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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Zeit, als sie von der Treppe aufstand, was ihm verriet, dass sie Schmerzen hatte.
    »War die Ärztin schon bei dir?«
    »Ich war nicht am Verbluten, also wird sie mich später untersuchen.«
    Beck argwöhnte, dass Carmela mehr als das gesagt hatte.
    Mit glänzenden Augen blickte Riley zu ihm auf. »Der Engel hat gesagt, Dad ist nicht mehr in der Hölle«, murmelte sie. »Er ist die Dämonen los.«
    Nicht in … »Ja!« Beck reckte eine Faust in die Höhe. »Gut gemacht, Paul!« Dann wurde er wieder ernst. »Komm, ich bring dich von hier weg.«
    Als sie auf der Asphaltstraße an den anderen vorbeigingen, hielt Riley den Blick auf den Weg gerichtet. Er wusste, wie es nach einer Schlacht lief. Man konzentrierte sich auf das, womit man klarkam, was verdammt wenig war.
    Sie blieb erst stehen, als sie Mort auf dem Bordstein sitzen sah. Er hielt eine Flasche Wasser in der Hand, und auf seiner linken Wange prangte eine riesige Wunde. Seine Robe war reif für den Müll.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Ich bin nur müde«, murmelte er. »Ich habe nie zuvor so viel Magie beschworen.«
    »Wusstest du, dass mein Dad hier sein würde?« Als sie keine Antwort erhielt, trat sie näher, am ganzen Körper angespannt. »Wusstest du, was er vorhatte?«
    Beck berührte sie sanft am Arm. »Später. Ich bin sicher, dass Mort gerne mit dir reden wird, aber nicht jetzt.« Er warf dem Nekromanten einen Blick zu, der diesem empfahl, die Unterhaltung auf jeden Fall zu führen, oder Beck würde sich persönlich darum kümmern.
    »Ich werde dir alles erzählen. Komm morgen zu mir nach Hause, nachdem wir beide etwas Schlaf bekommen haben«, sagte Mort.
    Riley wandte sich ab und schritt in einem Tempo die Straße entlang, das sie nicht lange durchhalten würde. In der Nähe des Eingangstores machte sie schlapp und blieb stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Krankentragen wurden an ihnen vorbei zur mit Rettungswagen und Polizeiautos vollgestopften Straße gerollt.
    »Du hast Schmerzen, stimmt’s?« Ein Nicken. »Schaffst du es bis zum Truck?«
    »Ja.« Dann blitzten ihre Augen auf, und sie schob ihn beiseite. »Was hast du getan, du Idiot? Dieser Erzdämon hätte dich in Stücke reißen können.«
    »Ich wollte nicht, dass er dir etwas antut«, sagte er aufrichtig.
    »Woher kommt bloß dein verrücktes Bedürfnis, dich umbringen zu lassen?«
    Er feixte. »Ich lebe noch, der Erzdämon nicht.«
    »Nur, weil Ori ihn getötet hat.«
    »Erinnere mich nicht daran. Hast du echt versucht, diesen Dämon in den Arsch zu stechen?«
    Riley stöhnte. »Nein, ich habe auf sein Bein gezielt, aber er hat sich bewegt. Ich stand da wie ein Volltrottel.«
    Finde ich nicht .
    Beck schlang den Arm um ihre Taille, und sie gingen weiter zum Truck. Bis jetzt hatte man der Presse nicht gestattet, sich dem Ort des Geschehens zu nähern. Das würde sich bald ändern, und er wollte sie hier raushaben, ehe es so weit war.
    »Tut mir leid, die Sache mit deinem Engel«, sagte er und meinte es ernst. »Ich dachte, er wäre total bösartig, aber jetzt glaube ich, dass er auf seine Weise versucht hat, alles richtig zu machen.«
    Riley schluckte hart. »Warum hat Luzifer Sartael nicht selbst getötet? Warum hat er es so weit kommen lassen?«
    »Ein Anführer schickt seinen besten Mann, um den Feind herauszufordern. Der Obermacker greift nur ein, wenn es schiefgeht. Oder um den Sieg für sich zu beanspruchen. So war es schon immer.«
    »Es hat Ori das Leben gekostet.«
    »Vielleicht.«
    Sie blickte zu ihm auf. »Du glaubst nicht, dass er tot ist?«
    »Bin mir nicht sicher. Luzifer ist ein verschlagener Mistkerl, und wenn er dich manipulieren kann, indem er diesen Engel am Leben lässt, dann tut er es auch.«
    »Genau das denke ich auch.«

39.
    Kapitel
    Geborgen in ihrem eigenen Bett, erwachte Riley in diesem benommenen Zustand, in dem sie nicht wusste, welcher Tag es war, wie lange sie geschlafen hatte oder ob die Albträume, die sie gehabt hatte, real gewesen waren oder nicht.
    Muss ein Traum gewesen sein . Das wäre gut. Keine randalierenden Nekromanten, revoltierenden Erzdämonen oder monumentale Schlachten. Kein toter Ori.
    Sie schlug die Augen auf. Das warme Licht im Zimmer deutete auf den späten Nachmittag hin. Sie drehte den Kopf auf dem Kissen und schaute auf die Uhr – nach vier. Erinnerungen strömten auf sie ein und füllten die Leerstellen aus: Beck, der sie in ihre Wohnung gebracht hatte; wie sie unter die Dusche geklettert war und sich abgeschrubbt hatte, bis

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