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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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sorgen, wenn du direkt neben ihm säßest«, antwortete Mort sanft.
    Der Totenbeschwörer hatte recht. Das war einer der Gründe, warum jetzt der beste Moment war, um aufzubrechen. Es würde hart sein, wenn ihr Vater aufwachte und feststellte, dass sie ihn zurückgelassen hatte, aber er würde es verstehen. Zumindest hoffte sie das.
    »Ich habe das hier gekauft, als du geschlafen hast«, sagte Mort und reichte ihr ein Handy. Es war eins von diesen billigen Prepaid-Dingern. »Man kann keine Verbindung zu dir herstellen, und ich werde das Guthaben regelmäßig aufladen. Ich habe meine Nummer eingespeichert, falls du irgendwelche Probleme bekommst.«
    Der Typ war echt unglaublich, und das sagte sie ihm auch. Bei diesem Kompliment huschte ein schüchternes Grinsen über das Gesicht des Beschwörers, aber er stritt es nicht ab.
    Nachdem Riley sich vergewissert hatte, dass sie alles hatte, was sie brauchte, küsste sie ihren schlafenden Vater auf die Stirn und sah ihn zum vielleicht letzten Mal an.
    »Ich liebe dich. Mach dir keine Sorgen. Von jetzt an bin ich artig.« Keine verlogenen Engel mehr . »Wer weiß? Vielleicht finde ich einen Weg, dich zu Mom in den Himmel zu bringen.«
    Das war größtenteils ein Bluff, obwohl sie Luzifer einen Gefallen schuldete und er versprochen hatte, ihr dafür einen Wunsch zu erfüllen. Könnte das ihre »Dein Vater kommt aus der Hölle frei«-Karte sein?
    Es war nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber an den klammerte sie sich.
    Nach einem letzten, von Tränen ruinierten Kuss folgte Riley dem Nekromanten zur Hintertür, die auf einen Kiesweg führte.
    »Wenn du zurückkommen musst, ist das Armband auch dein Schlüssel ins Haus«, sagte der Nekro. »Halte es an die Tür, und sie wird sich öffnen.«
    »Wow.« Wer hätte gedacht, dass Magie tatsächlich zu etwas nütze ist?
    Mort ernüchterte sie wieder. »Bitte pass gut auf dich auf.«
    »Das werde ich. Danke, du hast was bei mir gut.« Spontan umarmte sie ihn, obwohl ihre Arme gar nicht ganz um ihn herumreichten. Sie wurde rot. Als der Totenbeschwörer die Tür hinter ihr schloss, flirrte das Holz, dann wurde es wieder fest und solide.
    Riley schob den Riemen ihrer Botentasche über die Schulter. Schon bald würde sie ganz allein sein, von Stadt zu Stadt ziehen und versuchen, sich von den Jägern fernzuhalten. Und den Dämonen.
    Doch sie konnte nur daran denken, was ihr Dad sagen würde, wenn er feststellte, dass sie verschwunden war.

4.
    Kapitel
    Der Gefangene hatte den Zimmerservice erwartet, doch stattdessen bekam Beck Besuch von einem Rotschopf. Er erhob sich vom Bett, als Justine Armando von einem der Jäger ins Zimmer eskortiert wurde.
    »Hallo, Beck«, sagte sie und schleuderte ihren teuren schwarzen Ledermantel auf den nächsten Sessel und eine zusammengefaltete Zeitung auf den Nachttisch. »Ich hörte, du bist hier im Hotel, also dachte ich, ich schaue mal bei dir rein.«
    Die Wachen verharrten im Schockstarrenmodus – offenkundig hatten sie die Reporterin noch nie in Aktion erlebt. Die smaragdgrünen Augen blitzten stolz, dabei war Justine eine erstaunlich zierliche Frau mit aufregend rotem Haar, das ihr in wilden Locken über die Schultern fiel. Ihr Akzent war schwer zuzuordnen, aber er klang wie flüssiger Honig, egal, über welches Thema sie sprach.
    Beck wandte seine Aufmerksamkeit den Jägern zu. »Besteht die Möglichkeit, dass ihr uns ein bisschen allein lasst?«
    Die Männer unterhielten sich auf Italienisch, und eine Zeitlang sah es nicht so aus, als würde die Antwort positiv ausfallen. Justine mischte sich ein, ebenfalls auf Italienisch, und die beiden Männer änderten umgehend ihre Meinung. Justine hatte diese besondere Wirkung auf Männer.
    Als die Tür hinter seinen Wachhunden ins Schloss gefallen war, ließ Justine sich in dem Sessel nieder. Sie setzte sich so hin, dass Beck einen guten Blick auf ihre langen Beine hatte. Er sank aufs Bett und bedauerte, dass er so abgerissen aussah.
    »Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    Justine zog einen Schmollmund. »Ich bin Reporterin. Als ich hörte, dass die Jäger Denver Beck in Gewahrsam genommen haben und nach Meister Blackthornes Tochter suchen, musste ich herausfinden, ob das alles der Wahrheit entspricht.« Sie beugte sich vor. »Du weißt doch nicht, wo sie ist, oder?«
    Also ging es bei diesem Besuch nicht nur darum, sich nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen. Beck hätte damit rechnen sollen, aber sein Ego bekam trotzdem einen neuen blauen Fleck.
    »Nein,

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