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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm
Autoren: Daniela Felbermayr
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Anfang unserer Karriere“, schnatterte Sally weiter und strich Dylan dabei wieder wie zufällig über den rechten Oberarm. „Wenn du willst, kann ich dir mal ein Demoband geben!“ “Das ist nett, aber ich bin kein Produzent!“
    „Naja, das Demoband wäre ja auch nur speziell für dich. Wenn du möchtest, würde ich ein paar eigene Songs für dich einsingen. Magst du denn Rocksongs?“ Sie ging noch etwas näher an ihn heran.
    Taylor brummte genervt und wollte Dylan von Sally wegziehen. Doch dann besann sie sich eines Besseren. Immerhin waren sie und Dylan nicht zusammen – trotz aller Andeutungen, die er gemacht hatte.
    Dylan schien es zu gefallen, so angebaggert zu werden. Auch er machte einen Schritt auf Sally zu, entließ Taylor aus seiner Umarmung und auch ihr Arm sank von seiner Hüfte. Er sah Sally an und sagte: „Oh ja, ich mag Rocksongs!“
    Taylor fühlte sich wie in einem schlechten Film. Dieser Mistkerl hatte ihr nur so lange Honig ums Maul geschmiert, bis die nächstbeste, abgehalfterte Schnalle auftauchte und ihn anmachte.
    „Und…was magst du sonst noch so“, hauchte Sally in derselben furchtbaren Säuselstimme, die Taylor schon immer an ihr gehasst hatte. Offenbar war sie sich ihrer Sache unglaublich sicher. Die Tatsache, dass sie gerade drauf und dran war, Taylor Willows einen Filmstar auszuspannen – so verrückt das auch klang – schien sie auf Hochtouren zu treiben.
    Dylan sah Sally weiter in die Augen.
    „Naja, ich mag romantische Essen bei Kerzenlicht“; sagte er. Taylor machte einen Schritt zur Seite. Wo zum Teufel war sie hier hineingeraten. Und was für ein Mistkerl war Dylan eigentlich. Sie war außer sich, wusste nicht, ob sie Sally eine reinhauen sollte, die ihr Dylan ausspannen wollte, den sie in den vergangenen Stunde so lieb gewonnen hatte, oder, ob Dylan derjenige sein sollte, der den ersten Schlag Taylors abbekam, der ihr immerhin Hoffnungen gemacht hatte und sie wie eine heiße Kartoffel fallen ließ, wenn jemand anderes Interesse an ihm zeigte. Noch dazu Sally Petterson. Die pummlige, kleine, gelbzähnige dümmliche Sally.
    „Und was noch“, hauchte Sally weiter. Sie und Dylan standen mittlerweile so dicht beieinander, dass sich ihre Oberkörper fast berührten.
    „Ich mag Spaziergänge im Sommerregen, mit einer hübschen Frau einen ganzen Tag lang im Bett verbringen, ich mag leidenschaftliche Küsse und am allerliebsten mag ich….“
     
    Er hörte auf zu sprechen. Taylor traute ihren Augen und ihren Ohren nicht. Sie waren noch ein weiteres Stück zusammengerückt und standen sich mittlerweile so nahe, dass es nur mehr eine Frage der Zeit war, bis sie sich küssen würden. Das konnte doch alles gar nicht wahr sein. Sally hatte in der Vergangenheit ein paar hässliche Dinge abgeliefert, die darin gegipfelt waren, dass Taylor ihren Job verloren hatte. Sie hatte Sally schon fast vergessen und dann traf sie sie zufällig in dieser Videothek, und dieses kleine Miststück hatte doch tatsächlich nichts Besseres zu tun, als den Typen anzugraben, mit dem sie hier war. Und Dylan war  ein mindestens genauso großes Arschloch. Immerhin hatte er ihr die ganze Zeit über das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein. Er hatte sie glauben lassen, dass er ernsthaftes Interesse an ihr hatte, und nun war er so leicht aus der Reserve zu locken. Sie wollte gerade verkünden, dass sie nun gehen würde, als Sally, die sich schon so gefährlich nahe an Dylans Lippen befand, dass sie seinen  Atem mit Sicherheit schmecken konnte, sagte: „Was magst du am allerliebsten, Dylan?“
    „Am allerliebsten….mag…ich….meine absolut süße, begehrenswerte, hübsche und charmante….“
    Sally rückte noch einen Hauch näher an Dylan heran, sodass sich ihre Lippen fast berührten.
    „…Nachbarin Taylor Willows“, sagte Dylan und drehte sich abrupt zu Taylor um. Er schlang seine Arme um sie und küsste sie.
    Sallys Gesichtsausdruck glich jenem, als hätte ihr jemand einen Faustschlag ins Gesicht versetzt.
    „Also dann, Sally, wir müssen los. Ich möchte mir einen gemütlichen Nachmittag mit meinem Mädchen machen, da ist jede Sekunde wertvoll“, sagte Dylan, drehte sich um und ging mit Taylor in Richtung Kasse.
    „Machs gut. Und alles Gute für dich und Woolfy“, sagte Taylor und zwinkerte der immer noch schockiert aussehenden Sally zu.
     
    „Du warst eben gerade ja ziemlich eifersüchtig“, schmunzelte Dylan, als sie den Bürgersteig zurück zum Auto gingen. Sie hatten drei von
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