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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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eine zu.
    „Kein DVD-Abend ohne sich in eine Decke einzumümmeln“, lachte sie. “Einmümmeln, was“, lachte auch Dylan und entfaltete seine Decke. „Na dann Miss, pflanzen sie ihren süßen kleinen Hintern hier auf die Couch und dann legen wir los!“
     
    Taylor ließ sich neben ihm auf die Couch fallen, fischte sich die Chipstüte heran und öffnete sie.
    „Auf euch hab ich den ganzen Tag über gewartet“, sagte sie erwartungsvoll zu den Chips. Dylan blickte sie an und grinste. Da war es wieder, dieses Gefühl, das er bislang nur bei ihr gespürt hatte. Sie war so begehrenswert, dass er sie am liebsten herangezogen und geküsst hätte, und gleichzeitig war sie so echt wie einer seiner besten Freunde. Sie machte sich nichts daraus, dass sie in Jogginghosen und einem Shirt, mit nassen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren, hier saß. Er bereute zutiefst, dass er sie damals so verletzt hatte. Taylor war etwas Besonderes, das hatte er vom ersten Augenblick an gewusst, nur hatte er scheinbar nicht realisiert, dass sie darüber hinaus noch viel mehr für ihn zu sein schien. Es sah beinahe so aus, als hätte er seine Nadel im Heuhaufen gefunden. Die Frau, die er begehrte, die seine beste Freundin und seine größte Kritikerin war. Die Frau, mit der er ohne Weiteres einen Abend auf dem roten Teppich verbringen konnte, ebenso wie einen in Jogginghosen vor dem Fernseher. “Du bist großartig, Taylor, weißt du das? Vor drei Wochen hatte ich ein Date mit einer Nebendarstellerin aus Blackout 2 – wir sind auch vor dem Fernseher gelandet und als ich ihr Chips angeboten habe, hat sie mich entrüstet gefragt, ob ich ernsthaft ihrer Karriere schaden wolle. Immerhin machen Chips fett und sie würde keinen einzigen dieser kleinen Sargnägel verdrücken! Das Date war dann gelaufen, am nächsten Drehtag würdigte sie mich keines Blickes und meinte dann nochmals, ich hätte vorgehabt, ihre Karriere zu ruinieren.“
    Er verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    „Also, ich liebe diese kleinen Sargnägel“, sagte Taylor und ließ demonstrativ ein Chip in ihren Mund fallen.
     
    Nach „Just go with it“ sahen sie „Die Hard 1“ - den Dylan aussuchte und meinte, er wäre auf seiner Liste der Lieblingsfilme ganz oben – und wechselten schließlich zu einer DVD mit Simpsons-Episoden, bei welchen Taylor schließlich einschlief.
     
    Mitten in der Nacht wachte sie auf. Kurz war sie orientierungslos, doch dann fiel ihr wieder ein, dass sie gemeinsam mit Dylan in Hickabee, einem kleinen Ort bei Nebraska gestrandet und in der Hütte von Bill McGee einquartiert waren. Sie erinnerte sich an den DVD-Abend und realisierte langsam, dass sie wohl während dem Fernsehen eingeschlafen sein musste, wie es ihr fast immer passierte. Sie war eine begnadete Fernsehschläferin. Sie überlegte, ob sie aufstehen und hinüber ins Schlafzimmer gehen sollte, doch dann fiel ihr ein, dass sie dadurch Dylan wecken würde, der auf der anderen Seite der Couch lag und ebenfalls schlief. Außerdem war es ziemlich gemütlich hier. Die Couch war groß und weich, unter der Decke war es warm und sie hatte nicht die geringste Motivation, hinüber ins Schlafzimmer zu schleichen, in das kalte Bett zu steigen und zu riskieren, eventuell nicht mehr einschlafen zu können. Sie wickelte sich etwas fester in ihre Decke ein, drehte sich mit dem Gesicht zur Rückenlehne der Couch und schlief wieder ein.

12
    Das nächste Mal, als sie erwachte, war es Morgen und das Erste, was sie sah, waren Dylans blitzblaue Augen.
    „Was machst du da“, fragte sie verschlafen, streckte die Arme weit über den Kopf und setzte sich auf. Sie fuhr mit den Fingern durch ihr Haar, da sie wusste, dass sie frühmorgens immer aussah, als wären ihre Haare in einen Stromkreis gekommen.
    „Ich hab dich beim Schlafen beobachtet“, sagte Dylan.
    „Freak“, lächelte Taylor. „Findest du das nicht etwas psychomäßig?“
    „Der Psycho hat dir Frühstück gemacht, also schätze ich, ist das in Ordnung!“
    Taylors Blick schwang hinüber zum Esstisch, an dem sie gestern Abend Burger gegessen hatten, und der jetzt mit frischen Brötchen, Schinken, Käse, Marmelade, Butter und einigen Muffins gedeckt war.
    „Wow“, entfuhr es ihr und sie schlug ihre Decke zurück.
    „Du hast ja heute dein Bett gar nicht benutzt“, bemerkte Dylan. Taylor gefiel ihm, so wie sie kurz nach dem aufstehen aussah. Für ihr Alter – wobei zweiunddreißig ja nicht wirklich

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