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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 4

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 4

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Und sie hatte auch keine Hemmungen, ihr Missfallen mit ihrem Schlagring zu unterstreichen. Aber sie führte sich vor Augen, dass sie sich an Bord eines Luftschiffs befand. Wenn sie hier einen Skandal vom Zaun brach, dann gefährdete sie damit die ganze Mission. Der Kapitän würde es vielleicht sogar fertigbringen, sie in Paris der Polizei zu übergeben. Und die französischen Beamten würden dann sehr viele unbequeme Fragen stellen, was Kate um jeden Preis vermeiden musste.
    Daher drückte sie sich so geschraubt aus, wie es eine Tochter der besseren Gesellschaft ihrer Meinung nach getan hätte. Jedenfalls schien ihre Ansprache auf fruchtbaren Boden zu fallen. Das Lächeln des Bohemiens wurde schmaler und war nun schon viel weniger anzüglich.
    „Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, Miss Fenton. Nur, weil ich mich den Konventionen der Gesellschaft entziehe, heißt das noch lange nicht, dass ich ein gewissenloser Schuft bin.“
    „Wie Sie meinen, Mr Leclerc. Aber für einen so wenig bürgerlich lebenden Bohemien, wie Sie es zu sein scheinen, ist Ihr Anzug bemerkenswert gut geschnitten. Und das liegt zweifellos auch an dem teuren Stoff.“
    Der Franzose lachte leise, was in Kates Ohren ziemlich aufregend klang. Seine Stimme hatte nun einen rauen und ein wenig wölfischen Unterton. Oder ging gerade ihre Fantasie mit ihr durch?
    „Ich bekenne mich schuldig, Miss Fenton. Sie sind eine sehr scharfsinnige junge Lady, und das meine ich durchaus ernst. Ja, ich lebe nicht in bitterer Armut, wie es so mancher vielversprechende Künstler oder Schriftsteller im Quartier Latin ansonsten tun muss. Ich friste nicht mein Dasein, indem ich um die Markthallen von Paris streife und mich dort nach essbaren Abfällen umsehe. Nein, ich habe ein großzügiges Erbe angetreten, das mir einen finanziell unabhängigen Lebensstil ermöglicht. Aber das ändert nichts an meinem Prinzip.“
    Kate versuchte, arrogant zu klingen, obwohl sie Überheblichkeit eigentlich von Herzen verabscheute. Aber sie steigerte sich immer stärker in ihre Rolle als eingebildete Tochter der Oberschicht hinein.
    „Was Sie nicht sagen, Mr Leclerc. Und was ist das für ein Prinzip?“
    „Mein Leben zu leben, ohne mir von anderen Menschen Vorschriften machen zu lassen. Auf diesen einfachen Satz lässt sich meine ganze Philosophie eingrenzen. Wenn Ihnen das zu simpel erscheint, bedaure ich es.“
    „Sind Sie am Ende gar ein Anarchist, Sir? Einer dieser Nihilisten, die mit Bomben werfen und …“
    Kate wurde rüde unterbrochen. Allerdings nicht von ihrem Gesprächspartner, sondern von einer heftigen Windbö. Diese fuhr Kate so plötzlich und unerwartet ins Haar, dass das Strohhütchen trotz Hutnadel davonflog. Das heißt, es wäre unweigerlich im Ärmelkanal gelandet, wenn nicht Roger Leclerc einen blitzschnellen Ausfallschritt nach vorne gemacht und seinen rechten Arm in die Luft geschnellt hätte. Durch diese Aktion erwischte er den Hut gerade eben noch an der Krempe. Außerdem kam er Kate bedenklich nahe. Sein Gesicht war jetzt nur noch wenige Fingerbreit von ihrem eigenen entfernt. Seine Augenfarbe erinnerte sie aus dieser geringen Distanz eher an Schwefel als an Bernstein, den Kate nur von Schmuckstücken in den Auslagen von Juwelieren kannte.
    Aber Schwefel fand man in der Hölle.
    Unwillkürlich hielt sie den Atem an. Irgendwie hatte Roger Leclerc schon etwas Satanisches an sich, obwohl er sie nicht direkt bedroht hatte. Aber sie spürte, dass ihr dieser Mann gefährlich werden konnte. Und das, obwohl er nicht nach Feuer und Tod stank, sondern nach einem sehr teuren Herrenparfüm duftete.
    Doch der Moment der Nähe währte nur sehr kurz. Der Franzose zog sich fix wieder zurück und überreichte Kate ihren Hut mit einer korrekten Verbeugung, wie sie auch einem Offizier der Irish Guards gut zu Gesicht gestanden hätte. Kate blieb nichts anders übrig als sich höflich zu bedanken.
    „Ich bin Ihnen sehr verbunden, Mr Leclerc. Ich muss gestehen, dass Sie mich überrascht haben. Ich hätte es einem Bohemien nicht zugetraut, so prompt zu reagieren und meinen Hut vor einem grässlichen Ertrinkungstod zu retten.“
    „Es war mir ein Vergnügen, Miss Fenton. Da ich eine gute Erziehung genossen hatte, wurde ich auch im Fechten unterwiesen. Daher gehören schnelle und explosionsartige Ausfallschritte zu den Übungen, die mir in Fleisch und Blut übergegangen sind.“
    Der Franzose war wirklich ein vielseitiger Mann, das musste Kate sich eingestehen. Dennoch hielt

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