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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Gürtel, um eine neue Granate scharf zu machen. Austins Waffe ratterte jedoch kurz und durchsiebte Ridleys Brust. Dieser kippte rückwärts ins Wasser, während die Granate explodierte und einen Geysir erzeugte, der aufs Deck regnete.
    Austin richtete den MP-Lauf auf die anderen beiden Männer.
    »Springt!«, befahl er.
    Er feuerte eine Salve auf die Plane ab. Die Fetzen flogen wie Konfetti durch die Luft. Die Männer sprangen über Bord und schwammen zu ihrem Kameraden, der bereits im Wasser war. Mit einer weiteren Salve ließ Austin das Meer nur ein paar Handbreit von den Schwimmern entfernt aufspritzen.
    Austin beobachtete, wie das traurige Trio in Richtung Küste schwamm, auf den Strand kroch und dann im Gebüsch verschwand. Er stanzte noch ein paar Löcher in das schief liegende Rennboot und wandte seine Aufmerksamkeit nun wieder Carina zu.
    Mustafa wickelte ein paar Eiswürfel in ein Geschirrhandtuch, und dann drückte sie sich die provisorische Kompresse an den Kopf. Austin sah, dass sie nicht ernsthaft verletzt war, und gab die Maschinenpistole an Mustafa weiter, mit der Anweisung, zuerst zu schießen und dann Fragen zu stellen.
    Zavala ließ die Subvette wieder abtauchen und hielt auf die Plattform zu. Austin schwamm hinüber und setzte sich an die Kontrollen. Zavala dirigierte das Tauchboot über die Plattform, wo es mit den Klammern festgemacht wurde. Austin aktivierte die Pumpen, um das Wasser aus den Pontons zu drücken.
    Die Trägerplattform tauchte neben dem Motorboot auf.
    Sie lag schräg im Wasser, weil die Statue auf der Heckladefläche die Konstruktion aus dem Gleichgewicht brachte. Mustafa gab die Waffe an Carina weiter und fuhr mit dem Boot näher an die Plattform heran. Er warf Austin und Zavala ein Schleppseil zu. Dann verließen sie das Gefährt und kraulten zur Leiter an der Seite des Motorboots.
    Als sie wieder an Bord waren, zwängte sich Zavala aus dem Taucheranzug und blickte zu der bewaldeten Küste hinüber. »Wie haben uns diese Typen hier draußen nur gefunden?«
    Austin hob sein Hemd auf und zog das Satellitentelefon aus der Tasche. »Sie könnten das Telefonsignal geortet haben.
    Wir sollten lieber kein Risiko mehr eingehen.«
    Er holte aus und warf das Telefon so weit wie möglich fort. Mit einem Spritzer fiel es ins Meer. Dann dankte er Mustafa für die schnelle Reaktion mit dem Bootshaken und entschuldigte sich, ihn und sein Boot in Gefahr gebracht und die Plane über seinem Achterdeck ruiniert zu haben. Der Türke nahm es verhältnismäßig gelassen, fragte aber, ob sie die Aktion nun beenden und ihn auszahlen konnten. Austin zog genügend türkische Lira aus der Tasche, um damit ein Pferd zu ersticken.
    »Nur um einen Gefallen möchte ich Sie noch bitten. Wir würden uns gerne an einen Ort zurückziehen, wo wir ungestört sind.«
    »Kein Problem.« Der Kapitän stopfte die Geldscheine in seine Hosentasche. »Ein paar Kilometer von hier gibt es eine solche Stelle.«
    Eine knappe halbe Stunde später steuerte Mustafa das Boot in eine stille Bucht und ankerte hinter einer Landzunge. Der Kapitän sagte, dass die Seefahrer aus der Gegend diese Bucht mieden, weil sich hier viele Felsen unter der Oberfläche verbargen und die Navigation kompliziert werden konnte.
    Zavala saß im Bug und hatte sich die Maschinenpistole in den Schoß gelegt. Carina holte eine Tasche mit Werkzeug, das sie am Vortag gekauft hatte, und stieg mit Austin ins Skiff. Er ruderte ein Stück, bis sie auf die Plattform steigen konnten.
    Carina beugte sich über die Statue. »Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil wir nach so vielen Jahren seinen Schlaf gestört haben«, sagte sie mit unverhohlener Zärtlichkeit.
    »Ich glaube, er freut sich über die Gesellschaft einer hübschen Dame«, sagte Austin. »Schau dir nur sein Lächeln an.«
    Carina wischte die getrocknete Meeresvegetation weg, die am Mund der Statue klebte. Das Gesicht war das eines jungen bärtigen Mannes mit kräftiger Nase und Kinn. Genauso wie die Originalstatue trug er an einer Halskette ein Medaillon, in das ein Pferd und eine Palme eingraviert waren, einen Kilt um die Hüfte und Sandalen an den Füßen. Die fehlenden Arme verliehen ihm das groteske Aussehen eines Unfallopfers.
    Carina öffnete ihre Tasche, nahm zwei Schwämme heraus und reichte einen davon Austin. Gemeinsam säuberten sie jeden Quadratzentimeter der Bronzefigur. Dann legte Carina einen Pinsel, ein Tuch aus Käseleinen und eine Flasche mit flüssigem Latex bereit. Nun trug sie

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