e r kannte er die junge Frau nicht, er schaute sie von oben bis unten an, dann dämmerte es bei ihm und er sagte: „Marie, d as ist aber eine Überraschung. W o kommst Du denn auf einmal her? Mit deiner neuen Frisur hätte ich dich fast nicht erkannt. “
Marie , die ihre Haare dunkelrot gefärbt und zu einem Zopf gebunden hatte, war eher etwas zurückhaltend.
„ Hallo Lukas. Ich wollte zu Johannes.“
„Johannes ist heute nicht da, er ist auf dem Berg oben, in seiner Hütte.“
„ Ach, auf dem Berg, in der Hütte. Schade.“
„Willst d u nicht reinkommen. Wir haben uns ja lange nicht gesehen. Ich freue mich, d ich mal wieder zu s e hen. “
Marie wehrte ab, ihr Blick war kühl und abweisend.
„Nein, nein, ist schon gut. Ich geh dann mal lieber wi e der .“
Lukas wollte sie überreden, noch für einen Augenblick reinzukommen.
„Warum? Jetzt bist d u einmal hier. Ich koch uns einen Ka f fee.“
Jetzt kam auch noch Vroni an die Tür , schaute Marie mit großen erschrockenen Augen an und rief:
„Marie, was machst d u hier?“
Als sie Vroni sah, drehte sich Marie um und rannte weg, so schnell sie konnte. Lukas schaute ihr hinterher und ganz leise sagte er: „Marie, warum rennst d u weg?“
Dann drehte er sich um und fragte Vroni: „Woher kennst d u Marie? Kannst d u mir das erklären?“
A nstatt zu antworten, verschwand Vroni schweigend in ihrem Zimmer.
*
Johannes öffnete die Tür zum Badezimmer, sie war nicht ve r schlossen. N ichts ahnend ging er hinein und sah , wie Vroni , ein fröhliches Lied summend, unter der Dusche stand . Vroni registrierte den unverhofften Gast, tat jedoch nichts dergleichen. Sie unterbrach lediglich ihr Summen, lächelte Johannes an und sagte: „Oh, da habe ich glatt ve r gessen, abzuspe r ren.“
Anstatt umgehend das Bad wieder zu verlassen, blieb Johannes vor der Dusche stehen. Durch die transpare n te n Glastüren betrachtete er Vroni, wie sie ihren nackten Körper einseifte . S o wie Gott sie erschaffen hat, sah er sie zum er s ten Mal. Ihr fraulicher, aber dennoch wohlproportio n ierter Körper, schien in ihm sinnliche Gefühle zu wecken , die er lange Zeit unterdrücken musste .
Vroni genoss Johannes lüsterne Blicke, die von ihrem bezauberndem Busen über den Bauchnabel bis hin zu dem Dickicht von gelocktem , schwarze m Haar, die ihre Scham vollständig bedeckten, wanderten.
Als sie sich unter dem heißen dampfenden Strahl der Dusche hin und her drehte, gab sie den Blick frei auf die festen Rundun gen ihres Hinterteil s und i n dem Tal zwischen ihren Brüsten staute sich das Wasser , schoss in einem sta r ken Strahl über ihren Bauch und sammelte sich an ihren Füßen, deren Zehennägel von hellgrünem Nagell ack glän z ten.
Da war er wieder, dieser hellgrüne Nagellack. Johannes sah die Bilder genau vor sich: Die nackten Füße, den Nage l lack. Er wollte an den Beinen hinaufgleiten , doch je weiter er nach oben kam, desto unsch ä rfer wurden die Bilder. Er hörte Stimmen, doch auch die Stimmen waren verzerrt, en t stellt. Er fragte sich: Habe ich diese Frau überhaupt gesehen oder existiert sie nur in meinem Träumen? So sehr er sich auch bemühte, er konnte diesen hellgrünen Nagellack keiner Frau zuordnen.
Johannes sagte kein Wort, aber seine Blicke verrieten seine Gedanken und geheimen Sehnsüchte . Noch hatte er seine Gefühle im Griff. Doch wie lange er dies noch durc h halten könne, dafür wollte er seine Hand nicht ins Feuer
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