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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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Designerklamotten, tolles Essen, Leute, die das Leben genießen –, aber lassen Sie sich davon nicht täuschen. Das ist immer noch ein arabisches Land. Ein falscher Schritt und die Typen bringen Sie um – und danach feiern sie eine Party.«
    Verdammt, was ging hier vor?
    Es war Fieldings Informantin, die den Kontakt arrangiert hatte, und er selbst hatte sie ermutigt, die Sache alleine durchzuziehen. Gewiss, Fielding war schon lange Stationschef in Beirut und besaß Erfahrung mit solchen Kontaktaufnahmen – bestimmt hatte er nicht damit gerechnet, dass etwas schiefgehen würde. Und doch wäre sie um ein Haar verschleppt oder getötet worden. Sie atmete tief durch. Eine verrückte Situation. Trotzdem fühlte sie sich fast ein bisschen aufgedreht. Konnte es sein, dass ihre Pillen gegen die bipolare Störung ausgerechnet jetzt nicht wirkten?
    Sie stand auf, hatte das dringende Gefühl, etwas tun zu müssen. Nur was? Ihre Haut kribbelte. O Gott, nicht das noch. Bloß jetzt nicht »abheben«, wie sie ihre manischen Phasen nannte. Sie ging im Zimmer auf und ab, trat wieder ans Fenster und hätte am liebsten die Vorhänge aufgerissen, um sich zu präsentieren: Da, seht mich an, ihr Mistkerle!
    Sei nicht dumm, Carrie . Bleib ruhig .
    Bestimmt würde das Clozapin bald wirken, obwohl es vermutlich falsch gewesen war, es mit reichlich Wodka herunterzuspülen. Sie griff nach dem Vorhang, zog vorsichtig eine Ecke zurück und spähte auf die Straße hinunter. Die Mercedes-Limousine, die sie verfolgt hatte, stand in zweiter Reihe vor dem Haus. Drei Männer gingen gerade zur Haustür. Angst durchzuckte sie wie ein Stromschlag. Außerdem musste sie ganz dringend pinkeln und presste die Schenkel zusammen.
    Das war doch unmöglich. Sie befand sich in einer geheimen CIA -Wohnung. Wie konnten die sie überhaupt finden? Carrie war sich absolut sicher, dass ihr niemand gefolgt war. Sie hatte die Typen schon mit dem roten Renault abgeschüttelt und war so lange kreuz und quer durch Hamra gegangen, bis keine Zweifel mehr bestanden. Da war niemand zu Fuß und auch nicht mit dem Auto hinter ihr her gewesen. Und was jetzt? Sie würden ins Haus kommen, und ihr blieben nur Sekunden, um zu flüchten. Entschlossen griff sie nach dem abhörsicheren Telefon, wählte eine Nummer – beim zweiten Klingeln hob jemand ab.
    »Guten Abend. U. S. Cultural Services Offices«, meldete sich eine weibliche Stimme. Trotz der leichten Verzerrung durch die Verschlüsselung hörte Carrie, dass es Linda Benitez war, die sie eigentlich nur vom Grüßen kannte.
    »Amarillo«, nannte Carrie das Codewort der Woche. »Nightingale war eine Falle.«
    »Können Sie das näher erläutern?«
    »Ich hab’s eilig. Wir haben einen Sicherheitsbruch in Achilles. Verdammt, haben Sie verstanden?« Carries Stimme wurde unwillkürlich lauter. Achilles war die Bezeichnung für das sichere Haus.
    »Verstanden. Wie ist Ihr Status und Standort?«, hörte sie Linda sagen. Sie wusste, dass die Telefonistin einem vorgegebenen Text folgte und jedes Wort niederschrieb. Linda wollte wissen, ob sie noch mobil und einsatzfähig oder vielleicht in Gefangenschaft geraten war und unter Zwang anrief.
    »Ich bin unterwegs. Sagen Sie Sie-wissen-schon-wem, ich melde mich morgen bei ihm.« Carrie legte auf. Einen Moment lang verharrte sie auf Zehenspitzen wie eine Tänzerin, war unschlüssig, was sie tun sollte, und überlegte verzweifelt Flucht möglichkeiten. Sie musste schnell raus, aber wie? Immerhin waren sie zu dritt. Dazu mindestens einer draußen im Merce des. Sie würden sowohl über die Treppe als auch mit dem Auf zug kommen.
    Wie sollte sie aus der Wohnung raus? Für einen solchen Fall gab es keine Vorkehrungen und keine Vorschriften – so etwas durfte in einem sicheren Haus ganz einfach nicht passieren.
    Hierbleiben konnte sie jedenfalls unter keinen Umständen. Diese Männer würden sich irgendwie Zutritt verschaffen – wenn nicht durch die Tür, dann durch ein Fenster, über einen Balkon oder gar durch eine Wand von der Nachbarwohnung aus. Vielleicht schaffte sie es, einen auszuschalten, eventuell sogar zwei, aber unmöglich alle drei. Also keine Schießerei wie am O. K. Corral. Nur wohin?
    Flur, Treppe und Aufzug schieden aus, denn dort würden sie sehr bald auftauchen. Blieben bloß noch das Fenster oder der Balkon. Schon hörte sie Geräusche. Sie lief zum Laptop, sah auf dem Monitor die drei Araber auf dem Flur von einer Wohnung zur nächsten gehen und mit irgendeinem Lauschgerät

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