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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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dann ist das wohl tatsächlich mein erstes Thanksgiving ohne jegliche Thanksgiving-Tradition!“ Sie wirkte irgendwie geknickt. Langsam stieg sie aus ihren Stiefeln, zog die Handschuhe aus und stopfte sie in die Taschen ihrer Jacke. Mit den Stiefeln in den Händen marschierte sie zurück in den Flur. Während sie ihre Jacke aufhängte, konnte sie Dylan in der Küche mit Geschirr hantieren hören. Vermutlich setzte er Tee oder Kaffee auf, damit sie sich nach dem Spaziergang etwas aufwärmen konnten. Sie ging zurück in den Wohnbereich, um ihm zu helfen und traute im nächsten Moment ihren Augen nicht.
    „Was zur Hölle…“ begann sie.
    Dylan hatte gerade einen riesengroßen Truthahn auf einem Tablett auf die Anrichte gestellt und war nun dabei, Zutaten wie Gewürze, Semmelwürfel, Gemüse und Kochutensilien darum herum zu drapieren.
    „Überraschung“, sagte er lächelnd und seine Augen blitzten sie an. „Unsere Familien kann ich zwar nicht herbeizaubern, aber deinen Thanksgiving-Truthahn bekommst du auf alle Fälle!“
    „Wie hast du denn auf die Schnelle – du hast doch nicht etwa draußen einen gejagt“, rief sie aus und ihr wurde im selben Moment klar, wie absurd diese Idee doch war.
    „Ich hab ihn gestern gefunden, als ich nachgesehen habe, was der Kühlschrank so zum Abendessen hergibt. Ich dachte, ich taue ihn über Nacht auf und überrasche dich damit!“
    „Oh Dylan, du bist einfach…unbeschreiblich!“ Taylor sprang auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. „Danke. Thanksgiving bedeutet mir so viel!“
    „Weiß ich doch“, sagte Dylan, hob Taylor hoch und drehte sich mit ihr einmal herum. “Aber“, fuhr er fort, als er sie abgesetzt hatte, „du musst mir auf alle Fälle dabei helfen!“ Er hielt sie im Arm, seine Hände in ihren Hüften verschränkt und sah sie an.
    „Nichts lieber als das, Chefkoch. Dein Wunsch ist mir Befehl!“
     
    Die nächsten Stunden verbrachten Taylor und Dylan damit, ihr Thanksgiving-Dinner vorzubereiten. Dylan schien nicht nur Hobbykoch zu sein, sondern sich mit seinem Hobby intensiv auseinandergesetzt zu haben, da er Taylor hier und da einen Kniff erklärte, und ihm die Arbeit sehr leicht von der Hand ging. Taylor war dazu abkommandiert worden, die Süßkartoffeln und den Kürbis-Schokoladenkuchen zu machen, während er sich um den Truthahn kümmerte. Während des Kochens ging Dylan immer öfters auf Tuchfühlung mit ihr, wenn er sich an ihr vorbei schob, legte er seine Hände wie nebenbei auf ihre Hüften, er drückte sie an sich, als er seine Begeisterung für ihre Süßkartoffeln zum Ausdruck brachte und sah sie öfters von der Seite an. Den Tisch deckten sie gemeinsam und pünktlich um sechs Uhr abends, so wie Taylor es von den Familienfeiern gewohnt war, holte Dylan den Truthahn aus dem Rohr.
     
    „Wow, du bist ja ein richtiger Paul Bocuse“, sagte Taylor, als sie den Truthahn sah. Er war knusprig goldbraun und duftete einfach wunderbar. Für einen kurzen Moment machte Taylors Herz einen Satz. Vielleicht war es Schicksal gewesen, dass sie hier gelandet waren. Dylan hatte sie mit diesem wunderbaren Thanksgiving-Essen überrascht, weil er wusste, wie viel ihr daran lag. Sie fragte sich, ob das im normalen Rahmen zwischen zwei Menschen lag, ob es gewöhnlich, und nichts besonderes war, so ein Essen für jemanden zu arrangieren, den man gerade mal so leiden konnte. Doch, nach all den Berührungen und Küssen, die sie in den vergangenen Stunden ausgetauscht hatten, waren sie über „sich gerade einmal so leiden können“ in Wahrheit längst hinaus.
    „Ein schönes Essen für eine noch schönere Frau“, sagte Dylan, als hätte er Taylors Gedanken gelesen. Er stellte den Truthahn in der Mitte der gedeckten Tafel zwischen Süßkartoffeln, Kartoffelbrei, Kürbiscremesuppe, Brötchen und Taylors Kürbis-Schokoladenkuchen ab, lief und dem Tisch herum und rückte Taylors Stuhl zurück. “Madame“, sagte er. Sie nahm Platz und spürte Dylans Hände auf ihren Schultern. Dann seinen Kopf neben ihrem Ohr.
    „Happy Thanksgiving, Taylor“, flüsterte er. Dann ging er wieder um den Tisch zu seinem Platz.
     
    „Danke für das wunderschöne Essen!“
    Zwei Stunden später lagen Dylan und Taylor auf der Couch und waren am platzen. Das Essen war wunderbar gewesen. Sie hatten gelacht und sich angeregt unterhalten, Dylans Kochkünste waren überragend. Anschließend hatte sie die Reste weggepackt, sauber gemacht und waren zu ihrem Standard-Abendprogramm, ein paar Filmen

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