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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Bürstenschnittfrisur. Carina erkannte Ridley wieder, der den Diebstahl des
Navigators
organisiert hatte.
    Er grinste breit und begrüßte sie mit einer lahmen Minnie-Pearl-Imitation.
    »
How-dee
, Miss Mechadi.«
    Ihr anfänglicher Schock wich Verärgerung. »Was machen Sie denn hier?«, wollte sie wissen.
    »Hab gehört, dass Sie in der Gegend sind, Miss Mechadi.
    Dachte mir also, dass ich mit den Jungs da mal zu Besuch komme.«
    »Veralbern Sie mich nicht mit diesem falschen Hillbilly-Getue«, sagte Carina. »Wo ist meine Statue?«
    Ohne dass sein Grinsen nachließ, stieg Ridley über die Reling und musterte die Luftblasen, die an die Oberfläche stiegen. »Ist da vielleicht jemand schwimmen gegangen, Miss Mechadi?«
    »Wenn es Sie interessiert, springen Sie doch über Bord und schauen selber nach.« Carina spürte genau, dass sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte, aber sie konnte nichts dagegen tun.
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Ridley. Er hob das Mikro vom Deck auf, schaltete es ein und redete mit Austin.
    Ridleys Grinsen wurde sogar noch breiter, als die Aktivität der Luftblasen an der Wasseroberfläche zunahm. Er löste eine Handgranate vom Gürtel und hielt sie in der Hand – wie ein Baseballspieler, der gerade seinen Wurf machen will. Carina versuchte nach dem Mikro zu greifen, aber Ridley schlug ihr einfach mit dem Handrücken ins Gesicht. Ihre Lippe blutete.
    Die anderen Männer lachten über Ridleys gewalttätige Reaktion und sahen nicht den türkisfarbenen Schatten, der sich im Meer bewegte, bis es zu spät war.
    Das Tauchboot brach wie ein auftauchender Wal durch die Oberfläche. Die vordere Stoßstange krachte mit der Wucht eines Rammbocks in das Rennboot.
    Es wurde schräg aus dem Wasser gehoben. Der Mann am Ruder stieß einen überraschten Schrei aus, als er hochgeschleudert wurde und mit schwingenden Armen durch die Luft flog. Er stürzte ins Wasser, ging unter und kämpfte sich wieder nach oben. Er schrie, dass jemand ihm helfen sollte.
    Seine Waffe hatte er verloren.
    Das Tauchboot war zurückgeprallt, nachdem sie das Rennboot gerammt hatten, und Zavala gab sich alle Mühe, die Kontrolle über das Gefährt zu behalten.
    Austin sah strampelnde Beine in einer Schaumwolke an der Oberfläche. Daneben sank etwas in die Tiefe. Austin stieß sich vom Cockpit ab und fing die Maschinenpistole auf.
    Dann kehrte er auf seinen Sitz zurück und zeigte mit dem Daumen zur Oberfläche.
    Ridley war Berufssoldat gewesen. Er hatte seine Überraschung sehr schnell überwunden und zeigte auf die Gestalt im Wasser.
    »Holt den Idioten raus!«, bellte er.
    Seine Männer hängten sich die Waffen über die Schultern und warfen ihrem Kameraden einen Rettungsring mit Leine zu. Ridley hielt die Granate weiter in der Hand und schien bereit, sie wie eine improvisierte Tiefensonde ins Wasser fallen zu lassen. Er suchte die Meeresoberfläche mit kalten Augen ab, als er etwas hörte, das wie eine Autohupe klang. Er riss den Kopf herum.
    »
Himmel!
«, keuchte er.
    Ein türkisfarbenes Corvette-Cabrio mit eingedellter Stoßstange raste über das Wasser auf Mustafas Boot zu. Zavala saß am Lenkrad. Austin hatte die Maschinenpistole auf den Rahmen der Windschutzscheibe gelegt und feuerte ein paar kurze Salven ab, wobei er bewusst weit genug nach oben zielte.
    Ridleys Männer nahmen die Waffen von den Schultern, ließen sie aufs Deck fallen und rissen die Hände hoch. Um den Mann im Wasser kümmerte sich niemand mehr. Auch Ridley hob langsam die Hände in die Luft.
    Kapitän Mustafa half Carina auf die Beine. Austin wurde kurz dadurch abgelenkt, dass er Blut in ihrem Gesicht sah.
    Währenddessen hatte Ridley die Hände hinter dem Kopf zusammengelegt, den Sicherungsstift gezogen und den Arm in die richtige Position gebracht, um die Granate auf das näherkommende Fahrzeug zu werfen.
    Austins Blick kehrte zu Ridley zurück, und er legte den Finger an den Abzug. Er zögerte noch, weil er befürchtete, Ridley könnte die Granate ins Boot fallen lassen. Mustafa hatte ebenfalls gesehen, dass Ridley die Granate entsichert hatte. Als Ridley mit dem Arm ausholte, schnappte sich der Kapitän einen Bootshaken und schlug mit dem schweren Holzgriff auf Ridleys Handgelenk. Die Granate flog ihm aus den Fingern, prallte gegen die Bootswand und rollte über das Deck.
    Mustafa reagierte blitzschnell, sprang der Granate hinterher und warf sie über Bord.
    Ridley brüllte vor Schmerz und Wut auf. Er griff mit der linken Hand nach seinem

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