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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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hat. Bitte.
    Der Begriff „Blutsklave“ machte ihm langsam wirklich zu schaffen. Dieses Schicksal hätte ihm auch blühen können. Vielleicht tat es das noch immer. Man musste sich nur ansehen, wie sehr er sich nach der Prinzessin sehnte, und zwar nur nach ihr.
    Seine Ohren zuckten. In Victorias Zimmer erklangen Schritte. Stirnrunzelnd riss er die Badezimmertür auf. Bevor er sah, wer das Zimmer betreten hatte, konnte er es riechen. Rileys Brüder Maxwell und Nathan. Sie stanken regelrecht nach Wildnis und Angst.
    Nathan war blass von Kopf bis Fuß. Fahles Haar, blassblaue Augen, bleiche Haut. Maxwell war in Goldtöne getaucht. Beide waren attraktiv, soweit Aden das beurteilen konnte, aber mit einem Fluch belegt. (Wer heutzutage nicht?) Jedes Mädchen, für das sich einer der Jungs interessierte, sah nur eine hässliche Maske. Alle anderen sahen ihre wahren, hübschen Gesichter.
    Aden nahm sie natürlich so wahr, wie sie wirklich aussahen.
    Sie machten besorgte, finstere Mienen und versuchten Victoria zu trösten, die weinte.
    „Was ist passiert?“ Aden ging drohend auf sie zu. Wenn sie Victoria auch nur ein Haar gekrümmt hatten, würde er sie zu Puder zermalmen.
    Er wollte schon zuschlagen, als Victoria ihm einen Kelch entgegenstreckte. „Hier. Trink das.“
    Der süßliche Duft stieg ihm in die Nase, bevor er das Blut sah. Junior drehte nun endgültig durch, sein Brüllen ähnelte einem lang gezogenen „Jaaaa“. Oder vielleicht eher einem „Her damit“. Aden lief das Wasser im Mund zusammen, sein Zahnfleisch kribbelte vor Vorfreude.Auch ohne zu fragen wusste er, aus wessen Adern das Blut stammte. Aus Victorias.
    Er hatte den Kelch an den Mund gehoben, ausgetrunken und auch den letzten Tropfen heruntergeschluckt, bevor er überhaupt merkte, dass er sich bewegt hatte.
    Nachdem er Sorins Blut getrunken hatte, hatte er sich für stark gehalten. Wie dumm von ihm. Das hier war echte Stärke. Ein warmes Strahlen erfüllte ihn und ließ ihn leuchten wie ein Haus an Weihnachten. Mit geschlossenen Augen genoss er das Gefühl.
    Der benebelte Zustand, der sich in seinem Kopf festgesetzt hatte, verschwand komplett. Seine Zellen jubilierten, als würde sie in Champagner tanzen. Was nach dem Kampf mit Sorin noch an Schmerzen und Unwohlsein geblieben war, wurde vertrieben. Seine Muskeln plusterten sich auf, vielleicht schoss er sogar ein paar Zentimeter in die Höhe.
    Junior schnurrte zufrieden und entschlummerte wieder wie ein Baby, das gerade sein Fläschchen bekommen hatte.
    Aden allerdings wollte noch mehr.
    Mehr gibt’s nicht , sagte Julian, der Spielverderber.
    Weiß er, was ich gedacht habe? Habe ich laut gesprochen? Starre ich etwa gerade auf Victorias Hals? Das geht doch gar nicht. Meine Augen sind immer noch geschlossen.
    Er konzentrierte sich. Den Kelch hatte er fallen lassen, jetzt hielt er Victorias Arm gepackt und zog sie immer näher …
    Auf einen Schlag wachte er aus seiner Benommenheit auf. Er ließ sie los und wich zurück. Maxwell und Nathan starrten ihn unbehaglich an.
    Später würde er die Welt durch Victorias Augen sehen. Das konnte kein Heilschlaf verhindern. Würde er sich auch weiter nur nach ihrem Blut sehnen? Und wenn ja, wen kümmerte das?
    Das Entscheidende war nämlich, dass sie es wert war, sich abhängig zu machen. Er würde alles ertragen, wenn er nur mit ihr zusammen sein und ihr Blut trinken konnte. Alles, was ihm bisher zugesetzt hatte, und noch mehr.
    Victoria trat von einem Fuß auf den anderen. Er starrte sie ja immer noch an. Als er den Blick senkte, bemerkte er ihr Handgelenk. Sie trug zwar ein langärmeliges Gewand, aber der Stoff war hochgerutscht und ließ eine Wunde quer über ihr Handgelenk erkennen.
    Sie hatte sich vor Kurzem geschnitten, und die Wunde war nicht geheilt.
    Warum nicht? Außerdem war ihre Hand vorhin kalt gewesen. Sie hatte sich noch nie kalt angefühlt.
    „Geht es dir gut?“, fragte er.
    „Nein.“ Sie hielt ihm ihr Handy unter die Nase. „Das hier ist gerade gekommen.“
    Er las den Text laut vor. „Tulsa. St. Mary’s. Ich sterbe. Beeil dich.“
    „Das ist von Riley.“ Ihr Kinn zitterte, und sie kämpfte gegen die Tränen an.
    Riley hat das nicht geschrieben , widersprach Elijah.
    „Woher weißt du das?“, fragte Aden.
    „Weil er …“
    „Entschuldige.“ Er hob eine Hand. „Elijah weiß etwas. Moment.“
    Besorgt und gleichzeitig hoffnungsvoll nickte sie.
    Ist doch logisch , meinte die Seele. Wenn Riley im Sterben liegen würde, hätte er

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