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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
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aus wie die Art und blüht zudem etwas länger. Die gefüllten gelben Blüten ähneln denen des gefüllten Scharfen Hahnenfußes ( Ranunculus acris 'Flore Pleno'), mit dem die Sumpfdotterblume auch verwandt ist. Die Blüten des Hahnenfußes sind jedoch kleiner und erscheinen im Frühsommer in großer Zahl. Beide Arten fühlen sich besonders auf solchen Böden heimisch, die nur zeitweise staunass sind und die in den Sommermonaten auch mal austrocknen können. Andere Pflanzen, die unter solchen Umständen gut gedeihen, sind Etagenprimeln, Goldkolben, Funkien, Gauklerblumen und die charismatischen Schachbrettblumen. Die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris ) gehört übrigens zu den wenigen Zwiebelpflanzen, die Nässe gut vertragen können. An Standorten, die ihr zusagen, versamt sie sich mit den Jahren.
    Nicht zu vergessen sind die für alle Arten von Sumpfbeeten einsetzbaren Gräser. Das bezaubernde Wollgras mit seinen flaumig behaarten weißen Ährchen etwa. In saurer Erde breitet es sich rasch aus, hat aber nicht die Kraft, andere Pflanzen zu verdrängen.
     

    Caltha palustris , die Sumpfdotterblume, besitzt eine enorme Leuchtkraft und ist eine der besten Frühlingsblumen für feuchte Böden.
     
    Ein bisschen Pflege muss sein
    Einmal eingewachsen, brauchen die meisten Sumpfpflanzen nur wenig Pflege. Düngen und Gießen kann man sich sparen. Lediglich abgestorbenes Pflanzenmaterial sollte der Ästhetik wegen ausgeschnitten werden und allzu wuchernden Unkräutern muss man Einhalt gebieten. Am besten pflanzt man diese gar nicht erst. Das heimische Schilfgras und der Rohrkolben können etwa so stark wuchern, dass man sie im Nachhinein nur noch mit dem Bagger entfernen kann. Ihre Wurzeln sind so stark, dass sie selbst Teichfolien durchbohren und damit großen Schaden anrichten.
    Einen Sumpf gestalten
    Ein Sumpfgarten bietet viele unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten. Auch mit Sumpfpflanzen lassen sich strenge, geordnete Pflanzungen anlegen. In den meisten Fällen ist es aber einfacher, wenn man es mit der Natur als Vorbild versucht. Zerstreute Gruppierungen der verschiedenen Stauden mit der Erlaubnis, etwas zu verwildern, sind eine gute Voraussetzung, damit sich ein schöner Sumpfgarten entwickeln kann. In Tirol bieten vielerorts Feuchtwiesen im Sommer einen atemberaubenden Anblick. Kräftig pinkfarbener Blutweiderich und sonnengelber Gilbweiderich dominieren über weite Flächen hinweg das Bild. Ein starkes Duo mit starker Farbwirkung, das sich auch im Garten gut macht und bezeugt, welch ein guter Gartengestalter die Natur doch ist.
    Zwei Monate vorher findet man auf den gleichen Wiesen massenhaft Trollblumen (Trollius europaeus ) . Der Tiroler Name „Butterkugel“ passt meiner Meinung nach besser zu diesem Hahnenfußgewächs, denn er beschreibt die Erscheinung der Pflanze ganz treffend: Blassgelbe, kugelförmige Blüten, die sanft über der Wiese wiegen und eine anziehende Fernwirkung haben. Im Garten wäre beispielsweise die dankbare Bachnelkenwurz eine passende Begleitpflanze für eine solche Trollblumengesellschaft.
    Je nach Platz lassen sich im Sumpfgarten auch Teiche und Wasserstellen recht einfach verwirklichen. Schwimmblattpflanzen wie Seerosen, Seekannen und Flutender Hahnenfuß finden darin einen geeigneten Lebensraum.
     

    Trollius europaeus , die Trollblume, wird im Tiroler Volksmund auch Butterkugel genannt. Ihre charakteristischen Blüten verströmen einen herrlich fruchtigen Duft.
     
    Findlinge, große Wurzeln und Baumstämme bilden Blickfänge im Sumpfgarten oder dienen als Sitzgelegenheit. Sie fügen sich harmonisch in das Bild solcher Gartenbereiche ein. Mithilfe von Trittsteinen kann man unaufdringliche Wege anlegen, die die Pflegemaßnahmen erleichtern. Mit etwas mehr Aufwand verbunden sind dagegen Brücken und Stege. Sie üben aber bekanntlich eine große Anziehungskraft auf den Menschen aus und werden schnell zu Lieblingsplätzen.
    Schon kleine und kleinste Wasserstellen locken eine Vielzahl von Tieren in den Garten. Je nach Wasserstand fühlen sich Frösche, Molche, Ringelnattern, Wasserläufer und Libellen sowie zahlreiche andere Insekten wohl und werden vielleicht zu dauerhaften Gästen. Auch Igel, kleinere Raubtiere und Vögel werden von ihnen magisch angezogen, denn ihnen bietet sich hier eine Gelegenheit zum Trinken.
    Bleibt nur zu hoffen, dass man sich von nächtlichen Froschkonzerten nicht um den Schlaf bringen lässt.
    Zum Schattendasein verurteilt
    Zum Schattendasein

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