Hollywood & Buecherwurm
Kind immer und immer wieder Vorträge über gesunde Ernährung hält.
„Wie war die Blumenmesse“, lenkte Taylor ab. Sie war etwas enttäuscht darüber, dass die traute Zweisamkeit mit Dylan so abrupt geendet hatte. Das waren wohl die kleinen aber feinen Nachteile, die das wohnen bei seinen Eltern mit sich brachte.
„Süße, ich werde dann wohl mal rüber gehen, ich habe meiner Mum versprochen, ihr heute Abend beim sortieren der alten Familienfotos zu helfen. Ich schätze, das ist so eine kleine Reise in die Vergangenheit für sie. Sie ist immer noch ziemlich am Boden wegen meines Dads. Ist das okay für dich?“
„Aber klar doch!“ Taylor stand von der Couch auf und hauchte Dylan einen Kuss auf den Mund.
„Und später werde ich dein Buch lesen“, sagte er und nahm Taylors Erstling, „Where we belong“ das auf dem Couchtisch lag.
„Oh, Dylan, liest du etwa Taylors Buch“, fragte Sophie, die soeben ins Wohnzimmer gekommen war und genau gehört hatte, dass Dylan es sich zu Gemüte führen wollte.
„Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen“, sagte Dylan und setzte sein gewinnendstes „Ich-bin-der-absolute-Traum-aller-Schwiegermütter-und-Schwiegergroßmütter“-Lächeln auf.
„Es wird dir bestimmt gefallen“, sagte Sophie und setzte sich in einen der beiden Sessel.
„Dessen bin ich mir sicher“, sagte Dylan. „Ich wünsche noch einen angenehmen Abend, Sophie!“
„Auf Wiedersehen Dylan“, sagte Sophie und reichte ihm die Hand.
In der Eingangshalle angekommen packte Dylan Taylor noch einmal und zog sie an sich heran.
„Ich wünschte, ich könnte den heutigen Abend mit dir verbringen, Süße, aber ich habs meiner Mum versprochen!“ “Ist doch kein Thema. Ich finde es großartig, dass du dich so um deine Mutter kümmerst!“
„Und ich finde DICH großartig!“ Er küsste sie auf die Nase. „Was hältst du eigentlich davon, wenn wir am Wochenende wegfahren? Ich denke da an eine schöne, heimelige Hotelsuite, einen Whirlpool im Zimmer, dich und mich….“
„Klingt verlockend“, sagte Taylor und küsste Dylan dieses Mal ihrerseits, während sie ihre Arme in seinem Nacken verschränkte.
„Großartig. Dann nehmen sie sich von Übermorgen bis Sonntag nichts vor, kleine Lady“, sagte Dylan, drückte Taylor noch einmal an sich und sagte dann: „ich wünschte, ich könnte bleiben!“
„Wir sehen uns morgen ja wieder!“
„Heißt das, du willst mich loswerden?“ Er blickte sie gespielt-enttäuscht an.
„Das heißt, ich würde nichts lieber, als noch etwas mehr Zeit mit dir zu verbringen. Aber deine Mum wartet da drüben mit einem Karton Fotos auf dich. Also ab mit dir!“
Noch ein Kuss. Dann lösten sich die beiden voneinander. Dylan öffnete die Tür und drehte sich noch einmal zu Taylor um. “Du fehlst mir jetzt schon, Süße“, sagte er. Dann ging er durch die Tür und verschloss sie.
Taylor sank an die Wand links von ihr und schwebte auf Wolke sieben. In ihrem Magen mussten sich Millionen von Schmetterlingen tummeln. Der heutige Tag hatte ihr endgültig gezeigt, dass sie in Dylan verliebt war. Niemals hätte sie sich träumen lassen. Immerhin war er ein Hollywoodstar. Aber er war so normal, weder abgehoben noch eingebildet oder versnobt. Er war – im wahrsten Sinne des Wortes – der nette Typ von nebenan. Sie dachte an das gemeinsame Wochenende mit ihm und konnte es kaum erwarten, einmal richtig allein mit ihm zu sein. Natürlich war es schön, ihre Familie um sich zu haben, aber so richtig ungestört zu sein war hier nicht möglich.
Ihr Blick fiel auf den kleinen, weißen Biedermeier-Beistelltisch neben dem großen Spiegel an der Wand, auf dem „Where we belong“ lag. Dylan musste es wohl vergessen haben. Sie schnappte es sich vom Beistelltisch und lief hinaus in die kühle Abendluft. Der Regen hatte die Temperaturen ziemlich in den Keller gejagt, doch die frische Luft fühlte sich trotzdem angenehm an. In der Luft lag der spezielle Duft von Sommerregen, den sie immer schon geliebt hatte. Dieser herbe Geruch nach Blättern, aufgeheiztem Asphalt und frischem Regen. Sie lief den Bürgersteig entlang bis zur nächsten Auffahrt und die Stufen auf die Veranda hinauf. Die Tür stand offen und Taylor trat ein.
„Hallo“, rief sie, in der Hoffnung, Dylan oder seine Mutter würden darauf reagieren.
Im Inneren des Hauses brannte warmes Licht und tauchte es in eine angenehme Atmosphäre. Taylor war bislang noch nicht bei Dylan zu Hause gewesen
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