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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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setzte die Subvette so lange in Bewegung, bis sich die Statue genau über der stationären Tauchplattform befand. Austin dirigierte den
Navigator
zu einer Ladefläche am Heck. Dann löste er die Leine vom Tauchboot.
    Die Hebesäcke verhinderten, dass das volle Gewicht der Bronzefigur die Plattform manövrierunfähig machte.
    Austin setzte sich wieder an die Kontrollen und machte sich nun bereit, die Plattform zur Oberfläche aufsteigen zu lassen. Seine Finger lagen bereits auf der Konsole, als sein scharfes Gehör das helle Summen eines Motors ausmachte, das im Wasser verstärkt wurde.
    »Carina«, rief er über sein Kommunikationsgerät. »Siehst du irgendwelche Schiffe?«
    »Ein Boot kommt genau auf uns zu. Ziemlich schnell.«
    »Hör zu«, sagte Austin völlig ruhig. »Sag Kapitän Mustafa, dass er den Anker lichten und sofort verschwinden soll.«
    »Wir können euch doch nicht zurücklassen«, sagte Carina.
    »Wir kommen schon klar. Macht, dass ihr wegkommt.«
    Die Schärfe in Austins Tonfall konnte Carina nicht entgangen sein. Sie gab seine Nachricht an Mustafa weiter. Austin hörte gedämpft, wie der Kapitän etwas erwiderte. Dann wurden Mustafas Worte von lauten Rufen übertönt. Schließlich war das Rattern einer Maschinenpistole zu hören.
    Die Verbindung war tot.
    Austin schwamm zur Subvette zurück. »Schalt die Scheinwerfer aus«, sagte er.
    Austin machte sich Sorgen um Carina, aber er wusste genauso gut wie Zavala, dass sie nicht überstürzt reagieren sollten. Gleichzeitig war ihnen klar, dass sie trotzdem nicht untätig bleiben durften.
    »Was jetzt?«, fragte Zavala.
    »Bring uns nach oben zu unseren ungebetenen Besuchern.«
    Zavala zog die lange Nase des Gefährts hoch und gab minimalen Schub auf die Strahlruder. Austin blickte nach oben und sah nun eine kleinere Silhouette neben der von Mustafas Boot. Er gab Zavala ein Zeichen, dass er anhalten sollte. Der Kommunikator erwachte mit einem Klicken zum Leben. Sie hatten wieder Kontakt zum Boot an der Wasseroberfläche.
    Eine Stimme mit schleppendem Südstaatenakzent war zu hören.
    »Wie geht’s euch, Jungs? Ich kann eure Luftblasen sehen.
    Warum kommt ihr nicht rauf und feiert ein bisschen mit?«
    »Ich nehme keine Einladungen von Fremden an«, sagte Austin. »Wer ist da?«
    »Ein Freund von Miss Mechadi. Kommen Sie rauf. Irgendwann wird Ihnen die Luft ausgehen.«
    Zavala nahm eine kleine Tafel, die an seinem Anzug hing, und schrieb ein Fragezeichen darauf.
    Austin dachte einen Moment nach. Wenn sie taten, was der Fremde verlangte, würden sie alle mit einem Kopfschuss enden.
    Er nahm die Tafel und schrieb in großen Blockbuchstaben: MOBY DICK?
    Zavala brauchte einen Moment, um Austins Vorschlag zu verdauen. Er schien ihm Bauchschmerzen zu bereiten. Er löschte die Buchstaben und schrieb: AUTSCH!
    Austins nächste Frage lautete: BESSERE IDEE?
    Zavala schüttelte den Kopf und schrieb: AHAB, WIR KOMMEN!
    Er legte die Tafel weg und ließ die Subvette bis zum Meeresboden sinken. Dann drehte er sie herum und richtete die Nase in steilem Winkel nach oben. Mit schnurrenden Strahlrudern begann das Tauchboot den Aufstieg und legte mit jedem Meter an Tempo zu.
    Zavala und Austin hielten sich an den Sitzen fest.

29
    Mehrere Minuten, bevor die Subvette mit dem Aufstieg begann, hatte Carina gesehen, wie das andere Boot um eine Landzunge bog und auf Mustafas Kahn zuhielt. Der Bug des Rennboots ragte aus dem Wasser und schlitterte wie ein geschleuderter Stein über die Oberfläche.
    Sie hatte Austins dringende Empfehlung weitergegeben, schnellstmöglich zu verschwinden. Doch es war bereits zu spät.
    Das schnelle Motorboot hatte sie kurz darauf erreicht. Wenige Sekunden vor der drohenden Kollision hatte es beigedreht, und der Steuermann drosselte nun den leistungsfähigen Innenbordmotor. Das Rennboot stieß längsseits gegen Mustafas Boot.
    Einer der Männer feuerte eine Salve aus seiner Maschinenpistole in die Luft. Carina ließ das Mikrofon aufs Deck fallen.
    An Bord befanden sich vier Männer, die alle schlichte olivgrüne Kleidung trugen und mit kurzläufigen automatischen Pistolen bewaffnet waren. Pilotenbrillen verdeckten ihre Augen, und die Schlapphüte im Militärstil sorgten außerdem dafür, dass ihre Gesichter die meiste Zeit über im Schatten lagen. Nur die Münder mit den zusammengepressten Lippen waren sichtbar.
    Drei Männer sprangen über die Reling auf Mustafas Boot.
    Der vierte, der an Bord blieb, nahm den Hut ab und offenbarte eine blonde

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