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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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geheftet, zog sie Shatan Schritt für Schritt vorwärts. Glücklicherweise kam Lil ihr entgegen, indem sie das Fahrzeug zurücksetzte.
    Lina versuchte, Shatans Stöhnen, das er bei jedem Schritt von sich gab, zu ignorieren. Nicht gerade einfach, wenn er ihr auch noch seinen heißen Atem in den Nacken blies, weil er halb auf ihr hing.
    Lieber Gott … nein, den lasse ich wohl besser aus dem Spiel. Der hilft ja offenbar nur denjenigen, die sich selbst zu helfen wissen. Und mich will er tot sehen.
    Zähneknirschend kämpfte Lina sich weiter mit ihrer Last und verfluchte im Stillen Lil, die erstaunlich wenig Interesse daran zeigte, zu helfen. Die Frau verließ nicht einmal den Wagen. Dafür trommelte sie ungeduldig auf das Lenkrad, während sie darauf wartete, dass Lina Shatan auf die Rückbank bugsierte.
    Der Dämon war mehr als angeschlagen. Die Verletzungen mussten ihm höllische Schmerzen bereiten. Wenigstens lebte er. Er hatte sie beschützt und …
    Fingernägel auf einer Schiefertafel, das fiel Lina ein, als Gavarel laut kreischend neben dem Wagen landete, sein Schwert bedrohlich schwingend und die Augen zu Schlitzen verengt. Voller Genugtuung registrierte sie, dass er gleichfalls Verletzungen davon getragen hatte, wenn auch weit weniger als Shatan. Ihre Freude war jedoch nur kurz, denn als er sein Schwert hob, rutschte Lina das Herz in die Hose.
    Mit einem Satz landete sie auf dem Beifahrersitz, knallte die Tür zu und brüllte: „Fahr! Um Himmels willen fahr doch!‟
     

6.Kapitel
     
     
    Sie rasten in einem dieser furchtbaren Gefährte quer durch die Stadt. Shatan sah Gebäude, Menschen und andere Fahrzeuge an sich vorbeifliegen.
    Er fühlte sich beschissen. Seine Schnittwunden brannten, der linke Arm wurde langsam taub, weil das ausgekugelte Gelenk auf eine Ader drückte, und seine Ohren dröhnten immer noch von Gavarels Lachen. Halb sitzend, halb liegend schleuderte Shatan auf der Rückbank hin und her. Als Lil ein anderes Fahrzeug überholte, wurde er unsanft gegen seine verletzte Seite gedrückt.
    „Zur Hölle, Lil, pass auf!‟, brüllte er über das Röhren des Motors hinweg.
    „Still, mein Hübscher, wir müssen Abstand zwischen uns und den Boten bringen.‟ Sie warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel. „Und der Polizei. Ich glaub, ich hab Sirenen gehört. Doch die Jungs sind zu lahm. Die haben nicht mal mitbekommen, dass wir da waren. So, und sobald wir ein Parkhaus erreichen, ohne dass Gavarel uns hineinfahren sieht, verliert er die Spur.‟
    Nun mischte sich Evangelina in das Gespräch ein. Es war erstaunlich, wie gelassen sie mit der Situation umging. Abgesehen von der kleinen Angstattacke in ihrer Wohnung benahm sie sich äußerst ruhig und gelassen. Es mochte natürlich auch daran liegen, dass Shatans Gesicht sich nach dem Aufprall auf dem Asphalt wieder zurückverwandelt hatte. Andernfalls hätte sie bestimmt einen hysterischen Anfall bekommen. Er wusste, wie er aussah, sobald ihn die Raserei packte.
    „Wie meinst du das? Wenn Gott ihn schickt, weiß er doch ganz genau, wo ich mich aufhalte, oder?‟
    „Nee, Mädel. Er findet dich durch unseren knackigen Dämon hier.‟ Lils Hand verließ - sehr zu Shatans Leidwesen - das Lenkrad, damit sie mit dem Daumen über ihre Schulter auf ihn weisen konnte.
    Zähneknirschend fing Shatan die nächste Kurve ab. „Die Menschen glauben nur, dass Gott alles sieht. Manchmal ist Er blinder als ein Maulwurf. Wozu braucht Er sonst Diener und Boten, wenn Er alles mit einem Fingerschnippen erledigen kann? Und die Sache mit dem freien Willen kommt auch nicht von ungefähr.‟ Shatan keuchte, als er sich aufzurichten versuchte, um eine bequemere Sitzposition zu finden.
    „Himmel, Lil, fahr vorsichtig. Du bringst uns noch um! Und du, Evangelina, solltest dich besser … wie nennt ihr das hier oben gleich …?‟
    „Du meinst anschnallen , mein Hübscher. Und er hat Recht. Falls ich eine Vollbremsung hinlege, segelst du durch die Scheibe, Mädel. Allerdings solltest du das auch tun, Shatan. Du bist nicht unbesiegbar.‟ Boshaft setzte sie hinzu: „Wie man deutlich sieht.‟
    „Darüber sprechen wir noch, Lil. Was machst du überhaupt hier?‟
    „Deinen sexy Hintern retten?‟
    Ein Muskel in Shatans Wange begann zu zucken, und er spürte deutlich, wie sich Kopfschmerzen anbahnten. Lilith, oder Lil genannt, war schon immer ein Quälgeist gewesen. Nur ein knappes Jahr nach Evangelina geboren, kannte Shatan sie von klein auf. Seltsamerweise hatte Luzifer

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