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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Saxons Buch hervor. Dann setzte er sich wieder und begann zu lesen.
    Anthony Saxon war ein wahrer Abenteurer. Er hatte sich mit der Machete durch den Dschungel gekämpft und verlorene südamerikanische Ruinen wiederentdeckt. Dann war er nur knapp dem Tod durch nomadische Wüstenstämme entronnen. Er hatte zahllose staubige Grabmäler durchstöbert und die Bekanntschaft mehrerer Mumien gemacht. Wenn nur ein Zehntel von dem, was er schrieb, der Wahrheit entsprach, war er aus dem gleichen Holz geschnitzt wie berühmte Forscher vom Schlag eines Hiram Bingham, Stanley und Livingstone oder Indiana Jones.
    Vor mehreren Jahren hatte sich Saxon in sein möglicherweise größtes Abenteuer gestürzt. Er wollte mit dem Nachbau eines phönizischen Schiffes vom Roten Meer bis zur Küste von Nordamerika segeln. Die Überquerung des Pazifiks hätte seine Theorie bewiesen, dass Ophir, die legendären Goldminen von König Salomon, in Amerika lagen. Doch eines Nachts brannte sein Schiff unter mysteriösen Umständen bis zur Wasserlinie ab.
    Saxon glaubte, dass Ophir kein einzelner Ort war, sondern der Kodename für mehrere Quellen, aus denen Salomon seinen Reichtum bezogen hatte. Er spekulierte, dass Salomon zwei Flotten auf den Weg geschickt hatte, geführt von Hiram, dem phönizischen Admiral. Eine Flotte brach im Roten Meer auf. Die zweite überquerte den Atlantik, nachdem sie die Straße von Gibraltar passiert hatte.
    Saxon hatte in einer peruanischen Ruine eine seltsame Glyphe gefunden, die ähnlichen Symbolen entsprach, die in Tontafeln aus dem Libanon und Syrien geritzt worden waren.
    Er bezeichnete diese Glyphe als Tarschisch-Symbol und glaubte, dass sie eine Abkürzung für »Ophir« war. Von dieser Glyphe gab es in seinem Buch mehrere Fotos.
    Austin starrte auf die Bilder.
    Das Symbol war eine horizontale Linie mit je einem gespiegelten 2 an beiden Enden – genauso wie das Zeichen, das in den Kilt des
Navigators
und in das Fell der bronzenen Katze graviert war.
    Saxon war jeder Spur im Zusammenhang mit Salomon und Ophir nachgegangen. Dann beschrieb er im Kapitel »Epiphanie«, wie er auf die Idee gekommen war, nach der Königin von Saba zu suchen. Niemand hatte Salomon nähergestanden als Saba. Vielleicht hatte es zwischen ihnen sogar Bettgeflüster gegeben. Seine Fahndung nach Ophir rückte nun an die zweite Stelle – also hinter die Suche nach Sabas Grabmal.
    Saxon hatte viele Jahre und Tausende von Kilometern in diese Forschung investiert. Er war ganz und gar in die antike Königin vernarrt. Saxon war überzeugt, dass Saba tatsächlich existiert hatte und keine sagenhafte Gestalt war, wie die meisten Gelehrten glaubten. Sie war dunkelhäutig und stammte wahrscheinlich aus dem Gebiet des heutigen Jemen. Er rekapitulierte die Legende von König Salomon und der Königin von Saba. Sie war neugierig geworden, als sie die Geschichten über Salomons Weisheit gehört hatte, und machte sich auf den Weg, um ihn zu besuchen. Die beiden fühlten sich schon bald mehr und mehr zueinander hingezogen, und sie zeugten ein Kind. Schließlich kehrte Saba heim, um sich wieder um ihr eigenes Königreich zu kümmern. Wie es heißt, wurde ihr Sohn König von Äthiopien.
    Eine dunkelhäutige Schönheit mit Verbindungen nach Äthiopien, sinnierte Austin. Er warf einen Blick zur Treppe, die ins Turmschlafzimmer führte.
    Eine Stunde später beendete Austin das letzte Kapitel und legte das Buch weg. Er prüfte, ob die Türen abgeschlossen waren, löschte die Lichter und stieg die Wendeltreppe zum Schlafzimmer leise hinauf. Er zog sich aus, schlüpfte unter die Decke, ohne Carina zu wecken, legte schützend einen Arm um ihren warmen Körper und war kurz darauf eingeschlafen.
    Früh am nächsten Morgen wurde er von Carinas Stimme geweckt. Sie hatte eine Kanne Kaffee gekocht und hing am Telefon, um einen Platz im Zug zu reservieren und sich mit den Leuten vom Metropolitan Museum of Art zu verabreden.
    Nachdem sie geduscht, sich angezogen und gefrühstückt hatten, fuhr Austin Carina zur Union Station. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und sagte, dass sie noch am Abend nach Washington zurückkehren würde. Sie wollte ihn anrufen, wenn sie in New York in den Zug gestiegen war.
    Von der Union Station fuhr Austin zum NUMA-Turm.
    Er nahm den Lift von der Tiefgarage zum fünfzehnten Stock, folgte einem Korridor und trat durch eine Tür in einen großen, schwach beleuchteten Raum. An einer breiten Wand war eine Reihe schimmernder Fernsehbildschirme

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