Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
für möglich gehalten hatte, öffnete er nacheinander die Lider. Verwirrt sah er sich um.
Über seinem Kopf brannte eine blanke Glühbirne, die von einem Gitter umgeben war und grelles Licht verströmte. Er selbst lag auf einer mit einem quietschenden Material überzogenen Liege und war darauf festgegurtet. Die Wände um ihn herum wirkten flauschig weich. Ein dunkler Rahmen markierte die Tür, in der ein Fenster eingelassen war. Shatan verdrehte den Hals und sah, dass sich in der Mitte des Bodens ein Abfluss befand.
Er hatte von solchen Zimmern gehört. Die Sünder, die in seine Kessel kamen, waren manchmal an derartigen Orten eingesperrt gewesen. Dass er sich nun selbst hier aufhielt, befremdete ihn.
Neugierig begutachtete er die Bänder, die ihn festhielten. Sie bestanden aus weichem aber festem Leder und waren gepolstert, damit er sich nicht verletzte. Stirnrunzelnd, was einige Schmerzen hervorrief und ihn an sein verlorenes Horn erinnerte, fragte Shatan sich, wie jemand denken konnte, ihn mit diesen Fesseln zu bändigen.
Die Antwort erkannte er im gleichen Augenblick - er war so schwach, dass er sich auf keinen Fall selbst befreien konnte. Was auch immer Shatan gestochen hatte, es kreiste noch durch seinen Körper, schwächte ihn.
Shatan hob den Kopf, soweit es ging, um sich seine Fesselung näher zu betrachten. Dabei erhaschte er einen Blick zwischen seine Beine. Sein Fluch kam laut, dafür eindringlich.
Er war vollkommen nackt, was ihm angesichts der Wärme in der Zelle nicht aufgefallen war. Dazu kam jedoch, dass man an ihm etwas weitaus Schlimmeres angetan hatte, als ihn auszuziehen.
Seine Nackenmuskeln protestierten schmerzhaft, als er den Kopf noch weiter hob, um genauer sehen zu können. Bunte Schatten tanzten für einen Moment vor seinen Augen. Shatan blinzelte, versuchte, sich zu konzentrieren.
Nachdem er sich wieder gefasst hatte, starrte er fassungslos auf seinen Unterleib.
Ein dünner Schlauch lag mit einem weißen Streifen befestigt auf dem nackten Oberschenkel. Das Röhrchen war lang genug, um an die Unterseite der Liege zu reichen. Worin es endete, konnte Shatan nicht sehen. Allerdings ahnte er es. Das andere Ende war es jedoch, das ihm so zusetzte. Es befand sich nämlich innerhalb seines Körpers!
„Zur Hölle nochmal, Lilith, dafür koch ich dich, bis dein Fleisch von den Knochen fällt‟, krächzte Shatan mit rauer Stimme und versuchte, sich weiter hochzustemmen. Es gelang ihm nicht.
Die Manschetten, die ihn an die Liege fesselten, erlaubten kaum Spielraum, so dass Shatan nicht einmal in der Lage war, nach seinem Penis zu tasten, von dem er annahm, dass der Schlauch darin steckte. Spüren konnte Shatan es indes nicht. Er hatte gar kein Gefühl im Unterleib. Ein Gedanke, der ihn weit mehr erschreckte, als ihm lieb war.
Dennoch erkannte Shatan einen Katheter, wenn er ihn sah. Obwohl man sie in früheren Zeiten aus Zinn, Bronze oder Schilfrohr hergestellt hatte, die Verwendung blieb dieselbe. Man hatte ihm einen eingeführt, als er bewusstlos gewesen war. Vermutlich um zu verhindern, dass er sich einnässte und den sauberen Raum, in den man ihn abgeladen hatte, beschmutzte.
Shatan riss die Augen auf, als ihm ein weiterer Gedanke kam. In manchen Kulturen war es Sitte, die Apparatur auch an anderer Stelle einzusetzen.
Im Namen der Unterwelt, bitte nicht!
Er presste die Hinterbacken zusammen, in der Hoffnung, doch ein entsprechendes Gefühl ausmachen zu können. Erleichtert atmete er auf. Nur sein Gemächt war betäubt. Der Rest seines Körpers schien vollständig zu funktionieren. Obwohl er sich nicht so fühlte.
Resigniert ließ Shatan den Kopf auf die Liege zurücksinken. Er musste Kraft sammeln. Vorher konnte er seine Arme nicht befreien und sich aufrichten.
„Lilith, wenn ich dich in die Finger bekomme, wirst du dafür büßen‟, knurrte Shatan leise.
Doch niemand antwortete ihm.
Zur Untätigkeit verdammt lag er da. Er schloss die Augen und nickte ein.
14.Kapitel
Bevor Lina und Tanika zum Parkhaus fuhren, kauften sie Getränke und Lebensmittel für mehrere Tage ein. Seit ihrer Flucht hatten weder Shatan noch Lina viel gegessen. Der riesige Kerl würde schon längst wahnsinnigen Hunger haben. Dank ihrer Freundin musste Lina nicht alles alleine tragen.
Lina ging voran zur Parkebene, auf der sie den Dämon und den Polizisten zurückgelassen hatte. Gerade umrundeten sie eine der Stützsäulen, als sie bemerkte, dass etwas ganz und gar falsch war.
„Wo
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