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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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war.
    „Was los ist? Bist du blind? Der Bastard hat mir Spaghetti gebracht! KOHLEHYDRATE“, schrie sie weiter.
    Oh ja...die Sache. Dylan fiel wieder ein, dass Zoey sich eigentlich nur von Flüssignahrung und hin und wieder einem Salatblatt ernährte und ihn immer nur missbilligend ansah, wenn er es wagte, etwas Ungesundes – wie an diesem Abend seine Spaghetti – zu bestellen.
    Mittlerweile befanden sich die beiden in einem Blitzlichtgewitter. Sämtliche Reporter und Fotografen hatten ihre Kameras ausgepackt, um das Spektakel festzuhalten. Großartig, alle möglichen Waschblätter würden über diesen Vorfall berichten.
    „Ich wollte einhundert Gramm Blattsalat klein geschnitten, etwas Essig und drei Croutons, ist das so schwer zu behalten? Sehen sie mich an, sie Idiot. Glauben sie, ich könnte meinen Job machen, wenn ich fett wäre, wie diese Kuh dort drüben?“ Zoey zeigte mit dem Finger auf eine Dame, die bisher unbeteiligt am Geschehen gewesen war und eine der wenigen, die das Spektakel nicht verfolgten. Die Frau hatte weder Übergewicht noch wirkte sie pummelig, sie war nur keines dieser Magermodels, wie Zoey. Beschämt schob die Frau ihren Teller beiseite, als sich sämtliche Köpfe im Restaurant nach ihr umdrehten.
    „Die Rechnung geht heute Abend natürlich aufs Haus“, stammelte der Kellner, der immer noch rot wie eine Tomate war.
     
    In all dem Trubel sah Dylan auf seinen Teller und war plötzlich in Gedanken in Hickabee. Er sah Taylors lachendes Gesicht vor sich, sah, wie sie gemeinsam den Truthahn zubereiteten und wie sie am ersten Abend Burger gegessen hatten. Er erinnerte sich, wie er Taylor gesagt hatte, dass es für sie Salat im Kühlschrank gab, und sie gefragt hatte, warum sie nur Salat bekommen sollte. Plötzlich war ihr lebendiges Gesicht wieder vor seinem geistigen Auge. Die blauen Augen, die strahlten und blitzten, ihre helle Haut, die Grübchen, wenn sie lächelte, was sie fast immer tat. Ihre wohlgeformten, roten Lippen, die er so gerne geküsst hatte. Er erinnerte sich, wie sie alle möglichen Süßigkeiten und Knabbereien aufgetischt hatte, als sie ihren ersten DVD-Abend gemacht hatten. Er wusste, dass es ein Fehler gewesen war, nicht um sie zu kämpfen. Und jetzt wusste er auch, dass es ein Fehler war, Zoey zu heiraten.
     
    „Liebling – Schatz – Liebling – Dylan“, rief Zoey unablässig und schnippte so lange mit den Fingern, bis Dylan aus seiner Trance erwachte.
    „Ja, was?“
    „Mir ist der Appetit vergangen, ich will ins Thunder, Cocktails trinken!“
    Zoey war aufgestanden, hatte ihre Tasche genommen  und sah ihn ungeduldig an.
    „Aber...ich wollte das hier noch essen“, sagte er und machte Anstalten, seine Gabel in die Nudeln zu stechen, als Zoey sie ihm aus der Hand nahm.
    „Kohlehydrate sind schlecht für dich, und du hast ohnehin schon ein kleines Bäuchlein angesetzt. Ich werde sicherlich keinen Fettkloß heiraten. Komm jetzt“, sagte sie in herrischem Ton. Ohne zu wissen, warum, legte Dylan seine Gabel beiseite, stand auf und folgte Zoey aus dem Restaurant.
     
    „Das ist schon besser, was“, grinste sie eine halbe Stunde später, während sie unentwegt abwechselnd an ihrem Long Island Iced Tea, dann wieder an Dylan herumfingerte. Sie hatte schon ordentlich einen über den Durst getrunken, wenn man bedachte, dass dies ihr dritter Drink in dreißig Minuten war. Den Ersten hatte sie weggetrunken, als wäre er Wasser, der Zweite hatte nur drei Schlucke gehalten und der Dritte, der, den sie gerade in Händen hielt, war bereits wieder zur Hälfte leer getrunken.
    „Sollen wir uns aufs Klo verziehen“, fragte sie dann und sah ihn aus glasigen Augen an. Ich hab ein Päckchen Koks dabei. Du könntest mich auch ordentlich durchvögeln, je nachdem, was dir lieber ist. Oder beides“, lachte sie hysterisch, stützte sich an ihm ab und verschüttete etwas Cocktail auf seinem Hemd.
    „Du weißt genau, dass ich mit Drogen nichts am Hut habe, und dass ich auch bestimmt nicht mit dir...schlafen...werde, wenn du in diesem Zustand bist!“ Verärgert sah er sie an, während sie in angrinste und einen großen Schluck Cocktail trank.
     
    Im Hintergrund lief plötzlich ein Lied, mit dem er etwas assoziierte. Eine schöne Erinnerung. Er erkannte den Titel nicht auf Anhieb, doch als die ersten Takte einsetzten, wurde ihm warm ums Herz. Es war „Faithfully“, von „Journey“, und in dem Moment, als er sich an den Song erinnerte, erinnerte er sich auch daran, woher er

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