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Höllenfeuer (German Edition)

Höllenfeuer (German Edition)

Titel: Höllenfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Findeisen
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Wahrheit würde sie bei Johannes erfahren? Was würde sie dort erfahren, was sie nicht ohn e hin schon wüsste? Sie wurde neugierig und wünschte sich, dass die beiden Tage bis Montag schnell vergehen würden. Mo n tag hat sie immer frei , das musste diese Frau gewusst haben .

9
     
    Jürgen Sch n eider saß am Montagnachmittag an seinem Schreibtisch und aß, wie täglich um diese Zeit , zwei Hef e teilchen und trank einen Pott viel zu dünnen Kaffe e aus dem Automaten dazu.
    „Wirst d u als Pensionär auch jeden Tag d eine Vesper ab ha l ten?“ , fragte ihn Frank Eller.
    Schneider, in Gedanken versunken, schaute zu ihm au f.
    „Wenn d u mir die Teilchen jeden Tag persönlich nach Hause lieferst, so, wie ich das immer mit d ir mache, ja.“
    „Habt i hr denn keinen Bäcker in e urem Dorf?“
    „ Richtige Bäcker , dass ich nicht lache, die Zeiten sind längst vorbei. S eit einem Jahr , als der letzte Bäcker aus A l ter s gründen schließen musste, gibt es nur noch diese großen Ketten in den Supermärkten mit ihren chemischen Backw a ren. Da wird mir schon schlecht, wenn ich nur daran de n ke. Heutzutage will keiner mehr Bäcker werden. Das frühe Au f stehen und die Krankheiten, die durch das Mehl entst e hen, schrecken alle ab. “
    Schneider war verzweifelt. Noch immer gab es keine heiße Spur des Hochsitzmörder s . Einerseits wunderte er sich, dass der Hochsitzmörder schon seit Wochen nicht mehr von sich hören ließ , andererseits war er froh, dass ihm nicht noch mehr junge Mädchen zum Opfer gefallen sind.
    „Gib mir bitte mal die Zeitung rüber! Ich brauche mal etwas Ablenkung “ , forderte Schneider seinen potentiellen Nac h folger auf.
    Er las in der Zeitung, wie immer , zunächst nur die Schlagzeilen: Vierzig Tote bei Zugunglück in Indien – Ist das Klima noch zu retten? – Wieder Vogelgrippefälle in Deutschland. Dann blätterte er auf den Lokalteil: Scheune abgebrannt, Obdachloser gerettet. Das interes s ierte ihn dann doch etwas näher und er las den zugehörigen Text: Bei einem Brand in einer Scheune in Mugge l hausen konnte sich ein Obdachloser, der sich auf der Tenne einquartiert e , quasi in letzter Sekunde retten . ... Ander s als bei dem Brand in Holle r feld , bei dem vor sechs Monaten ein Mädchen von ihrer Freundin an einen Balken gefesselt w urde , und somit grausam verbrennen musste, konnte sich der Obdachlose nur durch einen Sprung ins Freie selbst retten, da die Leiter b e reits Feuer gefangen hatte. Der Obdachlose sagte aus, dass er es gewohnt war, von dieser Höhe zu springen, da er im Sommer das eine oder andere Mal auf Hochsitzen im Wald übernachtete.
    Schneider sprang, wie von der Tarantel gestochen auf. „ Das ist es. Jetzt wird mir es auch klar. Frank, ich befü r chte, d u hattest tatsächlich r echt. Das ist unsere letzte Chance. Der Hochsitz, die Tenne, welche Ähnlichkeit. Mensch Frank, ich muss doch blind gewesen sein. Komm mit Frank! Wir haben den Hochsitzmörder. Schnell! Beeil d ich! Wir dürfen keine Zeit verlieren. “
    „Wie kommst d u auf einmal drauf?“ , wunderte sich Eller mit großen Augen.
    Schneider nahm seinen Mantel und eilte aus dem Zi m mer . Eller nahm hastig seine Lederjacke folgte ihm im Lau f schritt . Auf dem Weg zum Wagen sagte Schne i der: „Der Bauer Sandgruber war es, wie d u es schon immer ve r mutet hast . Die Opfer auf dem Hochsitz waren alle gefesselt, g e nau wie das Mädchen Anna auf der Tenne der abgebra n nten Scheune . “
    „Und warum auf einmal diese Einsicht? Mir wolltest d u nicht glauben“, wollte Eller wissen.
    Schneider ignorierte Ellers Frage und erzählte weiter: „ Es war eindeutig Selbstjustiz. Sandgruber beschuldigte die Freundin seiner Tochter, obwohl sie gar nicht dafürkonnte . “
    „Aber das sage ich doch schon die ganze Zeit.“
    „Ich kann mir nur noch nicht erklären, wer die Frau war, die uns am Brunnen die Nachricht hinterlassen hat.“
    „Vielleicht wollte uns jemand auf eine falsche Fährte l o cken“, meinte Eller.
    „Vielleicht ist sie aber gar nicht tot.“
    „Wie soll das denn gehen?“
    „Warten wir‘s mal ab.“
    Sie stiegen in ihr Dienstfahrzeug , Schneider startete den Wagen und sagte: „ Tut mir l eid, Frank. Ich habe es ei n fach nicht übers Herz gebracht, zuzugestehen, dass d u die ganze Zeit schon r echt ha ttest . Zumal die Beweise ja auch nicht hundertprozentig waren. Wir hatten ja bisher nur Indizien und auf Indizien kann man noch lange keinen Haftbefehl e r

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