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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Teenager würde das genau das Richtige sein. Wäre es auch gewesen … wenn wir uns nicht seit Tagen von solchem Zeug ernährt hätten und wenn nicht einer von uns Diabetiker gewesen wäre.
    Simon suchte sich einen Donut und eine Viertellitertüte Schokoladenmilch aus und machte Scherze darüber, dass er jetzt endlich eine Entschuldigung dafür hatte, Zeug zu essen, das für ihn normalerweise nicht in Frage kam. Derek war derjenige, der sich beschwerte. Andrew entschuldigte sich dafür, dass er vergessen hatte, den anderen rechtzeitig Bescheid zu sagen, und versprach, für die nächste Mahlzeit etwas Gesünderes zu besorgen.
    Alle waren ausgesprochen nett und mitfühlend, und vielleicht war ich einfach paranoid – vielleicht hatte Derek mich auch nur angesteckt. Aber hinter dem Lächeln und den freundlichen Blicken meinte ich eine Spur von Unbehagen zu spüren, so als könnten sie nicht anders und müssten ständig an unsere verkorksten Kräfte denken. Als würden sie die Befürchtung nicht los, es mit tickenden Zeitbomben zu tun zu haben.
    Und ich war nicht die Einzige, die sich unbehaglich fühlte. Als wir alle ins Wohnzimmer gingen, suchte Derek sich eine Ecke aus und zog sich in sie zurück. Simon sprach kaum ein Wort. Tori, die normalerweise nichts mit uns zu tun haben wollte, hielt sich so dicht neben mir, dass ich zunächst glaubte, sie versuchte, sich meinen Donut unter den Nagel zu reißen.
    Wir gegen sie. Die genetisch modifizierten Monster gegen die normalen Paranormalen.
    Simon und ich erledigten den größten Teil des Redens. Eine merkwürdige Erfahrung für mich. Diejenige, die sonst immer ganz hinten saß und hoffte, niemand würde sie aufrufen, weil sie dann vielleicht ins Stottern geriet, musste nun reden und die Beweise und entscheidenden Hinweise liefern, weil nur ich sie gesehen hatte: die Geister der anderen Teenager und die Dateien in Dr. Davidoffs Computer.
    Während wir erklärten, sah ich Mitgefühl in ihren Augen, aber auch Zweifel. Sie glaubten uns, dass das Experiment bei einigen der Versuchspersonen fehlgeschlagen war – es war genau das, was sie befürchtet hatten, als sie sich von der Gruppe losgesagt hatten. Auch den Bericht über Lyle House, die »betreute Wohngruppe«, wo die Edison Group uns untergebracht hatte, glaubten sie uns. Als das Experiment fehlschlug, war es nur in ihrem Interesse gewesen, die Spuren zu verwischen.
    Aber alles andere? Dass sie uns gejagt hatten, nachdem wir entkommen waren, auf uns geschossen hatten, erst mit Betäubungspfeilen und dann mit Kugeln? Uns in einem Labor eingesperrt, drei Teenager umgebracht hatten, bei denen auch die Rehabilitation fehlgeschlagen war?
    Das hörte sich an, als stammte es aus einem Film. Halt, Korrektur. Wenn man mir als Nachwuchsregisseurin und -drehbuchautorin diese Story präsentiert hätte, hätte ich sie als viel zu überzogen abgelehnt.
    Andrew schien uns aber zu glauben. Gwen ebenfalls – ich sah es an ihren entsetzten Gesichtern. Aber Gwen war die Jüngste, und ihre Meinung schien nicht viel zu zählen. Russell und Margaret konnten ihre Skepsis nicht verbergen, und mir wurde klar, dass ihre Hilfe nicht so einfach zu gewinnen sein würde, wie wir gehofft hatten.
    Irgendwann platzte ich heraus: »Rachelle und meine Tante sind in Gefahr. Sie könnten jetzt jeden Tag umgebracht werden, wenn es nicht schon passiert ist.«
    »Deine Tante ist ein wertvolles Mitglied ihres Teams«, antwortete Margaret. Ihrem strengen Gesicht war nicht anzumerken, was sie dachte. »Man wird sie nicht umbringen. Und deine Freundin scheint mir auch nicht in unmittelbarer Gefahr zu sein. Sie ist zufrieden und kooperativ, und mehr wollen sie im Augenblick ja gar nicht.«
    »Aber wenn sie erst die Wahrheit herausfindet, wird sie nicht mehr annähernd so fügsam sein …«
    Russell unterbrach mich: »Deine Tante und eure Freundin haben ihre Entscheidungen getroffen, Chloe. So hart es auch klingt. Sie haben euch beide verraten. Ich hätte nicht erwartet, dass du so erpicht darauf sein würdest, sie zu retten.«
    »Meine Tante …«
    »Hat euch bei der Flucht geholfen, ich weiß. Aber es wäre gar nicht so weit gekommen, wenn eure Freundin euch nicht hintergangen hätte.«
    Rae hatte Dr. Davidoff von unseren Fluchtplänen erzählt, sie waren also vorbereitet gewesen, als wir es dann versucht hatten. Sie hatte die Lügengeschichten darüber geglaubt, dass man uns helfen wollte, und gedacht, ich hätte mich von den beiden Jungen aufhetzen

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