Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
Bodenlose. Sie würde nicht kommen. Der Gnom hatte sich geirrt. Shatan schmeckte salzige Feuchtigkeit auf den Lippen. Ob von der Gischt oder seinen Tränen wusste er nicht zu sagen.
Er knurrte. Der gequälte Laut schwoll an bis zu einem gewaltigen Schrei, der selbst das Tosen unter ihm übertönte.
„Ich dachte du seist ein Dämon und kein Werwolf. Warum heulst du den Mond an?‟
Diese spöttische Stimme. Shatan schloss die Augen. Er wagte nicht, sich umzudrehen. Aus Angst zu träumen, einer Halluzination zu erliegen, verkrampfte er sich. Regungslos blieb er, wo er war.
Es konnte einfach nicht sein, dass sie sich in einem solchen Moment über ihn lustig machte. Seine Lina würde sich auf ihn stürzen, ihm in die Arme sinken und vor Freude weinen. Und nicht feixen.
Dann schlang sich etwas Warmes um seine Mitte. Eine Wange drückte gegen seinen Rücken. Er fühlte Brüste an seinem Körper.
Lina.
Shatans Hände tasteten nach ihren Armen. Er klammerte sich an ihr fest wie ein Ertrinkender auf offener See an ein Stück Treibholz. Trotzdem wagte er es nicht, sich umzudrehen.
Er spürte Linas Wärme. Langsam verschwand die Kälte in seiner Brust. Seine verkrampften Muskeln entspannten sich. Shatan atmete tief ihren unvergleichlichen Duft ein, kostete den Moment aus.
„Willst du mich nicht ansehen?‟ Ihre Stimme vibrierte auf seiner Haut.
Mit einem kehligen Laut wandte Shatan sich endlich um. Wie Stahlklammern schlossen sich seine Arme um Lina. Er hob sie hoch, presste sie an seine Brust. Die Augen immer noch geschlossen hielt er sie einfach nur fest.
Er wollte sie nicht mehr loslassen. Nie mehr. Ein Beben lief durch seinen Körper, bis er wie Espenlaub zitterte.
„Was ist denn los?‟
Er erschauerte. Seine Lider öffneten sich nur einen Spalt breit. Er schluckte hart, weil er seiner Stimme nicht traute. Seine Kehle war wie zugeschnürt.
„Ich wusste nicht, ob du kommst.‟
„Scht. Jetzt bin ich ja da.‟ Lina lächelte zaghaft. „Hast du mich vermisst?‟
Er konnte nur nicken. Sein Verstand war wie leergefegt.Stumm legte Shatan sein Kinn auf ihren Kopf, schützte ihren zierlichen Körper mit seinem eigenen vor dem Wind, der immer noch um sie herumpeitschte. Sie presste ihre Arme an seine Brust, die kleinen Fäuste in den Stoff seines Hemdes gekrallt.
„Shati?‟
Heilige Hölle. Wie sehr er den Kosenamen vermisst hatte, konnte er gar nicht in Worte fassen.
„Was ist?‟ Rau, als ob er seit Monaten nicht gesprochen hätte, brach die Frage aus ihm heraus.
Sie zuckte zusammen, was ihn veranlasste, sie noch enger an sich zu ziehen.
„Ich kriege keine Luft.‟
Sofort lockerte sich sein Griff. Er wollte ihr nicht wehtun. Ihr durfte nichts geschehen. Sie war sein Ein und Alles. Selbst wenn er jetzt träumte und alleine und einsam in der Unterwelt erwachte. Es fühlte sich so verdammt gut an.
„Ich dachte, ich hätte dich verloren.‟
Er spürte, wie sein Hemd feucht wurde. Nicht von der See, sondern von ihren Tränen. Lina klammerte sich schniefend an ihn und weinte.
Sich ein wenig zurücklehnend betrachtete er sie genauer.
Gan Eden hatte ihr gut getan, auch wenn er das nicht gerne zugab. Ihr volles Haar wogte leicht im Wind, und ihre Haut wirkte im Mondlicht nicht mehr ganz so durchscheinend. Einzig die großen grau-grünen Seen ihrer Augen hatten sich nicht verändert.
Shatan neigte den Kopf. Er musste sie küssen. Jetzt. Er konnte schon ihren warmen Atem auf seinen Lippen spüren. Einen Moment zögerte er. Fühlte sie wirklich dasselbe wie er? Aufdrängen würde er sich ihr nicht.
Aber Evangelina ließ ihm keinen Raum für Zweifel. Ihre Hände fuhren hoch, packten sein dichtes Haar und zogen seinen Kopf herab. Ihre Lippen öffneten sich, ihre rosa Zungenspitze fuhr heraus, und mit einem Aufstöhnen presste sie ihren Mund auf den seinen. Feuer fuhr durch Shatan, von ihrer tanzenden Zungenspitze in seinem Mund bis hinab in seine Lenden, ein Feuer, das endlich die schmerzende Kälte in seiner Brust vertrieb.
Er gab alle Zurückhaltung auf und erwiderte ihren Kuss mit aller Inbrunst, zu der er fähig war. Seine Hände glitten hinab zu Linas Po, umfassten die weichen Rundungen und hoben sie hoch auf seine Hüften, dorthin, wo sich sein Geschlecht eifrig regte. Sie sollte spüren, wie stark er für sie empfand.
„Hölle, Lina, ich habe dich vermisst‟, grummelte er, als er sich kurz von ihr löste, um Luft zu holen. „Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren.‟
Sie kniff die Augen
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