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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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braunen Augen angeschaut hatte, hatte sie seine unendliche Liebe gesehen, sein tiefes Mitgefühl, den grenzenlosen Stolz, den er empfand. Dieser flüchtige Moment würde für ihr ganzes Leben reichen.
    Beck lehnte sich zurück und stand auf. »Ich muss nach den Verwundeten sehen. Kommst du klar?«
    Sie nickte. Lass nicht zu, dass noch jemand stirbt .
    Riley zog sich die Decke über den Kopf und schloss die Augen. Sie hatte immer noch den Schlachtlärm im Ohr und spürte die brennenden Flammen von Sartaels Schwert nah an ihrem Gesicht. Sie hatte es geschafft, den Weltuntergang zu verhindern, aber was war mit ihrem Dad? War er immer noch in der Hölle? Wenn ja, dann war es ein bitterer Sieg.
    »Riley?« Sie lugte unter der Decke hervor und sah Ayden neben sich sitzen.
    Die Hexe stellte Rileys Rucksack neben ihren Füßen ab. »Ich dachte mir, den würdest du gerne wiederhaben.« Sie reichte ihr den Schlüssel zum Mausoleum. »Du hast ihn im Schloss stecken lassen. Ich habe den Schlafsack weggeräumt, aber die Kralle habe ich nirgends gefunden. Tut mir leid.«
    Vielleicht war sie verschwunden, wie der Dämon, von dem sie stammte.
    »Das Messer ist im Rucksack«, sagte die Hexe. »Dein Blut klebt an der Klinge, also gehört es jetzt dir. Wenn du bereit bist, komm mal im Laden vorbei. Wir setzen uns in die Sonne und reden darüber, was heute passiert ist.«
    »Ich verdanke dir so viel.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit.« Sie umarmten sich lange, dann humpelte die Hexe die Straße hinunter. Auf dem Weg begegnete sie Vater Rosetti. Sie blieben stehen, musterten einander, dann nickte er ihr zu, und sie erwiderte den Gruß. Sie trennten sich als Gleichgestellte.
    Peter . Er würde in seinem Zimmer auf- und abtigern und das Schlimmste fürchten. Riley durchwühlte ihren Rucksack nach dem Handy. Zu ihrer Überraschung war die Schnittwunde in ihrer Hand, die sie sich mit dem Messer selbst zugefügt hatte, bereits verheilt. Nur eine dünne Narbe wies daraufhin, dass dort einmal eine Wunde gewesen war. Ihr Handy funktionierte trotz der ganzen Magie, die durch die Gegend geschleudert worden war. Vielleicht weil es im Inneren des Schutzkreises gelegen hatte? Sie drückte die Kurzwahltaste. Im Moment konnte sie sich unmöglich an die Nummer ihres Freundes erinnern.
    »Riley? Bitte sag mir, dass es dir gutgeht und dass die Dämonen Geschichte sind.«
    »Zweimal ja.«
    Er jubelte in ihr Ohr. Dann wurde er wieder ernst. »Du hörst dich total fertig an. Bist du zu Hause?«
    »Nein. Lass mir etwas Zeit bis … morgen … Ich ruf dich an.« Dieses Mal würde sie ihm alles erzählen.
    »Es war richtig übel, stimmt’s? Ich merke es an deiner Stimme«, sagte er.
    »Ja. Es war die absolute Hölle. Ich erzähl’s dir später.« Sie beendete den Anruf und ließ das Telefon wieder in ihren Rucksack fallen.
    Als sie aufblickte, stand Simon vor ihr. Er umklammerte ein blutiges Schwert, als sei es mit seinem Arm verwachsen. Sein normalerweise so ordentliches Haar war verschwitzt, und die bekümmert dreinblickenden blauen Augen hatten dunkle Ringe.
    »Ich hatte recht. Dein Vater hat mit dem Nekromanten zusammengearbeitet und die untoten Dämonen geschaffen.«
    »Nein, mein Dad war derjenige, der den Bann gebrochen hat. Sartael steckte hinter all dem. Hast du nicht aufgepasst?«
    »Das ist nicht das, was ich gesehen habe«, erwiderte Simon.
    »Natürlich nicht. Du kannst einfach nicht zugeben, dass ein gefallener Engel dich eingewickelt hat. Tja, so was kommt vor, und jetzt musst du damit leben wie der Rest von uns auch.«
    »Warum hast du Armageddon verhindert? War das Luzifers Befehl?«
    »Nein. Der des Himmels.«
    »Wie kannst du es wagen, mich zu belügen, nachdem so viele gestorben sind«, sagte er mit flackerndem Blick. Drohend packte er sein Schwert fester.
    Martha glitt herab und sah zuerst Riley an, dann Simon. Der Schutzengel des Oakland-Friedhofs trug noch seine Flügel, und er hatte sein Hart-aber-herzlich-Gesicht aufgesetzt. Jemand war fällig für eine Standpauke, und Riley glaubte nicht, dass sie das war.
    Simons Kiefer klappte nach unten, als er die Verbindung herstellte. »Sie waren das, im Krankenhaus. Sie haben mich an der Brust berührt, und …«
    »Dich geheilt. Ja, ich bekenne mich schuldig«, erwiderte Martha. Ihre Augen wurden schmal. »Was hast du mit dieser zweiten Chance im Leben angefangen, Simon Michael David Adler?«
    Er duckte sich bei dem Unterton in ihrer Stimme. »Ich, äh …«
    »Hast du derjenigen

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