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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Vielleicht war der Typ von heute Abend ja genau, was sie suchte, nett, charmant, höflich, witzig...
     
    Sie betrat den Laden und sah sich um, bis sie ihre Freunde an einem Tisch nahe beim Fenster sitzen sah. Von Rons Kollegen war weit und breit keine Spur. Taylor ging auf den Tisch zu und bemerkte zuerst Shannons beschämten Blick. Ron sah ebenfalls aus, als würde er sich nicht wohl fühlen.
    „Hey, alles klar bei euch“, fragte sie, als sie zu dem Tisch aufgeschlossen hatte.
    „Es tut mir so so so so so leid“, brachte Shannon hervor.
    „Was...was ist denn los? Hat mein Date für heute abgesagt?“
    „Schön wärs“, sagte Shannon und bedachte den zu Boden starrenden Ron mit einem bösen Blick. „Taylor, es tut mir leid, ich möchte mich bei dir in aller Form für diesen Abend schon jetzt entschuldigen. Und Ron auch, nicht war?“
    Ron sah Taylor reuevoll an.
    „Ach kommt schon, so schlimm kann es nicht sein, immerhin hatte ich doch kürzlich die Verabredung mit Porno-Ben“, schmunzelte Taylor und sah sich im Restaurant um. „Wo ist er denn...“
     
    Plötzlich sauste ein untersetzter Kerl mit Halbglatze, Brille und etwa vierzig Pfund Übergewicht an ihren Tisch. Er war gut einen Kopf kleiner als Taylor, die ihn mit ihren High Heels noch einmal um Einiges überragte.
    „Oh, das ist sie, das muss Miss Bonita Taylor Willows sein. Mein Name ist Ralph Law, und nein, ich bin nicht mit Jude Law verwandt, obwohl mir ein paar Leute eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm nachsagen, findest du nicht auch?“ Er drehte sich ins Profil und plapperte dann weiter: „Du siehst ja gut aus, hast dich für mich wohl extraschick gemacht, was?“ Während er sprach, sah er unverhohlen auf Taylors Brüste.
    „Hey...Ralph“, sie strecke ihm ihre rechte Hand entgegen und sah Shannon verzweifelt an.
    „Hau dich hin“, rief Ralph, warf sich selbst auf einen Stuhl und grinste Taylor anzüglich an.
    „Was hast du mir da angetan“, zischte diese in Shannons Richtung, die wohl am liebsten im Erdboden versunken wäre.
    „Ich sagte doch, es tut mir leid. Ron meinte, er wäre ein netter Kerl. Ich hab ihn vorhin gefragt, was ihn geritten hat, dass er ihn mitgebracht hätte. Er meinte, er habe sich keine Gedanken darum gemacht, ob Ralph gut aussieht, weil er nett ist, und Ron ja nicht schwul ist um auf Äußerlichkeiten bei einem Kerl zu achten. Dass er hier so abgeht, damit konnte niemand rechnen. Im Büro verhält er sich völlig normal.“
    Taylor rollte mit den Augen.
    „Einen  Abend werd ich wohl rumbiegen mit diesem Typen“, zischte sie. Dann wandte sie Ralph zu.
    „Und...was machst du so, Ralph?“
    „Momentan denke ich dran, wie ich dir dieses Kleid mit den Zähnen vom Körper reiße und...“
    „Ich meinte beruflich“, fiel Taylor ihm ins Wort.
    „Oh, ich bin Buchhalter, hat Ron dir das nicht erzählt“, sagte Ralph, trank einen Schluck Wein und rülpste leise.
    Buchhalter, dachte Taylor. Das war also der Typ Mann, den Dylan sich seinerzeit als passend an ihrer Seite vorgestellt hatte. Nicht gerade sehr schmeichelhaft.
    „Und du, du schreibst Bücher“, fragte Ralph, während er ein Grissini der Länge nach abnagte.
    „Ja, stimmt!“
    „Ich mag Bücher, ich halte sie ja schließlich“, lachte Ralph, schlug sich mit der rechten Hand auf den rechten Schenkel und kriegte sich fast nicht mehr ein. Sein Lachen ging in ein Husten über und jede Menge Grissini-Brösel kamen als Sturzbäche aus seinem Mund und bedeckten sein Hemd.
    Ron und Shannon warfen ihr beide einen „Es-tut-mir-leid“-Blick zu.
     
    Das Essen war furchtbar. Also, nicht die Gerichte, die im Diavolo's serviert wurden, sondern Ralphs Gesellschaft. Permanent wollte er, dass Taylor von seinen Nudeln kostete, schnappte sich hier und dort etwas von ihrem Teller und bestellte nach der Hauptspeise Vanilletiramisu für „sein Frauchen“, wie er sie stolz vor der Kellnerin nannte.
    Taylor lehnte dankend ab und bestellte Tartufo, was Ralph zwar für eine kurze Zeit beleidigte, unglücklicherweise aber nicht so sehr, dass er den Abend vorzeitig beenden wollte.
     
    „Wow, in so einem Schuppen war ich ja noch nie“, sagte Ralph begeistert, als sie später die Velvet Lounge betraten, eine Cocktailbar, in der sie die besten Cosmos der Stadt servierten, von denen Taylor sich mittlerweile ein ganzes Tablett wünschte. Die vier bekamen ein nettes Separee im hinteren Teil des Clubs und nahmen auf den gemütlichen, roten Loungesesseln Platz. Das Licht war

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