Hoellenfluestern
auch, wenn die Eltern beide Lehrer waren?
Als sie in den Kästen mit den gebrauchten Sachen herumfischte, entdeckte sie einen grauen Kapuzenpulli mit einem Flügelmotiv auf der Vorderseite. Sie schaute auf den Preis – zwei Dollar – und hielt ihn vor sich, um die Größe auszutesten. Passt . Ein paar Kästen weiter fand sie einen schwarzen Rucksack. Sie liebte ihre Botentasche, aber sie erfüllte nicht ihren Zweck: Immer landete alles in einem einzigen Chaos auf dem Boden von dem Ding. Ziemlich nervig, wenn sie nur nach ihrem Lipgloss suchte. Und gefährlich, wenn sie nach einer Weihwasserkugel wühlte, um sie auf einen Dämon zu werfen, besonders, wenn jede Sekunde zählte. Als würde ich jemals wieder Dämonen fangen können . Sie schob den düsteren Gedanken beiseite.
Riley warf einen prüfenden Blick in ihre Geldbörse und handelte den Preis auf fünf Dollar für beides herunter. Draußen vor dem Laden packte sie ihre Besitztümer von einer Tasche in die andere, einschließlich der Nachforschungen ihres Vaters über die Geschichte des Weihwassers. Als sie den Papierstapel in der Hand hielt, musste sie lächeln. Egal, ob er ein Reanimierter war oder nicht, Paul Blackthorne würde immer ein Wissenschaftler sein.
Ganz unten in ihrer Botentasche fand sie den Lederbeutel, den ihre Hexenfreundin Ayden ihr geschenkt hatte. Riley hatte ihn ganz vergessen. Ayden hatte gesagt, sie solle Gegenstände hineintun, die ihr wichtig waren. Im Moment enthielt der Beutel lediglich etwas Erde vom Grab ihres Vaters. Sobald alles im neuen Rucksack verstaut war, faltete sie ihre Botentasche zusammen und stopfte sie dazu. Wenn sie Atlanta verließ, würde sie beide Taschen brauchen, um ihre Sachen zu transportieren.
Riley suchte die Straße ab. Keine Vans der Jäger in Sicht, aber Peter King saß auf einer Steinmauer neben einem Tattooladen und sah auf sein Handy. Sie überquerte die Straße und setzte sich vielleicht zehn Schritte von ihm entfernt hin. Er warf ihr einen kurzen Blick zu und widmete sich wieder seiner SMS.
Wenn selbst ihr bester Freund sie nicht wiedererkannte, könnte das mit dem Magie-Zeug vielleicht funktionieren.
Peter sah ebenfalls verändert aus, schlampiger und weniger wie ein Streber. Die Verwandlung war zwar längst nicht so dramatisch wie ihre eigene, aber er trug keine Brille, was vermutlich bedeutete, dass er endlich Kontaktlinsen bekommen hatte. Das braune Haar war ganz stachelig, etwas, mit dem er bei seiner Mutter niemals durchgekommen wäre. Doch nachdem sie ausgezogen und zurück nach Illinois gegangen war, hatte sein Vater das Sagen, und es sah aus, als hätte das ein paar Veränderungen beschleunigt.
Obwohl Riley unbedingt mit ihm reden wollte, suchte sie erneut die Umgebung ab. Sobald sie halbwegs sicher war, dass ihr Freund nicht beschattet wurde, ging sie zu ihm hinüber. Dieses Mal sah Peter sie länger an und runzelte die Stirn. Das musste an ihrem ganzen Körperschmuck liegen.
»Hi«, sagte sie und senkte ihre Stimme, so dass sie tiefer klang als üblich. Dadurch hörte sie sich an, als sei sie erkältet.
»Hi«, erwiderte er und widmete sich wieder seinem Telefon.
Eins zu null für Mort.
»Peter?«, sagte sie mit ihrer üblichen Stimme. Sein Blick flog zu ihr zurück. »Was hältst du von der neuen Riley?«, fragte sie neckend.
Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. »Boah! Ich glaub’s nicht! Hast du dich selbst mal im Spiegel angeschaut?«
Sie streckte ihm die Zunge raus und wusste, was er als Nächstes sagen würde.
»O Gott«, sagte er und zog eine Grimasse. »Du weißt, dass ich Zungenpiercings hasse. Ich fasse es nicht, dass du dir eins hast machen lassen. Und deine Haare sind furchtbar.«
Riley lachte und trat näher auf ihn zu. »Es ist alles Magie. Dieses Armband hier macht das. Wenn ich es abnehme, bin ich wieder ich selbst.«
»Du machst Witze, oder? Nein, machst du nicht. Also, wo hast du dich versteckt?«
Sie beugte sich vor und flüsterte es ihm ins Ohr.
»Der Nekro hat dir mit dem Zauberkram geholfen?« Sie nickte. »Na, jedenfalls funktioniert es.« Peter runzelte die Stirn. »Ist das da ein Tattoo von einer Fledermaus an deinem Hals?«
»Gib’s zu, es ist echt cool.«
»Ja, das stimmt«, gab er widerwillig zu.
Sie schaute sich rasch um. »Ich habe meinen Dad gefunden. Er ist bei Mort.«
»Na bitte!«, rief Peter, und sie gaben sich High Five. Dann wurde er schnell wieder ernst, als er daran dachte, was das bedeutete. »Wie ist er jetzt so?«
»Ein
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