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Hoffnung am Horizont

Hoffnung am Horizont

Titel: Hoffnung am Horizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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unserem Gespräch, Streit, was
auch immer, bin ich in die Bar am Hafen gegangen und habe was getrunken. Naja,
zu viel getrunken. Diese Frau, sie hat mich erkannt und angemacht und ich war
einfach frustriert und wollte Dampf ablassen. Da ist Eins zum Anderen gekommen
und… Das war nicht geplant.“
    Er sieht so schuldbewusst
aus, ich kann nicht anders, in diesem Moment glaube ich ihm. Ich weiß, er sagt
die Wahrheit.
    „Es ist okay, Gabe.
Wirklich! Wir sind nicht zusammen, du kannst machen, was du willst.“
    Wir sehen uns einen Moment
schweigend an und er kann die Wahrheit in meinen Augen lesen, wie ehrlich meine
Worte sind, aber leider auch, wie weh er mir dennoch getan hat. Unsicher hebt
er die Arme, streckt sie mir entgegen.
    „Darf ich?“, fragt er und
tritt einen Schritt näher. Ich kann nicht anders, ich sehne mich nach seiner
Wärme. Zögerlich nicke ich und komme ihm entgegen, als er mich in seine Arme
zieht. Er drückt mich fest an sich, vergräbt sein Gesicht an meinem Hals und
hält mich fest. Mein Herz zieht sich zusammen, ich genieße seine Nähe, atme
seinen Geruch tief ein und kralle meine Finger in seinen Pullover.
    „Ich habe dich so
vermisst, Jules.“
    Fast glaube ich, ich hätte
mir eingebildet, was er so leise geflüstert hat. Nein.
    „So sehr vermisst.“
    Diesmal nur wenig lauter,
aber deutlich zu verstehen. Auf einmal wird mir die Umarmung unangenehm und ich
löse mich vorsichtig von ihm, sehe ihn unsicher an. Was jetzt? Eigentlich ist
alles gesagt.
    „Ich glaube, ich gehe
jetzt besser. Die Fahrt war lang und ich bin müde. Ich war noch gar nicht zu
Hause.“, versuche ich mich zu verabschieden, aber Gabe ist scheinbar noch nicht
fertig mit mir und hält mich an der Hand fest, als ich mich in Richtung Tür
wenden will.
    „Wo warst du Jules? Wo
bist du die ganze Woche gewesen? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!“
    Okay, ich denke, er hat
das Recht ein paar Fragen zu stellen. Dann bleibe ich wohl noch.
    „Ich war bei Chris, ich
musste hier weg.“
    Einen Herzschlag lang huscht
etwas über Gabes Gesicht, was ich so schnell nicht deuten kann. Eifersucht?
Nein, ganz sicher nicht. Dann nickt er nur, mustert mein Gesicht, meinen
Körper. Sein Blick verweilt auf meinem runden Bauch, den man jetzt, mit weniger
Gewicht, deutlich sehen kann. Ein kleines liebevolles Lächeln umspielt seine
Lippen und erst in diesem Moment wird mir klar, wie angespannt und ernst Gabe
die ganze Zeit war. Es scheint, als würde ein Teil dieser Anspannung weichen,
er entspannt sich ein wenig.
    „Ich habe dir so
wehgetan.“, sagt er leise und sieht noch immer auf die Babykugel.
    Was soll ich sagen? Es war
keine Frage und so zucke ich nur schweigend die Schultern.
    „Es ist meine Schuld, dass
es dir so schlecht geht.“ Ich höre ihn mit den Zähnen knirschen, er macht sich
Vorwürfe.
    „Gabe, nein. Es geht mir
gut. Ich bin okay.“
    Jetzt endlich sieht er
wieder zu mir auf und ich sehe Wut in seinen Augen, die Augenbrauen
zusammengezogen. Ein so vertrauter Anblick, dass ich fast schmunzeln muss.
    „Jules, es geht dir,
verdammt nochmal, nicht gut! Oder meinst du, ich bin blind? Ich sehe doch, wie
schlecht es dir geht. Du siehst furchtbar aus, als hättest du seit einer Woche
weder geschlafen noch gegessen. Aber das wird sich jetzt ändern. Das hier wird
nie wieder passieren! Nie wieder! Hast du verstanden?“
    Er macht eine undeutliche
Handbewegung, die irgendwie uns beide umfasst und dadurch deutlich verständlich
macht, was er meint. Aber auf wen ist er so sauer? Auf mich? Oder auf sich
selbst? Ich weiß es nicht, aber irgendwie habe ich das Gefühl, seine Wut meint
diesmal nicht mich. Meine Ahnung bestätigt sich, als er mich auf einmal heftig
an sich zieht und umarmt. Diese Umarmung hat nichts sanftes, liebevolles, wie
die vorhin. Sie ist wütend, verzweifelt und irgendwie hilflos.
    „Ich lasse nicht zu, dass
noch einmal so etwas geschieht! Ich liebe dich, Jules. Ich liebe dich so sehr!“
    Ich erstarre in seiner
Umarmung und schiebe ihn dann heftig von mir.
    „Sag so etwas nicht, Gabe!
Das ist nicht witzig!“
    Ich wende mich um und
lasse ihn stehen. Die Wut lässt mir die Magensäure die Speiseröhre hochkriechen
und ich schlucke heftig, um mich nicht hier, in Gabes Flur zu übergeben. Ich
komme keine fünf Schritte weit, da hat er mich eingeholt und packt mich ein
wenig unsanft am Arm, dreht mich zu sich herum.
    „Ich mache keine Scherze,
Jules! Mir war noch nie etwas so ernst! Ich liebe dich,

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