Hollisch verliebt
mutig und loyal vor wie sie. Diese Eigenschaften bewundere ich sehr an ihnen, denn, um ehrlich zu sein, ich selbst ziehe den Schwanz ein und verkrümel mich, sobald Ärger am Horizont aufzieht.
F: Den ersten Band von Adens Geschichte, Unsterblich verliebt, widmen Sie sich selbst: weil mich dieses Buch fast geschafft hätte, haben Sie geschrieben. Ist Ihnen das Schreiben der Unsterblich- Romane mit der Zeit leichter gefallen? Wie behalten Sie den Überblick über die vielen Handlungsstränge?
A: Leichter gefallen? Schön wär’s! Es wurde mit jedem Band schwieriger, über Höllisch verliebt sind mir sogar graue Haare gewachsen. Und ich könnte schwören, dass die fünf Kilo, die ich zugenommen habe, auch auf das Konto von Höllisch verliebt gehen und nichts mit diesem Brotpudding zu tun haben, den ich gegessen habe. Die Figuren wachsen und entwickeln sich, und das Gleiche gilt für die Ereignisse um sie herum. Was die Handlungsstränge angeht, würde ich jetzt gerne erzählen, wie unglaublich ordentlich ich bin und dass ich alles in einem Word-Dokument oder einem Notizbuch festhalte. Ja, davon würde ich Ihnen jetzt wirklich gern erzählen. Aber ich muss gestehen, dass das alles wie Kraut und Rüben in meinem Kopf liegt und ich die einzelnen Stränge erst richtig sortieren muss, sobald die erste Version des Manuskripts steht.
F: Mit welcher Figur aus den Unsterblich- Romanen können Sie sich besonders gut identifizieren, und warum?
A: Wahrscheinlich bin ich eine Mischung aus Aden und den Seelen. In meinem Kopf gab es auch schon immer Personen – Figuren für Geschichten –, die mit mir geredet haben, und ich rede auch mit ihnen. Früher fand meine Familie das unheimlich, vor allem da ich sehr häuslich bin und nur selten rausgehe. Manchmal handle ich mir mit meiner vorlauten Art Ärger ein, gleichzeitig schlichte ich gern und wünsche mir, dass alle um mich herum zufrieden sind. (Es sei denn, ich bin geradeselbst wütend, dann kann ich für nichts garantieren.) Ich liebe meine Familie und meine Freunde über alles, und – na gut, ich sag’s einfach – gelegentlich habe ich ziemlich schmutzige Gedanken.
F: In den Unsterblich- Romanen sind Vampire quicklebendige Wesen, die in Betten schlafen und das Sonnenlicht vertragen. Wie sind Sie auf die Vampirmythologie gekommen, die Sie in dieser Serie verwenden?
A: Ich liebe es, mit Mythen zu spielen. Indem ich bekannte Elemente verwende, kann ich die Welt, die ich erschaffen will, leichter in der Realität verankern, und die unerwarteten Veränderungen machen sie interessanter. Meine Vampire sollte es in verschiedenen Lebensstadien geben. Die jüngeren Vampire sind den Menschen am ähnlichsten, wenn man mal von ihrem riesigen Blutdurst absieht. Die Vampire in mittleren Jahren zeigen schon stärkere übernatürliche Vampirfähigkeiten, und die ältesten gleichen den altbekannten Vampiren aus den Legenden. Damit kann man sich immer auf eine Veränderung freuen … oder sich vor ihr fürchten.
F: Aden und Mary Ann haben sich von normalen Highschool-Schülern zu Zielscheiben für alles Übernatürliche entwickelt. Gibt es eine unvergessliche Erinnerung aus Ihrer Highschool-Zeit, die Sie geprägt hat?
A: In der Cafeteria hat mir einmal eine „Freundin“ den Rock hochgehoben und ihn festgehalten, während ich mich verrenkt habe, um mein Hinterteil zu bedecken. Sie fand das unglaublich witzig. Mir war es schrecklich peinlich. Ein paar Sekunden lang konnten alle meine Unterwäsche sehen; mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Den Vorfall konnte ich nicht rückgängig machen, aber ich habe gelernt, wie wichtig Respekt ist, dass es Grenzen gibt, die Freunde nicht überschreiten sollten, und dass man eine schlechte Freundschaft auch beenden darf.
F: Riley ist vor allem Victorias Leibwächter und hat damit einen befriedigenden, aber auch aufreibenden Job. In welchen besonders schönen oder schlimmen Jobs haben Sie gearbeitet?
A: Ich war Rechercheurin für Flugzeugkäufe (interessant), Kalenderverkäuferin (lästig), habe in der Gastronomie gearbeitet (anstrengend), in der Tagesbetreuung (sehr anstrengend) und als Krankenpflegehelferin (sehr, sehr anstrengend). Dabei habe ich gelernt, dass ich gerne ausschlafe und in der Dienstleistungsbranche völlig falsch bin. Das Schreiben ist mit Abstand mein Lieblingsjob. Da kann ich tun, was mir den meisten Spaß macht: Geschichten erfinden und sie weiterspinnen. Und ich kann ausschlafen. Allerdings arbeite ich an sieben Tagen in der
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