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Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Titel: Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miriam E. Schmidt
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gründlich und es würde ihm nie einfallen, mehrere Sachen gleichzeitig zu erledigen. Entweder er denkt, oder er schaut Fernsehen, oder er fährt Auto, oder er arbeitet. Und wenn er an einem Thema dran ist, dann schließt er es erst ab, wenn er mit seinen Betrachtungen zu einem vernünftigen Ende gekommen ist. Fehlt ihm eine notwendige Information, wird er ohne Umwege versuchen, sie von kompetenter Stelle zu erhalten. Ohne lange Diskussionen.
    Ist er mit seinen Überlegungen zu einem Abschluss gelangt, teilt er das Ergebnis mit. Gezielt, sachlich und effizient, denn Männer reden über das, was sie tun, oder über Sachen, um die es geht. Sie leben in einer Status-Welt, in der Hierarchien und Ansehen wichtiger sind als alles andere, will Mann sein Gesicht nicht verlieren. In einer Männerrunde geht es daher kaum um Gefühle und Beziehungen, sondern um Sport, Technik, die neuesten Nachrichten, Autos, Elektronik oder um das Wie und Warum bestimmte Gegenstände oder Apparate funktionieren.
    Genau in diesem logisch-funktionalen Stil wird also auch die Antwort auf Ihre Fragen und Probleme ausfallen, was natürlich noch lange nicht heißt, dass diese Antwort auch objektiv oder richtig ist. Aber sachlich. Und vergessen Sie nicht: dabei hat sein Gesicht die Mimik einer Sphinx!
    Für seine Frau, die von all seinen Betrachtungen und Gedanken gar nichts bemerkt hat, sondern nur das Ergebnis mitgeteilt bekommt, ist der Weg zu diesem Schluss vollkommen unverständlich. Sie nimmt stattdessen an, dass ihr Partner wahrscheinlich keine Sekunde an die für sie so wichtige Lösung verschwendet hat, sondern mit teilnahmsloser Miene vor ihr sitzt, um ihr mitzuteilen, wie sie es hätte besser machen können. Ohne Wenn und Aber und ohne zu berücksichtigen, was alles hätte passieren können, wenn... Frau ist beleidigt.
     
     
    Männer und der Ausdruck von Gefühlen
    Hier kommt der für Frauen besonders schmerzhafte, wesentliche Unterschied zum Tragen: Im gesprochenen Wort des Mannes spielen Gefühle erst einmal keine Rolle. Er hat gelernt, seine Emotionen für sich zu behalten und nach außen so gut wie möglich zu tarnen. Und das von klein auf. Oder haben Sie schon mal einen weinenden Jungen gesehen, der zu seinem Freund rennt, um Trost und Beistand zu suchen? Das kommt höchst selten vor. Sollte es aber doch häufiger passieren, kann sich dieser Junge sicher sein, dass seine männlichen Freunde ihn schnell als Memme oder Heulsuse abstempeln und er in ihrem Ansehen deutlich sinkt. Um das zu vermeiden, wird er lieber tun, was er bei seinem Vater schon beobachtet hat: Er behält seine Gefühle möglichst für sich und bietet seiner Frau auch im größten Kummer noch, so gut er kann, Stütze und Stärke. Er hat also gelernt, nach außen hin stark zu bleiben. Seine Tränen sind nicht für die Umwelt bestimmt und passiert es doch, ist es ihm eher peinlich als hilfreich. Will er also eine Lösung für sein Problem finden, muss er die Situation durchdenken. Liegt das Ergebnis vor, handelt er danach. Fazit: Auch ein Mann hat Gefühle, wird aber meist äußerst bemüht sein, diese zu verbergen. Zumindest, wenn es sich um Trauer und Schmerz handelt.
    Noch schlimmer aber ist es, wenn er sich offensichtlich getäuscht hat oder etwas schief gelaufen ist. Das Eingeständnis eines Fehlers ist für die meisten Männer eine der größten Katastrophen ihres Daseins, denn es zeigt, nach ihrem Statusdenken, eine nicht wieder gut zu machende Schwäche. Mann verliert das Gesicht und fällt in seiner eigenen Hierarchieleiter in den Abgrund. Aus diesem Grund ist es nahezu unmöglich, einen Mann zum Eingeständnis eines Fehlers zu bewegen. Stattdessen wird er sich, so gut er kann, in Ausflüchte oder Gegenbeschuldigungen flüchten und notfalls den ganzen Vorfall per se abstreiten. Ein Vorgang, der viele Frauen fast zur Verzweiflung treibt, weil sie nicht verstehen können, warum er einen Fehler nicht einfach zugibt und versucht, das Beste aus dieser Situation zu machen. Für Frau in ihrer Netzwerk-Welt ist das kein existenzielles Problem, denn auch wenn es anfangs peinlich ist, kann sie sich sicher sein, dass fast jede Frau in ihrer Erinnerung selbst einen ähnlichen Fehler finden wird und das auch meist kundtut: »Reg dich nicht auf, das ist zwar jetzt echt dumm gelaufen, aber das ist mir auch schon passiert. Weißt du noch, damals...« Ein paar Tage später ist das Ganze vergessen. An Männern nagt diese Schmach hingegen ziemlich lange und sie brauchen eine

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