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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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übelsten Art. Und Shatan war stets ein guter Diener gewesen. Egal welchem Herrn er diente. Er würde dies jetzt nicht ändern. Es war an der Zeit, Evangelinas Körper zu huldigen.
    Ungeduldig streiften sie ihre Kleidung ab. Sie unterbrachen ihre Küsse nur, damit Shatan sich das Sweatshirt über den Kopf ziehen konnte. Sofort verschmolzen ihre Münder wieder. Shatan streichelte, neckte und liebkoste - was Lina ihm in gleichem Maße zurückgab.
    Sie war so wunderschön. Ihre rotblonde Mähne lag einem Fächer gleich ausgebreitet auf der Bettdecke. Ihre helle Haut war an den Stellen gerötet, wo er sie in seiner Hast zu unvorsichtig berührte. Linas Mund glänzte. Ihr stoßweiser Atem vermischte sich mit seinem, als Shatan keuchend erneut ihren Kuss suchte.
    „Ich liebe dich‟, wisperte sie kaum hörbar.
    Ergeben schloss Shatan die Lider. Sie sagte im Taumel der Lust Dinge, die er ihr nicht verübeln konnte. Er sah sie wieder an. Sie erwartete keine Antwort von ihm. Also setzte Shatan seine süße Folter fort, um ihre Erregung noch zu steigern. Als sie ihn leise anflehte, zu ihr zu kommen, schob er sich zwischen Evangelinas Schenkel. Sah den vertrauensvollen Blick, den seine Geliebte ihm zuwarf, als er sich ihr in eindeutiger Absicht näherte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihre Augen waren verhangen. Gleich würde Shatan ins Paradies eintauchen.
    Unversehrt.
    Nein! Warum jetzt? Weshalb hatte er sich nicht früher erinnert? Ehe er sie in Ekstase versetzt hatte? Bevor er an einem Punkt angelangt war, an dem ein Zurück grausame Qualen bedeutete?
    Fluchend rollte Shatan sich von Evangelina hinunter. Mit beiden Händen fuhr er sich verzweifelt durchs Haar.
    „Shati, was …?‟
    Er konnte sie nicht ansehen. Nicht in diese großen Augen blicken und ihr sagen, dass er nicht vollenden würde, was er begonnen hatte. Shatan biss die Zähne zusammen. Ein Muskel auf seiner Wange zuckte, als er um Selbstbeherrschung rang. Er ballte die Fäuste. Seine Fingernägel bohrten sich tief in seine Handflächen. Sein Quastenschwanz peitschte nervös hin und her. Er wollte zurück zu Lina, genau wie sein Träger.
    Es war nicht Luzifers Strafe, die Shatan fürchtete. Es war die Angst um Evangelina, die ihn forttrieb. Er durfte ihr das nicht antun. Nicht, wenn jetzt schon klar war, dass er sie nicht halten konnte.
    „Verflucht!‟
    Er sprang auf und stürmte ins angrenzende Bad. Hinter sich warf er die Tür so fest ins Schloss, dass der Rahmen erzitterte. Er stützte sich am Waschbecken ab, starrte sich selbst im Spiegel an.
    Er war ein Ungeheuer. Ihr entsetzter Gesichtsausdruck, als er sich von ihr abwandte, würde für den Rest seiner Existenz fest in sein Gedächtnis eingebrannt bleiben.
    Shatan wagte nicht, daran zu denken, was Luzifer ihrer Tochter antun würde, sollte diese sich mit dem Schoßhündchen der Höllenfürstin einlassen. So bitter diese Erkenntnis auch war, er tat das Richtige.
    Diesmal hieß Shatan die Kälte in seiner Brust willkommen. Sie breitete sich in seinem ganzen Körper aus, bis sie ihn einhüllte wie einen Mantel.
    Selbst die Splitter des Spiegels, in den er seine Faust rammte, steigerten seine Frustration nur. Shatan hörte Linas Schluchzen aus dem anderen Zimmer. Sein Fehler. Ganz alleine sein Fehler. Und keine Chance auf Erden oder in der Hölle, dass Shatan ihn jemals wieder gutmachen konnte.
     

20.Kapitel
     
     
    Die Welt war ungerecht. Lina wusste das. Warum also erwartete sie ständig, dass etwas geschah, das ihre Meinung änderte? Erst Adams grausame Bemerkungen, er sei nur mit ihr zusammen gewesen, weil er sich dadurch einen beruflichen Aufstieg erhoffte; nun Shatans Zurückweisung.
    Was stimmte mit ihr nicht? Warum gab es niemanden, der sie liebte?
    Lina glaubte nicht mehr, dass Shatan die Wahrheit gesagt hatte, als er ihr die Gründe für ihre Abschiebung auf die Erde dargelegt hatte. Wenn ihre Eltern tatsächlich so selbstlos gewesen wären, würde ihr Vater nicht versuchen, sie umzubringen. Verdammt nochmal, er war schließlich Gott. Er sollte alle Wesen lieben, die es gab!
    Sie schniefte und rieb sich die Augen. Ein Schluckauf kündigte sich an. Sie zwang sich, ruhig zu atmen. Wie eine Kugel hatte sie sich nach Shatans Abgang auf dem Bett zusammengerollt. Sie wollte nicht aufstehen und sich anziehen. Damit würde sie nur ihre Niederlage offen eingestehen. Gleichzeitig wusste Lina, dass sie nicht ewig hier liegen bleiben konnte. Shatan würde sich nicht auf Dauer im Bad verschanzen.

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