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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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Irgendwann käme er heraus.
    Wie sollte sie ihm nur gegenübertreten? Sie hatte ihm ihre Liebe gestanden! Das war mehr, als Lina zu ertragen bereit war. Bei Adam war es ihr egal gewesen. Sie hatte eine lange Zeit mit ihrem Exfreund verbracht. Er hatte annehmen müssen, dass sie ihn liebte. Shatan dagegen …
    Hör auf dich selbst so zu quälen.
    Sei still! , zischte Lina und schnitt Metatron das Wort ab. Ich will nichts mehr hören. Deine Ratschläge sind das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann. Du hättest mich davon abhalten können, diesen Riesenfehler zu begehen. Hast du es getan? Nein. Und weißt du auch, warum? Weil du mir eine Lektion erteilen wolltest! Du dachtest, wenn ich ein bisschen von dem zu schmecken bekomme, was Mutter erlebt hat, würde ich sie besser verstehen. Weißt du was? Ich scheiß drauf. Auf all das hier!
    Wütend richtete sich Lina auf. Sie krabbelte vom Bett und trat an ihren Platz am Fenster. Diesmal betrachtete sie sich selbst in der Scheibe.
    Ihr Haar war zerzaust und hing ihr strähnig ins Gesicht. Ihre rotgeweinten Augen wirkten riesig, soweit riss sie diese auf. Ihre Lippen waren immer noch von Shatans Küssen geschwollen, und ihr Körper brannte darauf, wieder von ihm gestreichelt zu werden.
    Plötzlich kniff Lina die Lider zusammen. Ihr Blick wurde kalt. Mit einer endgültigen Bewegung wischte sie die Tränenspuren von ihren Wangen.
    Wer weiß, vielleicht erinnere ich ihn ja an Mutter? Womöglich hat er sich nur deshalb an mich herangemacht, um sich endlich an ihr rächen zu können.
    Diese Gedanken schmerzten.
    Shatan will, dass ich mehr wie sie bin? Das kann er haben.
    Er würde schon sehen, was es bedeutete, sie wie ein Spielzeug benutzt zu haben.
    Das Lächeln, das Lina bei ihrem Spiegelbild sah, erschreckte sie ein wenig. Doch anstatt zurückzuweichen, reckte sie das Kinn und bleckte die Zähne.
    Entschlossen riss sie das Fenster auf. Der Regen prasselte auf ihre nackte Haut. Er kühlte ihre erhitzten Wangen, nahm ein wenig von dem Zorn, der in ihr schwelte. Lina wollte den Geruch nach Lust und Leidenschaft loswerden, der auf ihr klebte und im Zimmer stand. Sein Zimtduft.
    Sie schüttelte sich. Ihre Brustwarzen richteten sich durch den Temperaturunterschied auf, also verschränkte sie die Arme.
    Du hast gesagt, ich sei stark geworden, Metatron. Jetzt kann ich dir beweisen, wie Recht du hattest.
    Das ist keine gute Idee, Kleine.
    Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt!
    Sie drehte sich um, ging zu ihrer Tasche und suchte darin nach frischer Kleidung. Ehe Lina sich anzog, stopfte sie die Sachen, die Shatan ihr vorm Leib gerissen hatte, in einen Mülleimer. Sie wollte sie nie wieder tragen. Keine Reinigung der Welt war in der Lage, den Schmutz abzuwaschen, den sie damit in Verbindung brachte und der einen überwältigenden Ekel in Lina hervorrief.
    Sie schloss gerade den letzten Knopf, als Shatan die Badezimmertür öffnete. Nackt, wie er war, trat er ins Zimmer und bückte sich nach seinen Jeans. Ohne Lina anzusehen, schlüpfte er hinein.
    Sie kam nicht umhin, das Spiel seiner Muskeln zu bewundern. Trotz allem war er ein Prachtkerl von einem Mann. Zu schade, dass er nicht zu echten Gefühlen fähig war. Für ihn schienen Frauen nur Gegenstände zu sein, die man benutzte, weil sie gerade verfügbar waren.
    „Lina, ich …‟, begann Shatan. Er hielt sein Sweatshirt in den großen Händen und knüllte es zusammen. Für einen Augenblick wirkte er wie ein hilfloser kleiner Junge.
    Sie wusste es besser. Ein Kind konnte niemanden absichtlich so verletzen, wie er es vor einer guten halben Stunde getan hatte.
    „Nenn mich nicht so‟, fauchte sie. „Das dürfen nur meine Freunde, und du zählst ganz sicher nicht dazu! Zieh dich gefälligst an. Ich will es endlich hinter mich bringen und in die Hölle gehen.‟
    Shatans Gesichtszüge versteinerten. Seine Halsschlagader schwoll an, als kämpfe er mit seiner Beherrschung. Doch er nickte und zog sich den Pullover über. Dabei zeichneten sich seine Brustmuskeln scharf ab und erinnerten Lina daran, wie es sich angefühlt hatte, darüber zu streicheln. Die warme Haut auf sich zu spüren. Zu fühlen, wie Shatan …
    Lina schüttelte den Kopf. Sie musste diese Träumereien endlich vergessen. Wenn ihr Selbsterhaltungstrieb nicht bald die Oberhand gewann, würde sie wieder in Tränen ausbrechen. Und das war das Letzte, was sie Shatan sehen lassen wollte.
    Ungeduldig stemmte Lina die Hände in die Hüften. Dankbar dafür, dass Metatron

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