Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
Vom Netzwerk:
in New York zu sein. Ach Gott, hätte Larry diesen verdammten Promo-Trip nicht um eine Woche verschieben können?“
    Er wandte sich an den Rezeptionisten und fragte nach einem Code, um einen der Computer am anderen Ende der Eingangshalle nutzen zu können.
    „Mr. Knight, richtig“, fragte der Rezeptionist in akzentfreiem Englisch.
    „Ja“, sagte Dylan.
    „Ich habe eine Nachricht für sie!“
    Der Rezeptionist hielt ihm einen kleinen Umschlag hin, auf dem sein Name und seine Zimmernummer vermerkt waren.
    „Danke!“
    Dylan nahm den Umschlag entgegen und hoffte für einen Augenblick, dass die Nachricht von Taylor war. Vielleicht hatte sie bei der Agentur angerufen und die hatten ihr die Hoteldaten gegeben. Sein Herz machte einen Satz, als er Taylors Namen auf dem cremefarbenen Papier las, auf dem die Nachricht stand.
     
    Dylan, danke für die wunderbare Zeit mit dir. Ich habe über alles nachgedacht und bin zu der Entscheidung gelangt, dass das mit uns keine Zukunft hat. Es tut mir leid. Ich wünsche dir alles Liebe. Taylor
     
    Dylan fühlte sich, als hätte ihn jemand in den Magen getreten.
    „Mann, was ist los mit dir“, fragte Don, als er sah, dass die Farbe aus Dylans Gesicht entwich, „ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert?“
    Dylan hielt für einen Augenblick inne und las die Nachricht, trotz des Schmerzes, die sie in ihm auslöste, noch einmal. Dann zerknüllte er das Blatt Papier, steckte es in seine Hosentasche, sah Don an und sagte: „Nein, alles bestens.“

20
    „Taylor? Bist du hier irgendwo?“
    Das war Shannon. Taylor hatte sich nach ihrer überstürzten Flucht aus dem Haus in der Gartenlaube der Bransons verkrochen und hoffte, dass sich ein schwarzes Loch auftat, in das sie sich stürzen konnte. Den Plan, in einen Bus zu steigen, hatte sie verworfen. Sie hätte vermutlich wie eine entlaufene Irre gewirkt, mit Tränen in den Augen und am Boden zerstört, sodass es gut möglich gewesen wäre, dass der Busfahrer sie beim nächsten Irrenhaus abgesetzt hätte. Zu dem Schmerz, den der Verlust von Dylan verursachte, mischte sich nun auch noch die Demütigung vor all den Menschen auf Sadies Verlobungsparty.
    „Taylor?“ Wieder Shannon.
    „Ich bin hier“, sagte Taylor nasal. Die Tränen, die sie in der vergangen Stunde vergossen hatte, hatten zu allem Überfluss auch noch ihre Nase verstopft.
    „Ich hab dich überall gesucht!“ Shannon setzte sich auf die Bank neben sie, legte ihren rechten Arm um sie und sah sie an. Eine Weile sagte niemand etwas.
    „Was geht hier vor sich“, brach Shannon schließlich das Schweigen.
    „Was hat es mit dem Artikel auf sich? Ich habe doch mitbekommen, was zwischen euch gelaufen ist, als ihr in Nebraska wart. Warum behauptet Dylan plötzlich, ihr wärt nur im selben Flugzeug gewesen?“
    Taylor blickte auf und sah Shannon aus geröteten, feuchten Augen an.
    „Ich weiß es nicht. Vermutlich hat er mich die ganze Zeit über verarscht und ich war so blöd, auf ihn hereinzufallen“, sagte sie resigniert. Es machte keinen Sinn mehr, nach Ausreden und Begründungen zu suchen, warum er sich nicht meldete. Als sie in der Gartenlaube gesessen und geweint hatte, war ihr klar geworden, dass sie einfach ein zweites Mal auf Dylan hereingefallen war. Vermutlich hatte er es noch viel mehr genossen, als im Sommer, sie an der Nase herumzuführen. Immerhin hatte sie sich auf ihn eingelassen, obwohl sie wusste, wie seine eigentliche Meinung über sie aussah.
    „Hast du versucht, ihn zu erreichen? Ihn zur Rede zu stellen?“
    „Ungefähr eine Million Mal. Das Handy ist noch genauso aus, wie es den ganzen Tag über aus war.“
    Shannon drückte Taylor freundschaftlich an sich.
    „Es tut mir so leid. Was für ein mieses Arschloch er doch ist“, sagte sie.
    Stetig kullerten Tränen über Taylors Wangen.
    „Du hattest ihn echt gern, nicht“, fragte Shannon, wusste aber, wie dämlich diese Frage in dem Moment war.
    „Ja. Zumindest das von ihm, was er mir vorgemacht hat. Aber es ist nicht nur das“, brachte Taylor unter Tränen hervor, „ich meine, was bin ich bloß für ein Loser. Ich habe heute Abend fast meine gesamte Schulklasse hier getroffen. Alle sind verlobt, verheiratet, haben Familien und sind am Ziel angekommen. Was bin ich? Ich bin eine zweiundreißigjährige Single-Idiotin, die sich Chancen bei einem Hollywoodstar ausgerechnet hat, der ihr ein bisschen Honig ums Maul geschmiert hat. Wie eine vierzehnjährige, die in der ersten Reihe bei einem

Weitere Kostenlose Bücher