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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Fund des Jefferson-Dokuments gemeldet. Als sie die Anweisung erhalten hatte, das Material einem Kurier zu übergeben, war es bereits von einem Vertreter des Außenministeriums abgeholt worden. Wütend hatte sie die Schuld auf ihre Assistentin geschoben, woraufhin man ihr gesagt hatte, Angela gegenüber nichts von dem Vorfall zu erwähnen. Als sie erneut angerufen hatte, um den Besuch der Trouts bei Angela zu melden, hatte sie damit ihr Todesurteil unterschrieben.
    Woolsey hatte dafür sorgen sollen, dass Angela länger in der Bibliothek blieb. Antonio hatte sich nach dem offiziellen Dienstschluss in dem Gebäude eingefunden, die Bibliothekarin abserviert und erfolglos versucht, ihre Assistentin in einen Hinterhalt zu locken.
    Er ging den Korridor entlang und probierte systematisch sämtliche Türen. Alle Büros waren abgeschlossen. Dann kam er an eine Kreuzung von vier Gängen und schnupperte wie ein Spürhund.
    Klick.
    Das Geräusch eines zuschnappenden Türschlosses war kaum wahrnehmbar. Während einer Jagd waren Antonios Sinne extrem geschärft. Er wandte sich nach rechts und folgte dem Gang bis zu einer Tür. Er öffnete sie und trat in einen dunklen Raum.
    Antonio war noch nie in der Bibliothek gewesen, aber er kannte den Grundriss. Nach Angelas Entdeckung der Dokumente hatte er Leute geschickt, die das Gebäude auskundschaften sollten. Er betrachtete sich als Profi und wollte mit einem Einsatzgebiet möglichst gut vertraut sein.
    Er wusste, dass sich Tausende von Büchern in dem dunklen Raum befanden, die in hohen Regalen untergebracht waren, die wiederum in parallelen Reihen aufgestellt waren.
    Angela hatte sich zwischen zwei Regalen versteckt, als sie gehört hatte, wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Sie war zu einem Ausgang auf der hinteren Seite des Raumes unterwegs gewesen. Nun war sie überzeugt, dass allein schon das laute Pochen ihres Herzens sie verraten würde.
    Antonio drückte auf den Wandschalter: Der Raum wurde in helles Licht getaucht.
    Angela duckte sich und kroch auf Händen und Knien bis zum Ende der Regalreihe und dann durch einen schmalen Gang zwischen den Regalen und der Wand.
    Antonios feines Gehör nahm das Scharren von Knien und Handflächen auf dem Boden wahr.
    Er ging langsam weiter, nahm sich Zeit und blickte in jeden Gang zwischen den Regalen, bevor er sich weiterbewegte. Er hätte Angela innerhalb einer Sekunde aufspüren können, aber er wollte die Jagd noch ein wenig hinauszögern und sich an dem wachsenden Entsetzen seines Opfers weiden.
    Nachdem er mehrere Regalreihen überprüft hatte, sah er etwas am Boden liegen und trat zwischen die Bücherregale, um es genauer in Augenschein zu nehmen: ein Schuh. Ein zweiter lag ein Stück weiter. Angela hatte sie ausgezogen, um sich leiser fortbewegen zu können.
    Antonio lachte leise und streckte die Finger, um sie zu lockern.
    »Komm zu mir, Angela«, gurrte er wie eine Mutter, die nach ihrem Kind rief.
    Als sie überraschend ihren Namen hörte, rappelte sich Angela auf und rannte in Richtung Ausgang. Von hinten näherten sich schnelle Schritte. Eine Hand berührte sie und packte den Rücken ihrer Bluse. Sie schrie auf und riss sich los.
    Antonio hatte sie jedoch absichtlich entkommen lassen. Er spielte gern mit seinen Opfern.
    Angela duckte sich zwischen zwei Regale und drückte sich mit dem Rücken gegen die Bücherreihen.
    Antonio bog eine Reihe früher ab und zeigte sein Babygesicht in einer Lücke zwischen den Büchern.
    »Hallo«, sagte er.
    Angela fuhr herum und sah die runden blauen Augen. Sie wollte schreien, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    »
Angela.
«
    Eine Frauenstimme hatte ihren Namen gerufen.
    Antonios spontaner Impuls war, den Eindringling sofort anzugreifen. Er näherte sich dem Ursprung der Stimme. Er würde erst diese Frau zusammenschlagen, sie abservieren und sich dann wieder Angela widmen.
    Er kam um eine Ecke und sah zwei Personen, die durch die Tür getreten waren. Eine rothaarige Frau und einen Mann, der sogar noch größer als er selbst war. Sie schienen zunächst überrascht auf seinen Anblick zu reagieren, hatten sich aber schnell wieder gefasst.
    »Wo ist Angela?«, fragte die Frau.
    Er sagte nichts. Doch er hörte ein Wimmern aus den Regalreihen. Angela.
    Die aggressive Haltung der beiden demonstrierte, dass sie nicht beabsichtigten, vor ihm zurückzuweichen. Der Mann setzte sich in Bewegung und ging auf Antonio zu. Die Frau machte einen weiten Bogen und nahm ihn von hinten in die

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