Hollisch verliebt
begruben ihn fast unter sich.
Shannon rieb sich den Nacken. Er wirkte so erschöpft, dass Aden sich fragte, wie er sich überhaupt auf den Beinen hielt. Über seine rußverschmierten Wangen zogen sich Tränenspuren. „S…Sophia hat es nicht geschafft. B…Brian auch nicht.“
Brian war ein weiterer Junge von der Ranch. Auch wenn sie nie eng befreundet gewesen waren, hätte Aden ihm nicht einen solchen Tod gewünscht.
„Terry und RJ ziehen früher als geplant in ihre eigene Wohnung. Wir anderen werden vom Staat aufgeteilt“, erklärte Ryder. Mit einem Schlag machte sich die Anspannung bemerkbar. Er krümmte sich, sein Atem ging schwer. „Wir werden in andere Heime geschickt. Vielleicht ins Gefängnis. Die Bullen glauben bestimmt, einer von uns hätte das Feuer gelegt.“
„Stimmt das?“, fragte Nathan.
Seth ging ihm fast an die Gurgel. „Nein, das stimmt verdammt noch mal nicht. Die Ranch war unser Zuhause. Dan ist der einzige Mensch, der sich je um uns gekümmert hat. Wir würden ihm nie etwas tun. Niemals.“
Wer blieb dann noch? Tucker? Aber nicht einmal ein Dämon konnte an zwei Orten gleichzeitig sein.
„Mein Vater“, flüsterte Victoria entsetzt. „Ich glaube, das war sein erster Schlag gegen dich. Das heißt, dass er stärker wird.“
Aden dachte das Gleiche. Die Jungs waren nicht mehr sicher. Aberwenn sie wegliefen, würden sie schuldig wirken. Außerdem könnte Vlad sie überall aufspüren.
Sie würden nur an einem Ort in Sicherheit sein. Hier.
Alle starrten ihn an und warteten auf seinen Befehl. Oder auf Antworten. Sie alle zu beschützen war eine schwere Last. Aber er hatte die Herausforderung angenommen, und jetzt musste er diese Last auch tragen.
„Maddie“, wandte er sich an das Mädchen. „Hol Sorin her.“
Sie nickte und lief los, dass ihr Gewand flatterte.
Sobald Victorias Bruder um die Ecke bog und näher kam, gab Aden weitere Befehle. „Du hast jetzt das Sagen, Sorin. Gewöhn dich nur nicht daran. Ich muss für eine Weile weg. Sag den anderen Bescheid“, bat er Maddie. „Maxwell, Nathan, ihr fahrt mit Victoria und mir nach Tulsa. Die Menschen bleiben hier. Ihnen darf nichts geschehen.“
„Ich k…komme mit.“ Shannon war wirklich ein Dickkopf.
Seine Dreistigkeit ließ die Vampire und Gestaltwandler nach Luft schnappen. Seth und Ryder wunderten sich nur über die Reaktion.
Es lohnte nicht, sich deswegen zu streiten. Außerdem wäre es vielleicht ganz nett, einen Menschen dabeizuhaben.
Moment mal. Hatte er seinen Freund gerade tatsächlich als „Menschen“ bezeichnet? Er dachte sogar schon wie ein Vampir. „Er kommt mit“, änderte Aden den Plan. „Ich habe es mir anders überlegt. Seth und Ryder kommen auch mit.“ Dann musste er sich keine Sorgen machen, wenn er sie allein zurückließ. „Sorin, mach allen klar, dass der Kampf zwischen Draven und Victoria warten muss, bis ich zurück bin. Ich will zusehen, und das kann ich nicht, wenn ich nicht hier bin. Wer sagt, das sei nur ein Trick, um Victoria vor einer Niederlage zu schützen …“
„Wird bestraft“, beendete der Krieger den Satz. „Ich weiß, wie es läuft.“
„Schick ein paar Gestaltwandler zur Crossroads Highschool. Das Gebäude soll Tag und Nacht bewacht werden.“ Nur falls Vlad ihn auch dort treffen wollte. „Und auch Mary Anns Vater soll rund um die Uhr beschützt werden.“ Kein Risiko.
Sorin nickte; die neue Entwicklung schien ihm zu gefallen. „Wird gemacht.“
Aden war sich immer noch nicht sicher, ob er dem Krieger trauen konnte, aber ihm blieb keine andere Wahl. Entweder arbeitete Sorin doch für seinen Vater und spionierte Aden aus, oder er würde entschlossenerals jeder andere gegen Vlad kämpfen und Adens Sache unterstützen.
Weil Elijah keinen Widerspruch einlegte, beschloss Aden, sich keine Sorgen zu machen – zumindest keine allzu großen.
„Also gut.“ Er wandte sich zu seinen Freunden um. „Retten wir Riley und Mary Ann.“
Wenn es nicht schon zu spät ist , unkte Elijah.
„Wenn du nichts Hilfreiches und Positives zu sagen hast, sei ruhig“, schimpfte Aden. Noch mehr von diesen kryptischen Warnungen, und er wäre nervlich total am Ende.
Auf dem ganzen Weg nach Tulsa sagte Elijah kein Wort.
21. KAPITEL
Das St. Mary’s war ein weitläufiger, hoher Komplex aus orangefarbenem Sandstein und mit zahllosen Fenstern. Über dem höchsten Gebäude in der Mitte erhob sich ein großes weißes Kreuz. Verstreut auf dem Parkplatz standen Autos, überall kamen und
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