Homoeopathische Hausapotheke
gibt demgemäß keine Regel für die Wiederholung einer D30 -Potenz. Menschen sind wie die Arzneien sehr unterschiedlich, das heißt, sie reagieren auf individuelle, nicht voraussagbare Weise. Im Miteinander mit dem kranken Menschen ermessen Sie die Gabenwiederholung.
Was heißt „in Wasser“?
Bei hoch akuten Umständen lösen Sie 10 bis 20 Kügelchen oder Tropfen in einem gewöhnlichen Trinkglas voller Wasser (ca. ¼ Liter), verkleppern die Lösung mit einem Plastiklöffel und lassen hiervon alle 5 Minuten einen gewöhnlichen Schluck trinken. So verfahren Sie beispielsweise bei einem Asthmaanfall mit Arsenicum album D30 oder bei einem Panikanfall mit Aconitum D30 etc. Natürlich nur, wenn Glas und Wasser in Reichweite stehen. Die Arznei sollte es auf alle Fälle sein.
Wie ist die Dosis beim Säugling, beim Kind, beim Erwachsenen?
Der Arzneireiz wird durch 1 Kügelchen oder 1 Tropfen genauso erreicht wie durch 20 oder 100. Die Qualität einer Arznei steht in keinem Bezug zur Quantität . Hier lernen wir umzudenken: Menge macht nicht Gesundheit. Menge ist messbar, Gesundheit ist eine Ermessensfrage. Aus diesem Grunde ist es auch nicht besorgniserregend, wenn Kinder – wie so gern – ein ganzes Fläschchen mit Kügelchen genüsslich lutschen. Dies entspricht im Grunde 1 Gabe.
Gibt es Nebenwirkungen?
Die homöopathischen Arzneien haben keine Nebenwirkungen. Bei sehr empfindsamen Menschen und bei zu häufiger Wiederholung der Arzneigabe kann es zu überschießenden Reaktionen kommen, die jedoch nicht als schädliche Arzneiwirkung zu betrachten sind, sondern als Zeichen der richtigen Arzneiwahl.Nach Absetzen der Arznei klingt diese sogenannte Erstverschlimmerung schnell wieder ab. Im Allgemeinen empfehle ich, Arzneien bis D12 3 Tage auszusetzen und danach mit weniger häufigen täglichen Gaben fortzufahren.
Nebenwirkungen mit Medikamenten der Schulmedizin, sogenannte Interaktionen , sind gleichfalls nicht bekannt. Ich pflege zu behaupten: „Die Homöopathie siegt immer im Bemühen um die Heilung“. Weshalb ich einem Diabetiker niemals die Spritzen verböte. Das wäre eine arrogante Monomanie meinerseits! Und einem Patienten unter antibiotischer Behandlung, verordne ich – zum Beispiel auf elterliche Anfrage – immer eine Arznei.
Auch Überlagerung der Wirkungen bei „homöopathischen Kombiarzneien“, die ja meist aus tiefsten Potenzen zusammengemischt werden (deshalb „Mischopathie“ und nicht „Homöopathie“ genannt!), stören meine Arzneiverordnung nicht. Ich sehe es nur lieber, wenn beide nicht gleichzeitig eingenommen werden. Demgegenüber ist ein Zusammenspiel mit altbekannten Hausmitteln durchaus erwünscht.
Darf ich die Arznei als Vorsorgearznei verwenden?
Die Homöopathie ist im Grunde keine Heilmethode, die vorbeugend eingesetzt wird beziehungsweise wirkt. Obwohl sie eigentlich immer Schlimmerem vorbeugt. Der Körper reagiert nicht auf Informationen, zu denen in ihm keine Resonanz besteht, das heißt die er gar nicht braucht, die er also nicht verwerten kann und die ihn eventuell nur belasten würden. Doch auch hierbei machen wir Ausnahmen, denn die Homöopathie ist ja eine menschliche Medizin: zum Beispiel Staphisagria zur Vorbeugung von Insektenstichen, Arnica für Sportler, die sich leicht verletzen, oder Dulcamara für Metzger, die sich durch ihre Kühlhausgänge wiederholt unterkühlen etc.
Grenzen der Selbstbehandlung
Die eigentliche Grenze wird durch das individuelle Vermögen des Anwenders gesetzt, die rechte homöopathische Arznei für sein Leid oder dasjenige seiner Lieben auswählen zu können. Auch wenn Sie sehr „fortgeschritten“ sind in Ihrer Erfahrung, sollten Sie die personenbezogene Behandlung immer einem Fachmann überlassen.
Ergo:
Akutbehandlung: Ja!
Konstitutionsbehandlung: Nein!
Der kranke Mensch
Hierunter finden Sie die wichtigsten Krankheitsbilder von Kopf bis Fuß, aber auch Abschnitte zu Beschwerden, die sich nicht unbedingt orten lassen, darunter Allergien und Erkrankungen von Geist und Gemüt.
Allgemeines & Allergie
Was listet man unter einem solchen Kapitel auf? Das war auch zunächst meine Frage, bis ich mich entschied, Beschwerden zu beschreiben, die sich nicht an einem Organ festmachen, nicht seelisch-geistig bedingt sind, sondern den Menschen als Ganzes beeinträchtigen. In gewisser Weise trifft das auch auf die später beschriebenen Allergien zu. Die ersten beiden Unterkapitel sind einer menschlichen Plage gewidmet.
Erkältung
→ „Enders’
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