Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
Vom Netzwerk:
dich zu heiraten, du Dummchen.«
    Dann zieht er mich über den Tisch zu sich hinüber und küsst meinen Scheitel. Ich starre nach unten. Sonst würde jeder die Tränen – und die Scham – in meinen Augen sehen.
    Unglaublich – auch ihn wollte ich ermorden.
    Und irgendwie will ich’s immer noch. Ich weiß nicht einmal, warum. Oder was mit mir los ist. O Gott!
    Was stimmt nicht mit mir?
    »Wie süß«, sagt Chaz und meint den Kuss.
    »Halt den Mund, Chaz«, fauche ich, immer noch unfähig, irgendwen anzuschauen.
    »Ja, halt den Mund, Chaz.« Grinsend schlürft Luke noch eine Auster.

    »Also im September«, bemerkt Valencia. »Ziemlich bald, nicht wahr?«
    »Ich bin mir nicht sicher mit September«, entgegne ich und wühle wieder in meiner Handtasche, diesmal auf der Suche nach meinem Lipgloss. »Im September muss ich zwei Brautkleider abliefern. Keine Ahnung, ob ich sie rechtzeitig fertig kriege – geschweige denn mein eigenes Kleid .« Bei den Worten »mein eigenes Kleid« dreht sich mein Magen um. Wenn was anderes als Wein drin wäre, käme es sicher hoch.
    »Lizzie«, sagt Luke in warnendem Ton.
    »Was soll ich denn machen, Luke?« Ich weiß, wie quengelig meine Stimme klingt. Aber das ist mir egal. »Es läuft wirklich gut im Laden. Und wenn es so weitergeht, habe ich im September alle Hände voll zu tun …«
    »Wann hast du nicht alle Hände voll zu tun?«, unterbricht er mich. »Wir sehen uns kaum noch.«
    »Hast du etwa Zeit für mich? Wo du doch den ganzen Sommer in Paris verbringst …«
    »Hey, Leute, wollt ihr euch nicht vertragen?«, schlägt Chaz vor.
    »Diesen Job habe ich für uns angenommen«, verteidigt Luke. »Um unsere Hochzeit zu bezahlen.«
    »Klar«, kontere ich. »Die Hochzeit findet im Schloss deiner Eltern statt, auf einem Weingut . Da ist ja für Speisen und Getränke bereits gesorgt. Wie viel kann dich das also kosten? Nimm das bloß nicht zum Vorwand für deinen Job in Paris!«
    Gekränkt starrt er mich an. »Warum behauptest du so was?«

    Offen gestanden, ich weiß es nicht. Die Worte strömen einfach aus mir heraus. Wie so oft.
    Und ich kann sie nicht in meinen Mund zurückstopfen.
    Aber ich habe auch keine Lust, mich dafür zu entschuldigen. Stattdessen frage ich: »Bist du jemals auf den Gedanken gekommen, dass ich vielleicht eine kleinere Hochzeit vorziehen würde? Für die mein Verlobter nicht den ganzen Sommer in Frankreich arbeiten muss, um alles zu bezahlen?«
    »Willst du das wirklich, Lizzie?«, fragt er bissig. »Das lässt sich nämlich arrangieren. Nur zu gern würde deine Mutter die Hochzeit in ihrem Garten ausrichten. Deine Schwestern würden wetteifern, wer den klebrigsten Wackelpudding zustande bringt. Und zur allgemeinen Belustigung kippt deine Großmutter auf dem Rasen um.«
    Einige Sekunden lang scheinen alle Aktivitäten im Restaurant zu erstarren. Ich hole tief Luft.
    Dann schlägt Chaz stöhnend die Hände vors Gesicht. »Oh, bitte, sag mir, dass du das nicht so gemeint hast!«
    Herausfordernd schaut Luke in meine Augen. Er macht keinen Rückzieher.
    Doch ich mache einen. Denn ich weiß plötzlich, was mit mir los ist. Ganz genau weiß ich es. Und zwar, dass ich es nicht mehr ertrage.
    Meine Tasche in der Hand, stehe ich auf. »Du kennst meine Familie nicht einmal. Denn in dieser ganzen Zeit hast du dir nie die Mühe gemacht, mit mir nach Hause zu fahren und sie alle kennenzulernen.«

    Jetzt lässt der herausfordernde Ausdruck in seinem Gesicht etwas nach. »Hör mal, Lizzie …«
    »Nein!« Ich strecke einen schwieligen, von Nadeln zerstochenen Finger aus und zeige auf seine Nase. Vielleicht besitze ich keine so perfekt manikürten Hände wie Valencia. Aber ich habe zweifellos viel mehr Spitzenrüschen genäht als sie. Und ich bin verdammt stolz auf meine Schwielen. »Niemand verunglimpft meine Großmutter. Schon gar nicht jemand, der sie nie gesehen hat.«
    »Bitte, Lizzie …«, beginnt er zerknirscht.
    »Nein!«, falle ich ihm ins Wort. Die Augen von Tränen verschleiert, sehe ich ihn kaum. Hoffentlich merkt er es nicht. »Wenn du so über meine Familie denkst – warum heiratest du dich nicht selber , Luke? Das wäre nämlich die Person, die du am meisten liebst.«
    Okay, keine besonders geistreiche Attacke. Aber in der Hitze des Gefechts fällt mir nichts Besseres ein.
    Ich sehe, wie Chaz die Brauen hebt, über meinen Gefühlsausbruch genauso verblüfft wie ich. Offenbar kann Valencia nicht von ihrem Weinglas aufblicken, weil es ihr so peinlich ist, mit

Weitere Kostenlose Bücher