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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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dass ein Wachmann herausspringen würde, doch er fuhr bis zum Tor, ohne dass sich jemand zeigte. Vielleicht war den Wächtern erlaubt worden, ihre Posten zu verlassen, um sich beim Turnier zu vergnügen.
    Austin stieg aus dem Wagen und ging in das Häuschen, wo er auf den Knopf drückte, mit dem das gusseiserne Doppeltor geöffnet wurde.
    Als er das Wächterhäuschen verließ, hörte er schon Motorenlärm. Ein Konvoi aus schwarzen SUVs raste auf das Tor zu. Er fuhr den Bentley durch das offene Tor, hielt an und lief ins Häuschen zurück. Dort schloss er das Tor wieder, nahm sich einen schweren Stuhl und schlug damit auf die Kontrolltafel ein, bis sie unbrauchbar geworden war.
    Der Konvoi war nur noch zweihundert Meter entfernt.
    Austin kletterte auf einen Baum und weiter auf einen dicken Ast, der den Zaun überragte. Dann ließ er sich zu Boden fallen, wo er erst einmal nach Luft schnappen musste.
    Doch er hatte sich schnell wieder erholt. Er hastete zurück zu dem Bentley und legte einen halsbrecherischen Kavalierstart hin.
    Er raste eine offene Straße entlang, die von grünen Wiesen und Feldern gesäumt wurde. In der Ferne ragten Farmsilos auf. Niemand verfolgte ihn. Er blickte in den wolkenlos blauen Himmel, als ihm einfiel, dass Baltazar vielleicht Zugang zu einem Hubschrauber hatte.
    Der knallrote Bentley gab aus der Luft ein leichtes Ziel ab.
    Austin bog auf eine Nebenstraße. Hier bildeten die dicht stehenden Bäume auf beiden Seiten ein geschlossenes Blätterdach, das den Wagen von oben abschirmte.
    Er bemerkte einen anderen Wagen, der am Straßenrand parkte. Ein Mann im dunklen Anzug lehnte gegen den Kotflügel und blickte von der Karte auf, als der rote Bentley an ihm vorbeisauste. Im Vorbeirauschen konnte Austin einen flüchtigen Blick auf das Gesicht des Mannes werfen. Er trat auf die Bremse, legte den schnellen Rückwärtsgang ein und hielt neben dem anderen Fahrzeug an.
    »Hallo, Flagg«, sagte Austin.
    Der CIA-Mann wirkte hier mit dem dunklen Anzug und der Krawatte völlig deplatziert. Als er Austin sah, stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Unter schweren Lidern musterte er den Bentley und Austins Kettenhemd.
    »Toller Schlitten. Bei der NUMA scheinst du aber eine Menge Kohle zu machen. Und dein Anzug ist auch ganz nett.«
    »Beides gehört mir nicht«, sagte Austin. »Hab mir die Sachen nur von Baltazar geborgt. Was tust du hier?«
    »Ich habe herausgefunden, dass Baltazar irgendwo hier Grundbesitz haben muss. Also hab ich ein bisschen herumgeschnüffelt.«
    Austin zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Sein Haus liegt ein paar Kilometer in diese Richtung. Wo sind wir hier?«
    »New York. Im Norden des Bundesstaats. Was ist mit deiner Freundin?«
    »Ich bin gar nicht an Carina herangekommen. Wie schnell könntest du Verstärkung aufmarschieren lassen?«
    »Die Polizei wäre schneller hier.«
    »Die einheimische Gendarmerie hätte aber keine Chance gegen Baltazars Söldnertruppe.«
    Flagg nickte und zog ein Handy aus einer Jackentasche. Er tippte eine Nummer ein und sprach ein paar Minuten lang, bis er wieder auflegte. »Aus Langley kommt ein Einsatzteam.
    Die Leute werden in zwei Stunden hier sein.«
    »Zwei
Stunden!
«, sagte Austin. »Dann können sie auch in zwei Jahren kommen.«
    »Was Besseres können wir leider nicht bieten«, sagte Flagg mit einem Schulterzucken. »Mit wie vielen Schurken haben wir es zu tun?«
    »Etwa drei Dutzend, einschließlich Baltazar selbst.«
    »Mit denen wird doch ein Haufen zäher alter Männer unseres Vereins spielend fertig«, sagte Flagg. Er öffnete eine Wagentür und griff unter den Sitz. Er zog eine 9mm-Glock hervor und reichte sie Austin. »Das ist meine Ersatzpistole«, sagte er und klopfte sich gegen die Brust. »Ich selbst trage bereits eine bei mir.«
    Austin erinnerte sich, dass Flagg ein wandelndes Arsenal war.
    »Danke«, sagte Austin und nahm die Waffe. »Spring rein.«
    Flagg nahm auf dem Beifahrersitz des Bentley Platz.
    »Verdammt, Austin«, sagte Flagg. »Ich hatte schon ganz vergessen, wie langweilig mein Leben geworden ist, seit du aus diesem Verein ausgetreten bist.«
    Austin legte einen kleinen Gang ein und wendete den Wagen auf der schmalen Straße.
    »Halt deinen Hut gut fest«, sagte er und ließ die Reifen durchdrehen. »Dein Leben verspricht gleich wieder äußerst interessant zu werden.«

49
    »Sollten sie nicht längst wieder oben sein?«, fragte Saxon mit hörbarer Besorgnis in der Stimme.
    »Keine Angst. Beide sind erfahrene

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