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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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verheiratet war. Um sich vor ungewollten Zudringlichkeiten oder gar Sex zu schützen.
    Sie befanden sich inzwischen auf dem Boulevard General Fouad Chehab, einer Ost-West-Achse im Norden Beiruts, und der Verkehr floss nun etwas schneller. Der geeignete Moment für einen Angriff, dachte sie, während ihre Blicke hin und her sprangen und die anderen Fahrzeuge absuchten. Das junge Mädchen auf dem Beifahrersitz beendete gerade das Gespräch: »Ich weiß, Habibi . Ciao«, und begann eine SMS zu tippen.
    Beim rechteckigen Al-Murr-Tower bog der Fahrer auf den Boulevard Fakhreddine ab. Alle Häuser in diesem Viertel waren neu, denn die Gebäude, die früher hier gestanden hatten, waren in den langen Jahren des Bürgerkriegs zerstört worden. Etwas weiter vorne sah sie hohe Kräne – dort wuchsen weitere Bauten in die Höhe. Kurz darauf fuhr das Taxi in eine Nebenstraße und wurde langsamer. Offenbar wollte einer der Fahrgäste aussteigen.
    Carrie blickte durch das Heckfenster. Da waren sie wieder – nur noch vier Autos befanden sich zwischen dem Taxi und dem Mercedes. Sie warteten darauf, dass sie ausstieg, würden zuschlagen, noch bevor sie fünf Meter weit gekommen wäre. Was sollte sie tun? Das Taxi fuhr rechts ran und hielt vor einem mehrstöckigen Wohnhaus. Carrie spannte sich an. Was wür den sie jetzt unternehmen? Dem Taxi den Weg versperren, da mit es sich nicht mehr in den Verkehr einfädeln konnte. Dann säße sie unweigerlich in der Falle. Sie erkannte, dass sie umgehend handeln musste.
    Die ältere Dame nickte den anderen Fahrgästen zu und stieg aus. Eine Sekunde später sprang Carrie auf der Straßenseite aus dem Wagen, ging um das Heck herum und packte den Arm der Frau.
    »Ich dachte, Sie wollten zur Zentralbank«, sagte die Libanesin erstaunt.
    »Ich stecke in Schwierigkeiten. Ich brauche Hilfe, Madame«, bat Carrie.
    Die Frau sah sie an. »Welche Schwierigkeiten?«, fragte sie, während sie zum Eingang des Wohnhauses gingen. Carrie blickte über die Schulter zurück. Als das Taxi losfuhr, nahm der Mercedes seinen Platz am Straßenrand ein.
    »Ich werde verfolgt. Wir müssen uns beeilen, sonst bringen die Sie auch noch um, Madame.« Carrie lief los, die Frau mit sich ziehend. Sie rannten ins Haus, weiter zu den Aufzügen und drückten die Ruftaste.
    »Fahren Sie nicht in Ihr Stockwerk, sondern eins oder zwei höher«, riet Carrie. »Gehen Sie die Treppe zu Ihrer Wohnung hinunter. Schließen Sie die Tür ab und lassen Sie zumindest für eine Stunde niemanden rein. Es tut mir so leid.« Sie drückte kurz den Arm der Frau und wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie«, rief ihr die Unbekannte nach und kramte in ihrer Handtasche. »Ich habe einen roten Renault auf dem Parkplatz stehen.« Sie hielt ihr den Schlüssel hin.
    »Warten Sie eine Stunde und melden Sie ihn dann als ge stohlen«, schlug Carrie vor und nahm den Autoschlüssel. »Ken nen Sie das Crowne Plaza beim Einkaufszentrum?«
    Die Frau nickte.
    »Wenn ich kann, stelle ich ihn dort ab.« Carrie lief zur Seitentür. »Shukran«, dankte sie der hilfsbereiten Dame, die in den Aufzug stieg. Dann eilte sie auf den Parkplatz hinaus, entdeckte den roten Renault in einer Reihe von Autos vor einer niedrigen Wand. Sie rannte hin, schloss auf, stieg ein und ließ den Motor an. Als sie die Spiegel zurechtrückte, sah sie sie. Zwei Männer. Es waren die beiden aus dem Van, die sie anfangs verfolgt hatten. Sie setzte den Wagen zurück und fuhr zur Aus fahrt. Die Männer hetzten hinterher; einer ging in Schussposition und zielte auf das Auto. Instinktiv duckte sie sich, als sie in die Straße einbog, wendete und beschleunigte, was das kleine Auto hergab. Eine Kugel durchschlug das Heckfenster, und um das Einschussloch breiteten sich spinnennetzartig Risse und feine Linien aus.
    Sie riss das Lenkrad herum und blickte kurz nach rechts zum Parkplatz, wo der Schütze erneut auf sie anlegte. Sie musste direkt an ihm vorbeifahren. Im letzten Moment stieg sie auf die Bremse und knallte mit dem Hinterkopf gegen die Kopfstütze. Eine Kugel durchschlug das Seitenfenster und zischte an ihrem Gesicht vorbei. Dann trat sie aufs Gas – der Fahrer hinter ihr hupte laut – und raste die belebte Straße ent lang. Im Rückspiegel sah sie den Mercedes immer noch am Straßenrand stehen. Jemand rannte auf das Auto zu. Warum schossen diese Typen überhaupt auf sie? Eine CIA -Geisel hatte für die Hisbollah oder die syrischen Behörden einen gewissen Wert – aber was nützte ihnen eine

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