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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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fragen«, sagt er.
    Mühsam schlucke ich. O Gott. Jetzt ist es so weit. Ich versuche, die Purzelbäume zu vergessen, die mein Herz vorhin bei seinem Anblick auf der Straße geschlagen hat. Was das bedeuten sollte, weiß ich nicht, ganz ehrlich. Ich liebe Chaz nicht. Ich liebe Chaz nicht.
    »Bist du …?«
    Als die Haustürglocke läutet, zucke ich zusammen, und meine Schultern, die ich vor lauter Nervosität verkrampft habe, hängen nach vorn.
    Was immer er mich fragen wollte – offensichtlich beschließt er, das Thema fallen zu lassen, denn er sagt: »Wenn man vom Teufel spricht …«
    Ohne ein weiteres Wort geht er in den Flur, drückt auf den Türöffner und lässt Luke herein.
    Erst jetzt merke ich, wie fest meine bebenden Finger das Sofakissen umklammern. Langsam lasse ich es los – und stoße die angehaltene Luft aus meinen Lungen. Ich schwitze, als wäre ich soeben eine Meile weit gelaufen.
    Nicht, dass ich jemals eine Meile weit gelaufen wäre. Aber genauso fühle ich mich.
    Was stimmt denn nicht mit mir? Warum bin ich so ein armseliges Nervenbündel? Heute Abend gehe ich mit meinem Verlobten und seinem besten Freund essen. Und mit der neuen Freundin des besten Freundes, der Frau, die ich ermorden will. Also gibt es keinen Grund für meine Aufregung. Was geschieht mit mir ?
    Und wann wird dieser Abend enden, damit ich nach Hause fahren und mich umbringen kann?

EINE KURZE GESCHICHTE DER EHE
    Gegen Ende der Kolonialzeit verkürzte man im tiefen Westen Amerikas die Hochzeitsformalitäten. Umso ausgiebiger wurde dort gefeiert. In dieser Zeit erfreute sich das Shivaree oder Charivari einer wachsenden Beliebtheit. Diese Tradition beruht auf einer alten französischen Sitte. In der Hochzeitsnacht versammelten sich die Gäste unter dem Schlafzimmerfenster des Brautpaars, schlugen auf Kochtöpfe und sangen lauthals – angeblich, um böse Geister zu verscheuchen. In Wirklichkeit zwangen sie den Bräutigam, Geld herabzuwerfen, damit sie verschwanden. Gelegentlich eskalierte der Übermut dermaßen, dass der Bräutigam aus dem Fenster gezerrt wurde und die Braut Lösegeld zahlen musste, falls sie die Flitterwochen in der Gesellschaft ihres neuen Gemahls genießen wollte.
    Nicht von ungefähr wurde diese Gegend »Wilder Westen« genannt.

    WIE MAN KATASTROPHEN AM HOCHZEITSTAG VERMEIDET
    Brauchen Sie einen Wedding Planner? Wenn Ihnen eine solche Expertin auch eine Menge Geld erspart, indem sie für Rabatte sorgt – nicht jede Braut benötigt eine. Falls Sie sich eine große Hochzeit wünschen, einen stressigen Job haben und keine Mutter oder Schwester Ihnen hilft, Ihr Traumfest zu organisieren, wären die Dienste eines Wedding Planners sinnvoll. Suchen Sie eine Frau, die dieses Geschäft hauptberuflich betreibt, versichert ist und gute Referenzen zu bieten hat. Fragen Sie nach dem Honorar (stundenweise, eine Pauschale oder ein Prozentsatz des Hochzeitsbudgets).
     
    Ihr Wedding Planner muss nicht Ihre beste Freundin werden … Aber sie könnte Ihren klaren Verstand retten, von Ihrem Leben ganz zu schweigen.
     
     
    LIZZIE NICHOLS DESIGN ®

10
    Eine erfolgreiche Ehe verlangt,
dass man sich immer wieder neu verliebt,
jedes Mal in dieselbe Person.
     
    GERMAINE GREER (*1939), FEMINISTISCHE
SCHRIFTSTELLERIN AUS AUSTRALIEN
    Es fällt mir sehr schwer, mir vorzustellen, wie Jim Halpert von Das Büro im Spotted Pig diniert hat. Da soll er mal bei einem Date mit Karen gewesen sein. Klar, das ist nur eine TV-Sendung und fiktiv. Aber dieses Restaurant kommt mir super-trendy vor, und die Personen in der Serie wirken vor allem deshalb so liebenswert, weil sie total unhip sind.
    Da sitzen Leute mit Brillen, die man nur in skandinavischen Ländern trägt, und Tattoos an den Armen, rauf und runter. Ich höre, wie ein Typ an der Bar zu einem anderen sagt, gerade habe er doch noch die Zulassung fürs Jurastudium in Harvard gekriegt. Und ich beobachte, wie eine junge Frau ihren Rock hebt und ihren Freundinnen ihren neuen Tanga zeigt. Draußen stehen mehrere Leute (in Army-Cargohosen, mit sorgsam zerzaustem, aber selbstverständlich gegeltem Haar), rauchen und checken E-Mails auf ihren BlackBerries.

    »Warum sind wir bloß hier?«, fragt Chaz in einem fort. Unseren Tisch haben wir nur bekommen, weil Luke eine Kommilitonin namens Sophie kennt, und die ist mit dem Mann befreundet, der heute Abend die Gäste platziert.
    »Das soll ein sehr gutes Lokal sein«, erwidert Luke. »Oh, schaut doch! Kalbsbries.«
    »Eine Innerei«, sagt Chaz.

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