Hollywood & Buecherwurm
einen Funken einer Chance“, weinte sie. „Ich habe tatsächlich gedacht, es könnte wieder etwas mit uns werden, nachdem wir alle Ungereimtheiten mit diesem blöden Interview und der Nachricht aus dem Weg geräumt hatten, aber...aber...“ sie schluchzte.
Shannon drückte sie weiter an sich und strich über ihren Rücken.
„Weißt du, was wir jetzt brauchen“, sagte sie, „wir lassen heute Eis und Chinesenessen sein, und machen uns erstmal ein paar Cosmopolitans!“
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Es war die richtige Entscheidung. Natürlich war es die richtige Entscheidung. Die einzig richtige. Und doch....und doch plagten ihn Gedanken darüber, ob die Entscheidung wirklich SO richtig war, wie er sich versuchte, einzureden. Nachdem er vor einigen Wochen völlig fertig aus Korea zurückgekommen war, mit der Nachricht im Gepäck, dass Taylor doch an keiner Beziehung mit ihm interessiert war, hatte Larry ihn wie einen verlorenen Sohn aufgenommen. Es schien, als hätte es die hitzige Diskussion vor seiner Abreise und all die Gedanken über einen Agenturwechsel oder eine Klage wegen irgendwelcher nicht eingehaltener Auflagen niemals gegeben. Larry hatte Dylan zugehört, ihn zum Essen eingeladen und versucht, seinen Kummer etwas zu lindern. Er hatte die nächsten paar Termine für ihn abgesagt und sich immer wieder erkundigt, ob ein Interview, ein TV-Auftritt oder ein Fototermin für in in Ordnung war. Er hatte ihm klar gemacht, dass die Idee der Beziehung zu Taylor vermutlich nur aus der romantischen Situation entstanden war, in der sie sich in Hickabee befunden hatten, und dass sie beide niemals miteinander glücklich werden konnten. Larry war es auch gewesen, der irgendwann gemeint hatte, wenn Sparkle schon der Meinung war, dass Dylan Knight eine Freundin brauchte, konnte man sich doch einmal auf dem Markt umsehen und sich mit der einen oder anderen Kollegin beim Abendessen sehen lassen. Und letztlich war es auch Larry gewesen, der ein Essen mit Zoey Waltham, der jungen englischen Schauspielerin vorgeschlagen hatte, die immer ziemlich cleane, düstere Rollen spielte und nebenher auch noch die Laufstege der Welt eroberte.
Er erinnerte sich daran, dass er bei ihrem ersten Date von ihrer Schönheit geblendet war und sich nicht vorstellen konnte, irgendwann einmal jemanden gesehen zu haben, der so perfekt wirkte. Sie war kühl und blond, makellos und „erschien“ förmlich in einem Raum. Aus einem Essen wurden zwei, drei und vier, dann ein gemeinsames Wochenende in Frankreich, eines in London und eines in Barcelona. Es war alles soviel einfacher mit ihr, als mit Taylor, weil Zoey selbst soviel einfacher war, als Taylor. Zoey bewegte sich in denselben gesellschaftlichen Schichten, kannte dieselben Leute und wusste, wie es war, wenn Paparazzi hinter einem her waren und man sich selbst aus allen möglichen Zeitungen entgegen lächelte. Sie verbrachten fast ihre ganze Freizeit zusammen, anfangs, weil sie beide viele zeitgleiche Termine hatten und oftmals in derselben Stadt waren, und später, weil sie sich selbst einfach aneinander und auch die Öffentlichkeit sich an sie als Paar gewöhnt hatte. Zoey war genau die Frau, die Dylan im Sommer seiner Mutter in der Küche beschrieben hatte, als Ava davon ausgegangen war, dass er und Taylor ein Paar werden würden. Sie würde seiner Karriere zuträglich sein und er der ihren. Sie wusste sich auf dem roten Teppich zu präsentieren und hatte dieselben Freunde und Kollegen wie er. Irgendwann sagte er sich, er wäre in Zoey verliebt. Wer wäre das denn auch nicht? Immerhin war sie eine aufstrebende Schauspielerin, die nebenher auch noch als Model arbeitete.
Die Sache mit der Hochzeit sollte anfangs eigentlich nur ein PR-Gag sein, in dem einen oder anderen Magazin als Randkommentar erwähnt und einige Wochen später dementiert werden. Sie diente eigentlich nur dazu, um Zoeys neuen Film etwas zu promoten, doch eines Tages, er und Zoey hatten den ganzen Tag in einem Hotelzimmer in New York verbracht, meinte sie, dass es Zeitverschwendung wäre, überhaupt mit einer Heirat zu warten. Sie beide hatten Filme am Start, sie waren verliebt und die ganze Welt wusste, dass sie zusammen gehörten und ohnehin heiraten wollten. Und Dylan sah das in jenem Moment genauso.
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„…und dann ist da noch Leslie, die ist auch echt heiß. Sie ist zwar schon etwas über vierzig, aber du weißt ja, dass man Frauen in dem Alter „Pumas“ nennt“, sagte Ben, während er sein Champagnerglas rüpelhaft leerte und
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