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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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ziemlich merkwürdig, dir bei deiner Diskussion zuzuhören. Früher hast du wenigstens nicht laut gesprochen.‟
    „Entschuldige.‟ Reuig sah Lina ihre Freundin an.
    Ihr war bewusst, dass Metatrons Idee der einzig logische Vorschlag war. Obwohl es Lina nicht schmeckte, diese Suppe musste sie auslöffeln. Und wenn es bedeutete, sich mit ihrer Halbschwester abzugeben, würde sie es tun. Shatan zuliebe.
    Verflucht, der Kerl fehlte ihr jetzt schon.
    Ich sagte dir doch, dass er ein Seelchen ist.
    Zähneknirschend ignorierte sie ihr neues-altes Gewissen und hob die fallengelassenen Sachen vom Boden auf.
    „Wir brauchen ein Auto. Und dann sollten wir herausfinden, wo mein Bruder steckt.‟
    „Moment, das geht mir zu schnell. Wieso er? Gerade hast du 'was von einer sie gesagt.‟
    „Lil kennt Jehoschua. Vermutlich ist sie bei ihm und lacht sich ins Fäustchen, dass sie uns ausgetrickst hat.‟
    Und du läufst direkt in eine Falle. Wo der Sohn Gottes weilt, wird Gavarel nicht weit sein.
    Um den Mörder-Engel mache ich mir später Sorgen , antwortete Lina Metatron stumm, aber rigoros. Laut fügte sie hinzu. „Jeho… ach verdammt, ich meine Josh! Also, ich werde ihm nicht nahe genug kommen, damit der Erzbote mich erwischt. Ich habe einen Plan. Vertraut mir einfach.‟
     
    ***
     
    Zuhause. Endlich konnte er wieder durch den Kesselraum gehen und sich um seine eigentliche - seine wichtige - Aufgabe kümmern. Shatan ging zu den Becken, in denen die Sünder darauf warteten, von ihm herausgezogen zu werden. Als er den ersten Kessel erreicht hatte, streckte er einen Arm aus und erstarrte.
    Shatan trug ein Hemd aus feiner Seide, das mit zahlreichen Ornamenten bestickt war. Er kannte die Zeichen. Hatte sie oft genug an Luzifer gesehen, wenn sie in ihrer königlichen Robe auf Festen aufgetaucht war. Nur weshalb hatte ausgerechnet er solche Kleidung an?
    Er schüttelte den Kopf und versuchte, seine Gedanken zu klären. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, dass er die Unterwelt verlassen hatte, um einen Auftrag zu erfüllen. Ob ihm dies gelungen war und wie, vermochte er nicht zu sagen.
    Andererseits musste er erfolgreich gewesen sein, sonst würde Luzifer ihm niemals gestatten, ein Hemd zu tragen.
    Er spürte ein Flattern in seiner Brust. Die Stirn in Falten gelegt, neigte er den Kopf.
    Da! Wieder dieses Gefühl!
    Eine dunkle Erinnerung kroch in ihm hoch, die er nicht greifen konnte. Jedes Mal, wenn er danach fasste, entglitt sie ihm.
    Er zuckte mit den Schultern, und im nächsten Moment befand er sich im Thronsaal. Der Sessel war leer. Die Diener gingen mit gesenkten Häuptern umher, mieden seinen Blick.
    Verwirrt hielt Shatan eine der befreiten Seelen an, deren Erscheinung beinahe durchsichtig vor ihm stand, und erkundigte sich nach Luzifer.
    Der Angesprochene löste sich auf und ließ ihn ohne Antwort zurück.
    „Was geht hier vor?‟, fragte Shatan sich laut, wodurch er die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.
    Bevor er erneut jemanden ansprechen konnte, verschwanden sie. Vollkommen durcheinander ging er durch den Saal. Seine Schritte hallten geräuschvoll auf dem marmornen Boden.
    Wo war Luzifer? Vergnügte sie sich gerade mit einem der Dämonen? Warum war dann der Saal nicht gesperrt? Wieso wich man seinen Fragen aus?
    Shatan fand darauf keine Antworten. Ein innerer Zwang jedoch drängte ihn weiter Richtung Thronsessel.
    Erschrocken fragte Shatan sich, ob Luzifer einen Weg gefunden hatte, ihn zu übernehmen. Dann verwarf er den Gedanken. Der freie Wille war oberstes Gebot. Selbst die Herrin der Unterwelt konnte es nicht brechen.
    Trotzdem stimmte hier etwas ganz und gar nicht.
    Wie ein teilnahmsloser Beobachteter sah er sich vor dem Sessel halt machen und sich umdrehen. Bevor er jedoch richtig begriff, was vor sich ging, ließ er sich darauf nieder.
    Nein! Damit beging er einen Frevel, der schwerer war als alles, was er jemals getan hatte. Die Buße, die er für den vermeintlichen Verrat am Allmächtigen auferlegt bekommen hatte, wäre nichts im Vergleich zu dem, was Luzifer ihm hierfür antun würde.
    Er erschauerte, und das seltsame Flattern verstärkte sich.
    Seine Hand schoss hoch, rieb sich über die Brust.
    Als ob er sich verbrannt hätte, riss er die Finger fort und starrte sie an.
    Unmöglich. Nein!
    Nicht einmal das Sitzen auf dem altehrwürdigen Thron der Unterwelt konnte ihn dermaßen aus der Fassung bringen. Das, was er soeben gespürt hatte - noch immer fühlte! - war sein Herzschlag.
    Tränen schossen

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