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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Wracks auszugraben. Als sich die Wolke aus Schlammablagerungen wieder legte, wurde eine zylindrische Steinsäule sichtbar.
    »Versuch, der Säule senkrecht zu folgen, die Lawine hinauf«, sagte Austin.
    Zavala engte die Breite seines Zickzackkurses ein und arbeitete sich mit dem Tauchboot langsam nach oben. Kurz strichen die Scheinwerfer über einen dreieckigen Giebel, der im schiefen Winkel auf mehreren Säulenstücken ruhte. Austins wachsame Augen konzentrierten sich auf einen Schatten.
    Er stieß sich vom Tauchboot ab und schwamm näher an die höhlenartige Öffnung heran. Er richtete den Strahl seiner wasserdichten Lampe in die Höhlung.
    Kurz darauf hörte Zavala seinen Kollegen lachen.
    »He, Joe, hast du vielleicht ein paar Leckerlis für kleine Kätzchen dabei?«, fragte Austin.
    »Wenn jemand wirres Zeug redet, ist das ein Anzeichen für Stickstoff-Narkose, mein Freund.«
    »Ich glaube nicht, dass ich unter Tiefenrausch leide. Ich sehe hier die Bronzefigur einer phönizischen Katze.«
    Ein weiblicher Jubelschrei drang aus ihren Kopfhörern.
    Carina hatte ihr Gespräch mitgehört.
    »Ihr habt ihn
gefunden!
«
    Austin leuchtete die Höhle mit der Lampe aus. Die Statue lag mit dem Gesicht nach oben da, wie eine Leiche, die man auf eine Trage gelegt hatte. Der Raum war etwa drei Meter breit und tief und hatte eine Höhe von ungefähr einem Meter. Austin quetschte sich durch die Öffnung. Der kegelförmige Hut der Figur war eingedellt, und die Arme waren abgebrochen. Im Gegensatz zur Originalstatue schien die Nase jedoch intakt.
    Austin zog sich wieder zurück und legte Daumen und Zeigefinger zum universellen Okay-Zeichen zusammen.
    »Für eine zerdrückte Bierdose ist er noch verdammt gut in Schuss. Wir wollen ihn mal rausziehen.«
    »Auf der Backbordseite ist ein Fach mit Leinen und Hebesäcken«, sagte Zavala.
    Austin schwamm sofort zur Plattform zurück und nahm eine Rolle Nylonseil aus einem Fach. Ein Ende band er an die hintere Stoßstange der schwebenden Subvette. Dann befestigte er vier Hebesäcke, die auf der Unterseite offen waren, an der Leine und legte das freie Ende des Seils um den Sockel der Statue.
    Er füllte die Hebesäcke mit Luft aus seiner Druckluftflasche, danach gab er Zavala ein Zeichen, der nun volle Kraft auf die Strahlruder gab. Die Leine spannte sich so straff wie eine Violinsaite. Die Statue bewegte sich ein paar Zentimeter weit. Austin fuhr sich mit der Hand waagerecht über die Kehle und schwamm zur Höhle zurück. Die Bronzekatze am Fuß der Statue hatte sich an einem Felsbrocken verklemmt.
    Austin zwängte sich an der Statue vorbei in die Höhle.
    Seine Druckluftflasche kratzte an der Felsdecke, und er fand kaum genügend Platz, um sich umzudrehen und sich dem Eingang zuzuwenden. Er drückte die Statue nach unten und sagte zu Zavala, er solle wieder ziehen.
    Die Statue bewegte sich weiter auf die Öffnung zu und verkeilte sich erneut. Der Stummel des rechten Arms wurde von einigen Steinen blockiert. Zavala ließ die Leine erschlaffen. Austin benutzte sein Tauchermesser, um den Arm vom Hindernis wegzuhebeln.
    Beim nächsten Versuch kam die Statue frei, und Austin dirigierte sie durch die Öffnung, während er sich mit den Füßen an der Rückseite der Höhle abstützte. Langsam befreite sich der
Navigator
aus seinem Gefängnis – doch als Austin versuchte, ihm zu folgen, stellte er fest, dass er seinen rechten Fuß nicht mehr bewegen konnte. Ein Teil der Höhlenwand war eingesackt und hatte seine Schwimmflosse eingeklemmt.
    Kleine Steine rieselten wie Hagelkörner von der Decke, als er versuchte, den Riemen der Schwimmflosse mit dem Messer durchzuschneiden. Etwas größere Steine fielen auf seine Beine. Dann erhielt er einen Schlag auf den Kopf, bei dem ihm die Zähne knirschten. Er drehte sich nach hinten und packte den Kopf der Statue, kurz bevor sie außerhalb seiner Reichweite gewesen wäre.
    Das Tauchboot zog Austin und den
Navigator
aus der Höhle, und im nächsten Moment stürzte die Decke vollständig ein.
    Als Zavala sah, dass Austin draußen war, stoppte er die Strahlruder. Die Höhlenöffnung verschwand unter nachrutschenden Felsbrocken.
    Austin hielt sich mit einer Hand den Kopf, wo er von einem faustgroßen Stein getroffen worden war.
    »Kurt, alles in Ordnung mit dir?«
    »Mit einem Bronzeschädel hätte ich es besser überstanden.«
    Austin ignorierte die Kopfschmerzen und schwamm zur Statue. Der
Navigator
hing schief im Wasser, von den Hebesäcken gehalten. Zavala

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