Honeymoon in Las Vegas
durch den Kopf. Es war nie schön, zurückgewiesen zu werden, aber manche Menschen zeigten offenbar ihr wahres Gesicht, wenn sie wegen eines anderen verlassen wurden.
Sowohl Bryce als auch sie hatten sich in ihrem ersten zukünftigen Lebenspartner gewaltig getäuscht. Die Frage war nur, ob sie nun die richtige Wahl getroffen hatten. Sie hoffte es zumindest. Sie hoffte es von ganzem Herzen. Trotzdem wurde Sunny das ungute Gefühl nicht los, dass sie es beide getan hatten, um sich über ihre gescheiterte Beziehung hinwegzutrösten. Bryce schien alles zu verkörpern, was Derek fehlte, und sie besaß seinen Worten zufolge besaß alle Eigenschaften, die Kristen nicht hatte.
Ein unerwartetes Geschenk ...
Sunny schauderte.
Sofort verstärkte er seinen Griff. "Tut mir Leid, dass du das miterleben musstest, Sunny", sagte er zerknirscht. "Es war mein Fehler ... "
Sie seufzte und blickte ängstlich zu ihm auf. "Bin ich ein unerwartetes Geschenk für dich, Bryce?"
"Ja." In seinen Augen lag ein besitzergreifender Ausdruck. "Das beste Geschenk, das ich je bekommen habe, und ich bin der glücklichste Mann auf der Welt, weil du meine Frau bist, Sunny.“
Anstelle von Kristen, dachte sie.
"Und ich muss jetzt unbedingt mit dir allein sein", fügte Bryce leise hinzu.
Er führte sie aus der Kapelle zum Aufzug, und sie fuhren nach oben. Einerseits tröstete es Sunny, dass er sie so begehrte, andererseits gingen ihr unzählige Fragen durch den Kopf.
Wann war ihm klar geworden, dass sie ganz anders war als Kristen?
Wann hatte er beschlossen, sie statt Kristen zu heiraten?
Und war sie wirklich eine geeignetere Kandidatin, wenn man bedachte, dass er seinem Vater zuliebe hatte heiraten wollen? Eine billigere Kandidatin? Eine Braut zum Sonderpreis?
11. KAPITEL
Sobald sie in ihrer Suite waren, zog Bryce sie an sich. Sunny verspannte sich unwillkürlich, weil sie einfach nicht so tun konnte, als wäre nichts passiert.
Nervös presste sie die Hände auf seine Brust, ohne den Brautstrauß loszulassen, während ihr Herz vor Kummer und nicht vor Freude schneller klopfte.
"Das, was Kristen gesagt hat, macht dir Angst, nicht?" fragte er leise.
"Nein ... nicht alles." Sie spielte mit seinem Einstecktuch und wünschte, Kristen wäre nicht aufgetaucht. Allerdings hatte es keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken, nun, da sie die Hintergründe kannte.
"Sag mir, was dich beschäftigt, Sunny. Dann kann ich dich beruhigen."
„Du hast mir nicht von ihr erzählt."
„Sie war unwichtig."
Nein, sie ist nicht unwichtig, dachte Sunny. Sie konnte beim besten Willen nicht verstehen, wie er eine Frau, die er noch vor kurzem hatte heiraten wollen, einfach so abservieren konnte. Es war nicht fair.
"Bis heute Morgen warst du noch mit ihr verlobt", erinnerte sie ihn und verdrängte Kristens Anschuldigungen, er wäre ein berechnendes, mieses Schwein. Dass er berechnend gewesen war, stand außer Frage, denn er hatte unbedingt eine Frau gebraucht, und zwar so schnell wie möglich. Und hatte er Kristen wirklich fallen lassen, bevor sie, Sunny, seinen Antrag angenommen hatte?
"Offiziell war ich noch mit ihr verlobt, ja", erwiderte Bryce. „In meinem Herzen allerdings nicht mehr."
"In deinem Herzen, Bryce?" Forschend sah sie ihm in die Augen, um zu ergründen, ob er es ernst meinte.
"Als ich dich gestern Abend gefragt habe, ob du mich heiraten willst, stand für mich fest, dass ich Kristen niemals heiraten werde. Nachdem ich dich kennen gelernt hatte, hätte ich unmöglich zu ihr zurückkehren können, Sunny."
Er schien es ehrlich zu meinen.
Verächtlich verzog er das Gesicht, bevor er fortfuhr: "Ich habe Kristen heute Morgen um sieben angerufen und ihr klar gemacht, dass es aus ist."
Sunny runzelte die Stirn, als sie sich an seine Worte erinnerte, die sie mitgehört hatte. "Als ich die Treppe runtergegangen bin, habe ich dich mit jemandem telefonieren hören."
„Das war mein Anwalt. Ich musste ihm Bescheid sagen."
„Wegen des ... Ehevertrags?"
"Ja.“
"Warum hast du dich darauf eingelassen? War es für dich die einzige Möglichkeit, eine Frau und ein Kind zu bekommen - indem du Kristen kaufst?"
Selbstironisch verzog er den Mund. Dann schienen seine Züge sich zu verhärten, und der Ausdruck in seinen Augen verriet einen tief verwurzelten Zynismus. "Eheverträge sind in den Vereinigten Staaten an der Tagesordnung, Sunny, vor allem seit Scheidungen zu einer Art nationalem Zeitvertreib und damit zu einem Segen für die Anwälte geworden
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