Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gibt es fast nichts Schlimmeres als die Vorstellung, dass sie eines Tages, wie ihre Eltern, die meiste Freizeit zu Hause verbringen. Doch so turbulent wie im ersten Lebensdrittel geht es natürlich nicht immer zu. Spätestens dann, wenn die meisten Mitglieder einer Clique, die einst mit Begeisterung die Nächte zum Tag gemacht haben, in festen Partnerschaften leben oder gar zusammenziehen, hat das heiß geliebte Lotterleben ein vorerst freiwilliges Ende. Jetzt steht Zweisamkeit auf dem Programm, jede Stufe auf der Karriereleiter fordert ihren Tribut und das erste Kind tritt auf den Plan. Die Lebenseinstellung, die Ansprüche und die Ziele haben sich ganz langsam aber grundlegend geändert. Irgendwann schleicht sich dann bei den meisten der berüchtigte Alltagstrott ein und die Strukturen fahren sich fest. Aufstehen, Frühstücken, Arbeiten, Heimkommen, Abendessen, mit den Kindern spielen und sie Ins-Bett-Bringen, noch ein wenig Abhängen und dann Gute Nacht. So oder ähnlich sieht bei vielen Familien der Alltag aus. Der Tag war anstrengend und man sehnt sich nach ein wenig Ruhe, die bestenfalls noch durch irgendwelche sportlichen Betätigungen Unterbrechung findet. Ansonsten steht mit Vorliebe das abendliche Fernsehprogramm an erster Stelle und ehe man sich versieht, ist man zum eigentlich geschmähten Couchpotato mutiert.
Wenn beide mit diesem Zustand zufrieden sind: wunderbar. Aber meistens kommt irgendwann der Zeitpunkt, in der sich eine allmählich wachsende Unzufriedenheit breit macht, die man vielleicht am Anfang gar nicht genau deuten kann. Irgendwann aber bekommt dieses Gefühl einen deutlichen Namen: Langeweile. Frauen merken oft viel früher, dass irgendetwas in ihrem Leben fehlt. Ihren Partner davon zu überzeugen, wieder mehr gemeinsam zu unternehmen, fällt dann natürlich besonders schwer. Und sich selbst aufzuraffen, sich einen Tritt zu geben und der Langeweile die Stirn zu bieten ist auch nicht ganz einfach. Aber der Aufwand lohnt sich! Wenn Sie es schaffen, sich aus dem Trott zu befreien, bringen Sie auch wieder mehr Schwung in Ihre Partnerschaft. Sie haben wieder mehr Spaß miteinander, bekommen neue Eindrücke und damit auch viele neue Gesprächsthemen, Ihr Alltag wird bunter und Ihre Beziehung bekommt mehr Pepp. Einer muss nur den Anfang machen!
Das Gespräch
Seinen Partner aus bequemen Strukturen herauszureißen erfordert meist eine Menge Aufwand. Erklären Sie ihm, wie es Ihnen geht, und laden Sie ihn ein, wieder öfters etwas zusammen zu unternehmen. »Ich habe festgestellt, dass wir in der Vergangenheit ganz schön faul geworden sind. Wir gehen eigentlich kaum noch aus dem Haus und auch mit unseren Freunden verabreden wir uns nur noch selten. Ich merke, dass mir wirklich etwas fehlt und dass ich mir wieder mehr Abwechslung in meinem Leben wünsche. Ich würde gerne wieder mehr mit dir zusammen unternehmen. Was meinst du dazu?« Vielleicht geht es ihm ja ähnlich wie Ihnen?»Ich merke, dass es mir manchmal richtig langweilig ist und dass ich nur vor dem Fernseher hänge, weil ich es so gewöhnt bin. Eigentlich würde ich aber viel lieber etwas unternehmen. Geht es dir auch so?«
Wenn Ihr Partner gar nicht mitzieht, dann lassen Sie ihn wissen, dass Sie von seinem Phlegma nicht begeistert sind. »Ich versuche jetzt schon seit einiger Zeit, dich dazu zu bewegen, mal wieder etwas mit mir zu unternehmen. Ich verlange ja gar nicht, dass wir jeden Abend große Pläne schmieden, aber es gefällt mir nicht mehr, ständig zu Hause zu sein. Es macht mich sauer, dass du auf meine Wünsche gar nicht reagierst und ich frage mich, warum. Können wir darüber reden?« Oder Sie bieten ihm einen konkreten Vorschlag an und bitten ihn, dazu Stellung zu nehmen. »Meine bisherigen Versuche, dich aus dem Haus zu locken, haben leider nichts genutzt. Darüber bin ich ziemlich verärgert, denn ich wünsche mir mehr, als nur auf dem Sofa zu sitzen. Deshalb starte ich heute einen letzten Versuch: Gehen wir morgen ins Kino, oder lädst du mich lieber zum Italiener ein?« Lassen Sie nicht locker und sagen ihm, dass Ihnen ein Leben an der Seite eines Stubenhockers nicht gefällt.
Die Möglichkeiten, wieder aus dem Haus zu kommen, sind vielfältig. Einige Tipps und Anregungen, was sie unternehmen könne, finden Sie auch im Gespräch zur > Zweisamkeit*.
Und denken Sie daran: Selbst auf der Couch zu sitzen und sich über das Phlegma des Partners zu beschweren löst
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