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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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paar Tricks gelernt.
    Gegen Lors vier Kampftruppen standen Dutzende kleinerer Einheiten des Hexers, die mit Feuerbällen bewehrt die Tunnel durchkämmten. Lor hatte mit Widerstand gerechnet, allerdings nicht mit solch tödlichem.
    Seine Kampfeinheit hatte geschlossen Hundegestalt angenommen, weil sie auf diese Weise besser Fährten lesen und schneller laufen konnten. Außerdem waren sie schwerer zu töten – und die Feuerbälle kamen dicht aufeinander. Manche der Kreaturen in der Burg hatten ähnliche Munition eingesetzt, weshalb Lor deren Schlagkraft kannte. Eine Feuerkugel hatte ihn hinten am Rücken gestreift. Auf zwei Beinen wäre er gegrillt worden. So ziepte es nur bei jedem Schritt.
    Und es machte ihn doppelt so entschlossen, den Bereich zu sichern, damit er nach den Gefangenen suchen konnte. Er hatte Freiwillige ausgeschickt, die schon mit der Suche begannen, wobei sie sich in extreme Gefahr begaben.
Könnte ich doch nur selbst gehen!
Nur hatte er als Leithund die Aufgabe, seine Hunde anzuführen.
    Lor duckte sich und kroch an einer Tunnelwand entlang. Er roch eine Mischung aus Mensch und Vampir. Ein oder zwei Trolle wären günstig gewesen. Oder ein Drachen.
    Ein Stück weiter verharrte er. Seine Hunde hatten eine größere Gruppe von Kämpfern gejagt, die sich in diesem Gang verschanzt hatte. Lor war nahe genug, dass er sah, womit sein Team es aufnahm. Ein Schutthaufen lag quer im Tunnel und bildete eine Barrikade. Dahinter lauerten die bösen Jungs, die den Steinschotter als Deckung nutzten.
    Okay, nicht sonderlich einfallsreich, aber effektiv, bis zu einem gewissen Grad.
    Die Truppenführer des Königs hätten mehr Western gucken sollen. Lor kroch rückwärts, bis es sicher genug war, sich umzudrehen und zu seinen Leuten zurückzulaufen. Sie warteten im Schatten eines Tunneleingangs, neun Paar rotglühende Augen. Lor erteilte seine Anweisungen, worauf vier der Hunde den Weg zurücktrotteten, den Lor gekommen war, um das Feuer auf sich zu lenken. Derweil ging Lor mit den übrigen in einen angrenzenden Gang.
    Jeder mit ein bisschen Grips – oder rudimentärer Kenntnis von Actionfilmen – wusste, dass man sich von hinten an eine Barrikade, ein Fort oder einen Planwagen anschlich. Er hoffte nur, dass einer der Tunnel sie zum richtigen Punkt führte. Überraschung und Timing waren seine besten Waffen.
    Die Hunde glitten im schnellen Trott durch die Gänge, bogen links und dann wieder links ein. Es kam Lor vor, als wären sie seit Stunden hier unten. Er verlor jedwedes Zeitgefühl, während seine Gedanken im gleichmäßigen Takt zu Talia zurückkehrten. War sie verletzt? Die Vorstellung durchfuhr ihn wie eine wirbelnde Klinge. Er wollte ausbrechen und nach ihr suchen, fliehen, statt ihrer aller Leben in einer irrsinnigen Schlacht unter den Straßen von Fairview zu riskieren.
    Die Auseinandersetzung mit Mavritte in Joes Hotel hatte ihm vieles klargemacht. Vampirin hin oder her, Talia war seine Gefährtin. Er erkannte es an ihrem Duft, wenn er sie berührte und an der Art, wie sein Herz zu ihr strebte. Er hatte es in jenem Moment auf dem Parkplatz gespürt, als sie seine Hand nahm. Auch wenn sein Verstand nicht begriff, hatte seine Seele es gleich gewusst.
    Das erklärte, warum er von Anfang an das Gefühl gehabt hatte, sie zu kennen, obgleich sie sich eben erst begegnet waren. Es erklärte auch, warum er zu allem bereit war, um sie zu bekommen. Er wollte keine Kompromisse eingehen. Wäre er der Typ gewesen, der leicht aufgab, würden die Hunde bis heute in der Burg verrotten. Kompromisse waren nichts für ihn.
    Er war jemand, der sich einem schwer bewaffneten Hexer entgegenstellte, weil das Beschützen sein Job war.
    Manchmal nervte es gewaltig, ein Alpha zu sein.
    Lor blieb stehen und horchte auf Geräusche weiter vorn. Die anderen Hunde scharten sich um ihn, so dass sich ihre Flanken berührten.
Stimmen und das Summen von Magie.
    Dieser Kampf würde interessant. Die Route, die er gewählt hatte, war die richtige und führte sie zu einer ungeschützten Kreuzung ungefähr fünfzig Meter hinter der Barrikade. Er hatte den idealen Ausgangspunkt für einen Überraschungsangriff gefunden.
    Doch Lor zögerte. Warum hatten sie diese Stelle ungeschützt gelassen? Er benutzte all seine Sinne, doch es war nichts zu entdecken. Nichts außer dem Bombardement mit Feuerbällen und den Jaulern der mutigen Hunde am anderen Tunnelende. Sie leisteten hervorragende Arbeit, indem sie zu viert genug Lärm für zehn Hunde

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